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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung


Chronologisch Thread 
  • From: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
  • To: Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung
  • Date: Fri, 6 Feb 2015 14:42:37 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>



> Am 06.02.2015 um 13:10 schrieb Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>:
>
> Es konnte noch keiner Schlüssig darlegen, warum der Lohn der Ostdeutschen
> Friseurin irgendeine Auswirkung auf des Frachtgeschäft griechischer Reeder
> haben sollte.

Hallo Patrik,
in dieser direkten Form wirst du das auch nicht feststellen können.

Aber ich denke wir sind uns einig, dass Deutschland deutliche
Exportüberschüsse hat. Diese Überschüsse haben viele Gründe, die sich zum
Teil im Ergebnis neutralisieren, dämpfen oder verstärken. Ein Grund für die
Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen ist deren Preis im Verhältnis zur
Qualität und Konkurrenz-/Nachfragesituation.

Und der Preis von Waren und Dienstleistungen ist eng mit Kosten und in
manchen Situationen mit den Lohnstückkosten verbunden. Die Wirkungskette die
zu den Exportüberschüssen führt muss nicht wie von dir gefordert direkt sein,
sondern läuft in aller Regel indirekt und kann dabei sogar aus dem Euroraum
führen und wieder zurückkommen.

Im Falle flexibler Wechselkurse kann durch Währungskursanpassungen den
Ungleichgewichten in der Handelsbilanz entgegen gewirkt werden. Im Euroraum
mit einer gemeinsamen Währung ist dies jedoch nicht der Fall. Deshalb müssen
andere Wege gefunden werden, wie die entstehenden Probleme anhaltender
Leistungsbilanzungleichgewichte gelöst werden können.

Eine Möglichkeit ist eine abgestimmte Wirtschaftspolitik.

Eine andere Möglichkeit ist ein Finanzausgleich, wie er z.B. zwischen den
Bundesländern oder den Bundesstaaten innerhalb der USA erfolgt.

Was m.E. nicht geht ist, dass die Länder, die wie Deutschland von einer
gegebenen Situation erheblich profitieren, so tun als ob die „Schuld" primär
bei den Verlierern liegt und im Kern nicht das Problem der Gewinner ist.

Was m.E. auch nicht geht ist, dass wir es zulassen, dass alle Länder -
Gewinner und Verlierer - sich zum Zwecke der Ausbeutung durch das
internationale Mega-Finanzkapital instrumentalisieren lassen.

Die Verschuldung Griechenlands war m.E. nicht im Interesse der breiten
griechischen Bevölkerung, sondern im Interesse der herrschenden Klasse in
Griechenland und insbesondere verschiedener US Banken, die das Fälschen der
Beitrittsvoraussetzungen für den Euro-Beitritt Griechenlands erst möglich
gemacht haben.

Die diversen Rettungspakete für Griechenland waren erst recht nicht im
Interesse der breiten griechischen Bevölkerung, sonder war im Interesse der
Banken, die die ganze Welt in die Finanzkrise 2007/2008 geritten haben.

Viele Grüße
Arne

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