ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
- Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung
- Date: Fri, 6 Feb 2015 22:23:17 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
> Am 06.02.2015 um 14:42 schrieb Arne Pfeilsticker
> <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>:
>
>
>
>> Am 06.02.2015 um 13:10 schrieb Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>:
>>
>> Es konnte noch keiner Schlüssig darlegen, warum der Lohn der Ostdeutschen
>> Friseurin irgendeine Auswirkung auf des Frachtgeschäft griechischer Reeder
>> haben sollte.
>
> Hallo Patrik,
> in dieser direkten Form wirst du das auch nicht feststellen können.
Dann sollten wir auch keine Zusammenhänge konstruieren, die sich nicht
schlüssig belegen lassen. Dampfplauderer gibt es schon genug.
> Aber ich denke wir sind uns einig, dass Deutschland deutliche
> Exportüberschüsse hat. Diese Überschüsse haben viele Gründe, die sich zum
> Teil im Ergebnis neutralisieren, dämpfen oder verstärken. Ein Grund für die
> Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen ist deren Preis im Verhältnis
> zur Qualität und Konkurrenz-/Nachfragesituation.
>
> Und der Preis von Waren und Dienstleistungen ist eng mit Kosten und in
> manchen Situationen mit den Lohnstückkosten verbunden.
Wie man an Japan und der Schweiz schön beobachten kann, ist der Exportpreis
vor allem eine Frage des Wechselkurses und den bestimmen maßgeblich die
Zentralbanken.
> Die Wirkungskette die zu den Exportüberschüssen führt muss nicht wie von
> dir gefordert direkt sein, sondern läuft in aller Regel indirekt und kann
> dabei sogar aus dem Euroraum führen und wieder zurückkommen.
Ok, also die Frisörin aus Erfurt bekommt jetzt einen höheren Mindestlohn und
kauft sich damit das neue iphone (aus USA, hergestellt in China und
importiert über Rotterdam) oder ein Galaxy von Samsung (aus Korea).
Vielleicht geht sie auch bei H&M shoppen, und kauft sich von Kinderhand in
fleißiger Nachtarbeit genähte Oberbekleidung aus Bangladesh. Und nu, was hat
das jetzt mit Griechenland zu tun?
Abgesehen davon, dass im Universum (wahrscheinlich) alles mit allen
"irgendwie" zusammenhängt, würde es mich jetzt doch interessieren, wieso das
die griechische Regierung interessieren sollte.
> Im Falle flexibler Wechselkurse kann durch Währungskursanpassungen den
> Ungleichgewichten in der Handelsbilanz entgegen gewirkt werden.
Halte ich ehrlich gesagt für ein Gerücht (populärer Irrtum); wenn ich den
Preis um 20% reduziere und dafür 20% mehr exportiere, hat sich nominal kaum
was verändert, ich beute mich nur selbst aus, indem ich für das selbe Geld
wie vorher 20% mehr arbeiten muss - klingt irgendwie wie eine sch... Idee. An
Handelsungleichgewicht ändert sich dadurch nichts.
> Im Euroraum mit einer gemeinsamen Währung ist dies jedoch nicht der Fall.
> Deshalb müssen andere Wege gefunden werden, wie die entstehenden Probleme
> anhaltender Leistungsbilanzungleichgewichte gelöst werden können.
Noch einmal: Die Ungleichgewichte existieren NICHT zwischen den Euro-Staaten
selbst, sondern zwischen den einzelnen Euro-Staaten und dem Euro-Ausland.
Deutschlands Außenhandelsüberschuss hat wenig bis nichts mit Griechenlands
-defizit zu tun, weil beide nicht primär miteinander handeln, sondern auf
unterschiedlichen Märkten mit unterschiedlichen Handelspartnern.
> Eine Möglichkeit ist eine abgestimmte Wirtschaftspolitik.
>
> Eine andere Möglichkeit ist ein Finanzausgleich, wie er z.B. zwischen den
> Bundesländern oder den Bundesstaaten innerhalb der USA erfolgt.
Folgt wieder der Logik, dass die Gewinne des einen die Verluste des anderen
sind. Dies gilt aber nur bei genau zwei Akteuren, die miteinander handeln.
Genau dies ist aber nicht der Fall.
Wenn Deutschland seine Leistungsbilanz mit den Haupthandelspartnern
ausgleichen würde, hätte Griechenland immer noch ein Defizit.
> Was m.E. nicht geht ist, dass die Länder, die wie Deutschland von einer
> gegebenen Situation erheblich profitieren, so tun als ob die „Schuld"
> primär bei den Verlierern liegt und im Kern nicht das Problem der Gewinner
> ist.
Inwiefern profitiert Deutschland?
> Was m.E. auch nicht geht ist, dass wir es zulassen, dass alle Länder -
> Gewinner und Verlierer - sich zum Zwecke der Ausbeutung durch das
> internationale Mega-Finanzkapital instrumentalisieren lassen.
Unbenommen, aber was hat das jetzt mit der aktuellen Fragestellung zu tun.
> Die Verschuldung Griechenlands war m.E. nicht im Interesse der breiten
> griechischen Bevölkerung, sondern im Interesse der herrschenden Klasse in
> Griechenland und insbesondere verschiedener US Banken, die das Fälschen der
> Beitrittsvoraussetzungen für den Euro-Beitritt Griechenlands erst möglich
> gemacht haben.
Stimmt, aber was hat das jetzt mit dem Leistungsbilanzsaldo zu tun?
> Die diversen Rettungspakete für Griechenland waren erst recht nicht im
> Interesse der breiten griechischen Bevölkerung, sonder war im Interesse der
> Banken, die die ganze Welt in die Finanzkrise 2007/2008 geritten haben.
Auch da gebe ich dir recht, sehe aber den Zusammenhang nicht.
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, ukw, 06.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, MikeTM, 06.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, ukw, 06.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, Monika Herz, 06.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, Patrik Pekrul, 06.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, MikeTM, 06.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, Patrik Pekrul, 06.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, Christoph Mayer, 07.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, Arne Pfeilsticker, 06.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, Christoph Mayer, 06.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, Patrik Pekrul, 06.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, MikeTM, 05.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, Thomas Schindler, 07.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, Monika Herz, 07.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, Patrik Pekrul, 07.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, Patrik Pekrul, 07.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, Patrik Pekrul, 07.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, Patrik Pekrul, 07.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, Monika Herz, 08.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, Piratos, 08.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] offener Brief der Piraten an die griechische Regierung, Monika Herz, 08.02.2015
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