ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Kos <Korbinian.Sturm AT gmx.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums
- Date: Fri, 24 Oct 2014 20:07:57 +0000
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo gerhard,
ich habe Zeit gefunden deine Thesen zu kommentieren.
Du schreibst:
Das einfache Goodley Modell setzt auf das 'Harrod-Domar-Modell'
<http://de.wikipedia.org/wiki/Harrod-Domar-Modell>, einem einfachen postkeynesianischem Wachstumsmodell auf.
Der Fehler in diesem Modell liegt darin, dass dort mit der
Kapitalproduktivität ein einfacher technischer Zusammenhang zwischen
Output(Volkseinkommen) und Kapitalstock hergestellt wird. Dieser
Zusammenhang wird direkt aus der Cobb-Douglas-Produktionsfunktion
<http://de.wikipedia.org/wiki/Cobb-Douglas-Funktion>
hergeleitet.
Kos:
Stopp.
Genreith erwähnt die Cobb-Douglas Produktionsfunktion, kritisiert sie aber! Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis hilft, dies zu erkennen:
II. Kritik der klassischen Wachstumsmodelle
13 Klassische Wachstumsmodelle
14 AK-Modelle und Andere
15 Cobb-Douglas Produktionsfunktion 16 Uzawa-Lucas und Solow-Swan-Modell
Später baut Genreith sein Modell auf:
III. Spezielle Feldtheorie: Analytik
....
gerhard:
In der Kapitalkontroverse
<http://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalkontroverse> bzw. in der besseren
Darstellung <http://www.trend.infopartisan.net/trd1006/t041006.html>
wurde jedoch die Gültigkeit dieser Beziehung als wissenschaftlicher
Unfug widerlegt.
Kos:
Danke für die Links.
gerhard:
Kapitalisten haben einen recht unsaubere Vorstellung vom Begriff
'Kapital'. Quantumökonomen haben da schon etwas klarere Vorstellungen,
die zudem logisch und konzeptionell fundiert sind.
Hier wird explizit
zwischen Finanzierungskapital (einer Credit-Debit-Beziehung zwischen
Bank und Unternehmen) und Fixkapital (das physisch in der Form von
Anlagen, Maschinen, Immobilien etc. vorliegt) präzise unterschieden.
Kos:
Da muss ich mehr dazu lesen.
Ich fange mal hier an: http://wiki.piratenpartei.de/QuantumEconomy
Denn ein Wirtschaftsmodell, das die Kredittheorie (des Geldes) enthält ist auf dem richtigen Weg.
gerhard:
Es ist nun lediglich dieses Fixkapital, das einen Beitrag zum Output
liefert. Zudem ist dieses Fixkapital als physisches Objekt einem Verzehr infolge Verschleiß und Abnutzung unterworfen und nimmt daher im Zeitablauf im Wert ab.
Die Beziehungen (in der .ppt auf Folie 20) müssten daher zumindest
einmal um die Abschreibungen ergänzt werden.
* Statt Kapital ist durchweg Fixkapital zu setzen.
* Der Term Investitionen splittet sich auf in Ersatzinvestitionen und
Erweiterungsinvestitionen, welche unterschiedliche Wirkungen haben.
Zunächst die Ersatzinvestitionen: Um den Wert des Fixkapitals (bzw. des
Kapitalstocks) zu erhalten, müssen die Maschinen und Anlagen gewartet
und instandgehalten werden. Die Leistungen hierfür sind nur auf dem
Arbeitsmarkt zu haben. D.h. Abschreibungen wirken sich positiv auf die
Beschäftigungsrate aus.
Erweiterungsinvestitionen kommen erst dann zum Zuge, wenn ein
technischer Fortschritt zu verzeichnen ist. Das kann durch eine
allgemeine variable Technologiekonstante modelliert werden, die auch 0
sein kann, d.h. es gibt keinen technischen Fortschritt.
Kos:
Soweit verständlich.
gerhard:
Wer sich ein wenig in dynamischer Modellierung auskennt, wird erkennen,
dass sich hier zwei wesentliche Dinge ändern:
1. Wir haben eine zusätzliche Senke (das Fixkapital) in dem Wert im
Zeitablauf verschwindet, d.h. dämpfend auf das Wachstum wirkt.
