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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Reich-Sein im Kapitalismus

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Reich-Sein im Kapitalismus


Chronologisch Thread 
  • From: Thomas Irmer / ID Concept <irmer AT id-concept24.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Reich-Sein im Kapitalismus
  • Date: Tue, 25 Nov 2014 11:05:33 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Jo!

55 Jahre parlamentarische Stellvertreterdemokratie haben gezeigt, dass dieses System nicht zum Wohle der Menschen für die es gemacht ist funktionieren kann und niemals wird.

Wie muss also ein System beschaffen sein, dass die massiven Nachteile der Stellvertreterdemokratie eliminiert?

Direkt!
Keine Stellvertreter!
Ergo keine Regierung, kein Parlament, keine Parteien...

Nur wie macht man das?
Liquid Demokrasie?
Ist ein Ansatz genau in diese Richtung - aber ich traue einer geheimen Internetwahl nicht wirklich. Ich bin kein Fachmann, aber ich halte es für einfach so etwas zu manipulieren. Ich hätte das lieber schriftlich und zum Anfassen und Nachzählen.

Aber das ist nur eine Detailfrage über das WIE und hier geht´s darum WOHIN die Reise gehen soll.

Also fände ich es praktikabel, dass alle Wahlberechtigten zur nächsten Wahl -statt der blöden weißen Wahlbenachrichtungskarte- ihre neuen Wahlunterlagen bekommen -> einen Fragenkatalog ähnlich dem des Wahl-o-mats. Jeder kann das für sich ankreuzen, und schickt es briefwahlmäßig zurück und erst dann wissen wir, was das Volk überhaupt will. Schon allein das zu wissen, wäre ein riesen Fortschritt!

Dann braucht es auch keine Regierung mehr um diese Dinge stellvertretend für uns zu entscheiden, denn es ist ja schon entschieden.
Und wenn es keine Regierung mehr braucht, braucht es auch kein Parlament mit Parteien mehr. Alles, was man noch braucht wäre eine Verwaltung, die dem Bürger als Souverän untersteht.

Unsere Spielwiese - diese AG - kann man ja weiterhin betreiben, wenn ihr da Lust zu habt. Aber alle Pöstchen-geilen-Leute würden sich hier ausklinken - und auch das wäre ein riesen Vorteil! ;-)

Das nur mal so nebenbei...




Am 22.11.2014 12:16, schrieb Patrik Pekrul:
Am 21.11.2014 um 12:58 schrieb thomas <pazeterno AT web.de>:
Wir können noch so viel Brutto- oder Netto- oder sonstewas-
Vermögenssteuer fordern - solange sich ein Politiker nicht schämen muss,
mit einem Superreichen auf einem Photo abgedruckt zu werden führt uns
die Politik in den Feudalismus.
Die Tatsache, dass man dazugehören darf, ist die "Belohnung" dafür, dass man die
"Brutto- oder Netto- oder sonstewas-Vermögenssteuer" abgeschafft hat. Das eine hängt
mit anderen unmittelbar zusammen. Wer eine wirksame Vermögenssteuer einführt, wird in diesen
Kreisen zur Persona non grata und landet garantiert nicht auf einem Photo mit den Feudalherren.

Das Problem ist nun, dass viele "kleinen Leute", die in die Politik gehen, auch gerne mal
"groß" sein wollen (oder sich zumindest so fühlen wollen), und sich deshalb freiwillig
prostituieren. Das ist vergleichbar mit der Edelhure, die im 5-Sterne-Hotel logiert und scheinbar
"dazugehört", dabei bleibt sie einfach nur die bedeutungslose Nutte. Schröder (der die Haare
schön hat) ist dafür das perfekte Beispiel.

Das ist der Grund, warum ich gehofft hatte, dass die Piratenpartei so etwas wie der
Kristallisationskern einer "Netzwerkdemokratie" sein könnte, die sich zum
Ziel setzt, die Entscheidungsstrukturen entscheidend zu verändern; denn nur so kann man
dem oben beschriebenen Phänomen entkommen. Man kann sicher immer einzelne korrumpieren,
aber alle? Leider haben sich meine Hoffnungen dahingehend zerschlagen. Die erbärmlichen
Schlammschlachten im Vorfeld der Wahlen, sobald die Fata Morganen der Tröge auch nur am
Horizont erschienen, hat deutlich gezeigt, dass sich am Ende doch überwiegend nur
Kleingeister profilieren, die genau als solche von der Öffentlichkeit entlarvt werden,
und folglich unwählbar waren - und die Fata Morganen verschwanden ebenso schnell wie
sie schemenhaft erschienen sind - Buddelkastenpiraten!

Um den engen Zusammenhang zwischen Geld und Politik aufzulösen, hat man zwei
offensichtliche Stellhebel: das Geld und die Politik

In beiden Feldern hätten die Piraten die Chance gehabt, substantielle Änderungen zu
fordern: Die zentralistischen Strukturen in beiden Bereichen müssen durch Netzwerke
abgelöst werden. Das war in früheren Zeiten eine illusorische Vorstellung, weil es
schlicht an den praktischen Möglichkeiten scheiterte, aber wie das globale Internet
zeigt, kann man heute so etwas ohne weiteres organisieren. Sowohl "Geld" als
auch politische Entscheidungen sind am Ende nur Daten, die in irgendeiner Form
verwaltet werden müssen. Google und andere beweisen, dass es da heute keine praktischen
Grenzen mehr gibt, es ist lediglich eine Frage des Wollens. DAS hätte das zeitgemäße
neuartige Angebot der Piraten werden können. Dezentrale Geldschöpfung (und
-vernichtung) und dezentrale Entscheidungsfindung.

Aber schon bei der kleinsten Landtagswahl scheiterte diese Vision an der
Kleingeistigkeit jener, die einfach Mal "dazugehören" wollten, und dafür
gegenseitig öffentlich zerfleischten. Traurig.






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