ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
Listenarchiv
- From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
- Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
- Date: Fri, 19 Dec 2014 01:07:39 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 18.12.2014 um 10:24 schrieb Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>:
Reiche sind nicht reich, weil die sparen sondern weil die Einkommen ausgeben UND eine Multiplikator durch Kredit einsetzen = Zinszahler sind und kein Netto-Zinsempfänger.
Reiche sind nicht reich, weil die sparen sondern weil die Einkommen ausgeben UND eine Multiplikator durch Kredit einsetzen = Zinszahler sind und kein Netto-Zinsempfänger.
Realität anbei:
1. Struktur des Vermögens
Das Vermögen der reichen steckt zu 67,8% in Finanzanlagen (wie bereits in der Vergangenheit gezeigt).
"In 2013, equities was the largest asset class for German HNWIs, with 27.7% of total HNWI assets, followed by business interests with 25.4%, real estate with 22.1%, fixed-income with 10.2%, alternatives with 9.1%, and cash and deposits with 5.5%."
Mit "equities" sind nicht Anteile an GmbHs oder Personengesellschaften, sondern überwiegend Aktien, also Wertpapiere gemeint.
Das meiste ist also "gespart", wenn man darunter das festlegen in Finanzanlagen versteht.
2. Verschuldung
"Das Geldvermögen der privaten Haushalte hat im vierten Quartal 2013 gegenüber dem Vorquartal um rund 79 Mrd € bzw. 1,6 % zugenommen und ist damit auf 5 152 Mrd € per Jahresende angestiegen.
...
stieg das Nettogeldvermögen um rund 79 Mrd€ bzw. 2,3 % auf 3 574 Mrd € zum Ende des Jahres 2013. "
Das bedeutet wohl, dass die Gesamtverschuldung ca. 1,6 Bio.€ ausmacht.
Wie steht es aber nun mit der Verteilung der Schulden?
Siehe Seite 40. Bei den obersten 10% nach Nettovermögen, haben überhaupt nur 49% Schulden (siehe Prävalenzrate). Ergo sind 51% schuldenfrei!
Das Bruttovermögen beträgt im Schnitt 1,2 Mio.€, wovon grob 0,2 Mio.€ Finanzvermögen sind. Diejenigen, die in diesem Dezil Schulden haben (49%), haben im Schnitt 0,14 Mio.€ Schulden. Sie sind also Nettosparer und somit auch Nettozinsbezieher, die 51% Schuldenfreien sowieso.
Interessant auch Seite 45. Während 58% des oberste Vermögensdezils Lebensversicherungen halten (bei einem mittleren Wert von 71.000€), gilt dies nur für 32% im 3.-4. Dezil (bei einen Mittelwert von ca. 6.000€). Bei Fonds, Aktien und Rentenwerten ist diese Tendenz sogar noch ausgeprägter (siehe Seite 46)
Hier bestätigt sich, was ich sagte. Auch die Halter von Anleihen und Policen sind leicht erkennbar (und wenig überraschend) überwiegend die reichen.
Weiterhin: Während nur 19% im obersten Dezil überhaupt einen Hypothekenkredit haben, sind es im 3.-4. Dezil 38%, in den untersten 2 Dezilen sogar 55%. Auch hier zeichnet sich ab, dass die Zahler wohl doch eher unten zu finden sind.
Hinzu kommt:
"Das Brutto-Geldvermögen wird im PHF
– wie auch in vielen anderen vergleichbaren Studien – untererfasst. "
Ach nee, na sowas... Wie kommt's? Wären die Ergebnisse sonst zu krass? ;-)
"Es summiert sich in der Befragung nur auf etwa
die Hälfte (47%) der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung, wenn die
Unternehmensbeteiligungen nicht be-
rücksichtigt werden. Rechnet man diese,
trotz der oben angesprochenen unter-
schiedlichen Bewertung mit ein, bildet
das PHF 72% des aggregierten Geldvermögens privater Haushalte und privater
Organisationen ohne Erwerbszweck ab."
Ich frage, welcher Teil außen vor geblieben sein könnte?
Ich denke, dass erklärt, warum Cap Gemini auf ca. 70% Finanzanlagen kommt, und diese Studie im obersten Dezil nur auf 20% - naja, kleiner "Messfehler" ;-)
In den befragten 3.565 Haushalten waren wohl aus "methodischen Gründen" keine UHNWI enthalten... Sieht ja auch in der Statistik doof aus, wenn ein Haushalt mehr hat als alle anderen zusammen - da fällt auch das Zahlenfrisieren so schwer ;-)
Fazit: Selbst wenn man sich nur die armen Schlucker bis zu Bruttovermögen von 1,2 Mio.€ anschaut, ist doch ganz klar erkennbar, wohin die Reise geht.
Die Studien von Cap Gemini zeigen deutlich, dass die noch reicheren überwiegend Finanzanlagen besitzen, und es ist kaum anzunehmen, dass es bei ihnen einen sprunghaften Anstieg des Verschuldungsgrades geben wird.
Die Superreichen werden - ebenso wie die reichen - Nettosparer und damit Zinsbezieher sein.
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Axel Grimm, 18.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Axel Grimm, 17.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Christoph Ulrich Mayer, 17.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Axel Grimm, 17.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Christoph Ulrich Mayer, 17.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Patrik Pekrul, 18.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Axel Grimm, 18.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Stephan Schwarz, 18.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Axel Grimm, 18.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Thomas Irmer / ID Concept, 18.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Patrik Pekrul, 19.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Axel Grimm, 19.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Marco Schmidt, 19.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Comenius, 19.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Patrik Pekrul, 19.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Jürgen Niccum, 19.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Axel Grimm, 19.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Jürgen Niccum, 19.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Christoph Mayer, 19.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Comenius, 19.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Christoph Mayer, 19.12.2014
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.