ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: thomas Bunke <pazeterno AT web.de>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Reich-Sein im Kapitalismus
- Date: Sat, 22 Nov 2014 12:16:44 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 21.11.2014 um 12:58 schrieb thomas <pazeterno AT web.de>:
>
> Wir können noch so viel Brutto- oder Netto- oder sonstewas-
> Vermögenssteuer fordern - solange sich ein Politiker nicht schämen muss,
> mit einem Superreichen auf einem Photo abgedruckt zu werden führt uns
> die Politik in den Feudalismus.
Die Tatsache, dass man dazugehören darf, ist die "Belohnung" dafür, dass man
die "Brutto- oder Netto- oder sonstewas-Vermögenssteuer" abgeschafft hat. Das
eine hängt mit anderen unmittelbar zusammen. Wer eine wirksame
Vermögenssteuer einführt, wird in diesen Kreisen zur Persona non grata und
landet garantiert nicht auf einem Photo mit den Feudalherren.
Das Problem ist nun, dass viele "kleinen Leute", die in die Politik gehen,
auch gerne mal "groß" sein wollen (oder sich zumindest so fühlen wollen), und
sich deshalb freiwillig prostituieren. Das ist vergleichbar mit der Edelhure,
die im 5-Sterne-Hotel logiert und scheinbar "dazugehört", dabei bleibt sie
einfach nur die bedeutungslose Nutte. Schröder (der die Haare schön hat) ist
dafür das perfekte Beispiel.
Das ist der Grund, warum ich gehofft hatte, dass die Piratenpartei so etwas
wie der Kristallisationskern einer "Netzwerkdemokratie" sein könnte, die sich
zum Ziel setzt, die Entscheidungsstrukturen entscheidend zu verändern; denn
nur so kann man dem oben beschriebenen Phänomen entkommen. Man kann sicher
immer einzelne korrumpieren, aber alle? Leider haben sich meine Hoffnungen
dahingehend zerschlagen. Die erbärmlichen Schlammschlachten im Vorfeld der
Wahlen, sobald die Fata Morganen der Tröge auch nur am Horizont erschienen,
hat deutlich gezeigt, dass sich am Ende doch überwiegend nur Kleingeister
profilieren, die genau als solche von der Öffentlichkeit entlarvt werden, und
folglich unwählbar waren - und die Fata Morganen verschwanden ebenso schnell
wie sie schemenhaft erschienen sind - Buddelkastenpiraten!
Um den engen Zusammenhang zwischen Geld und Politik aufzulösen, hat man zwei
offensichtliche Stellhebel: das Geld und die Politik
In beiden Feldern hätten die Piraten die Chance gehabt, substantielle
Änderungen zu fordern: Die zentralistischen Strukturen in beiden Bereichen
müssen durch Netzwerke abgelöst werden. Das war in früheren Zeiten eine
illusorische Vorstellung, weil es schlicht an den praktischen Möglichkeiten
scheiterte, aber wie das globale Internet zeigt, kann man heute so etwas ohne
weiteres organisieren. Sowohl "Geld" als auch politische Entscheidungen sind
am Ende nur Daten, die in irgendeiner Form verwaltet werden müssen. Google
und andere beweisen, dass es da heute keine praktischen Grenzen mehr gibt, es
ist lediglich eine Frage des Wollens. DAS hätte das zeitgemäße neuartige
Angebot der Piraten werden können. Dezentrale Geldschöpfung (und
-vernichtung) und dezentrale Entscheidungsfindung.
Aber schon bei der kleinsten Landtagswahl scheiterte diese Vision an der
Kleingeistigkeit jener, die einfach Mal "dazugehören" wollten, und dafür
gegenseitig öffentlich zerfleischten. Traurig.
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Rudi, 03.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Kos, 04.11.2014
- [AG-GOuFP] Grobe Klatsche für die Ökonomenzunft, Gerhard, 05.11.2014
- [AG-GOuFP] Haben die Herren Ökonomen die letzten 150 Jahre geschlafen?, Kos, 06.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Haben die Herren Ökonomen die letzten 150 Jahre geschlafen?, Thomas Weiß, 06.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Haben die Herren Ökonomen die letzten 150 Jahre geschlafen?, thomas, 06.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Haben die Herren Ökonomen die letzten 150 Jahre geschlafen?, Gerhard, 07.11.2014
- [AG-GOuFP] Stock-Flow-konsistente Makromodelle sind die Fortführung der Saldenmechanik!, Kos, 17.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Stock-Flow-konsistente Makromodelle sind die Fortführung der Saldenmechanik!, Gerhard, 21.11.2014
- [AG-GOuFP] Reich-Sein im Kapitalismus, thomas, 21.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Reich-Sein im Kapitalismus, Patrik Pekrul, 22.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Reich-Sein im Kapitalismus, Thomas Irmer / ID Concept, 25.11.2014
- [AG-GOuFP] Stock-Flow-konsistente Makromodelle sind die Fortführung der Saldenmechanik!, Kos, 17.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Kos, 23.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Gerhard, 26.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Haben die Herren Ökonomen die letzten 150 Jahre geschlafen?, Gerhard, 07.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Haben die Herren Ökonomen die letzten 150 Jahre geschlafen?, thomas, 06.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Haben die Herren Ökonomen die letzten 150 Jahre geschlafen?, Thomas Weiß, 06.11.2014
- [AG-GOuFP] Haben die Herren Ökonomen die letzten 150 Jahre geschlafen?, Kos, 06.11.2014
- [AG-GOuFP] einfache Quantitätsgleichung ist Humbug, auch die erweiterte Q.-Gl.?, Kos, 22.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Kos, 22.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Gerhard, 24.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Kos, 22.11.2014
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