Kos:
Du meinst: Alle Maschinen und Anlagen gehen kaputt und verlieren an Wert, je mehr Zeit vergeht desto mehr, bis sie ganz wertlos sind.
gerhard:
Diese kann jedoch durch eine zusätzliche Quelle (der Nachfrage nach Amortisationsgütern am Arbeitsmarkt) ausgeglichen werden. Diese zusätzliche Nachfrage wirkt einer Umverteilung von unten nach oben schon mal entgegen.
Kos:
Du meinst: Umverteilung von den Habenden zu den Arbeitenden?
gerhard:
2. Die eigentliche 'Wachstumskomponente ist nur optional. Damit hier realistisch ein positiver Wert modelliert werden kann, sind
gesamtwirtschaftlich Investitionen in Forschung und Entwicklung zu tätigen.
kost:
Von welcher „Wachstumskomponente“ sprichst du? Wachstum im Sinne von Kreditbeziehungen in größerem Volumen? Oder grundsätzlich mehr Annehmlichkeiten (heute geht jeder in D auf ein WC und nicht mehr hinters Haus, heute sind Whg. beheizt ohne dass die Luft stickig und nach verbranntem Holz riecht, ...)
Das sollte vorerst für eine realistischere Vorstellung einer monetären
Produktionswirtschaft reichen, für einen Tweet aber zu umfangreich.
Stimmt. Doch was ist jetzt die wirkliche Kritik an Genreiths Makroökonomie?
Hast du das Buch gelesen oder Youtube geguckt? Bzw.kennst du das pdf aus meinem anderen Posting?
Gruß
Kos
Kopie des Inhaltsverzeichnisses Makroökonomische Feldtheorie
Inhaltsverzeichnis:
Inhaltsverzeichnis
1 Vorwort
2 Definition der Problemstellung 3 Feldtheorien
I. Spezielle Feldtheorie
4 Spezielle Feldtheorie der Makroökonomie 5 Herleitung der Grundgleichungen
6 Die Parameterfunktionen
7 Bestimmung der Nettogeschäftsquote
8 Eine einfache Beispielrechnung für die BRD 9 Einheiten
10 Kapitalkoeffizienten im Modell und Realität 11 Monetäre Eichung und Inflationskorrektur 12 Reale, Nominale oder Hedonische Zahlen?
II. Kritik der klassischen Wachstumsmodelle
13 Klassische Wachstumsmodelle
14 AK-Modelle und Andere
15 Cobb-Douglas Produktionsfunktion 16 Uzawa-Lucas und Solow-Swan-Modell
III. Spezielle Feldtheorie: Analytik
17 Analytik der Grundgleichungen
18 Diskussion der analytischen Lösung
19 Faustformel der ökonomischen Halbwertszeit
IV. Quantitätstheorie und Substitutionskonkurrenz
20 Die Quantitätsgleichung
21 Überprüfung der Quantitätskonformität 22 Die erweiterte Quantitätsgleichung
23 Angebot – Nachfrage - Substitution
24 Grenznutzen und Gossensches Gesetz 25 Substitutionsgesetze
26 VWL-BWL-Substitutionsgesetze
27 Volkswirtschaftliches Sparen
28 Vergleich mit der klassischen VWL
29 Substitutionswirtschaft No-Go-BIP
V. Inflation, Staatsverschuldung und Weltökonomie
30 Analytik der Inflation
31 Substitutionskonkurrenz und Staatsverschuldung 32 Wirtschaftskreislauf
33 Globalisierungseffekte
34 Nachhaltige Umweltbilanz
35 Zusammenfassung der Speziellen Feldtheorie
VI. Allgemeine Feldtheorie
36 Allgemeine Feldtheorie der Makroökonomie 37 Invarianten und Euler-Lagrange
38 Räuber-Beute Symmetrie
39 Spiralsymmetrie
40 Erhaltung des Tangentenwinkels 41 Höhere Ordnungen der Tangente 42 Drehstreckungssymmetrie
43 Symmetrie der Quellen
44 Kommutatorsymmetrie
45 Zusammenfassung der allgemeinen Feldtheorie
VII. Anhänge
Anhang: Exemplarische Beispielrechnungen Anhang: Nachworte
Anhang: Tabellen
Errata, Addenda und Vorschau Literaturverzeichnis und Quellen Danksagung und Widmung
Index
- [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Piratos, 12.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Rudi, 12.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Gerhard, 24.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Kos, 24.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Gerhard, 26.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Kos, 24.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Gerhard, 26.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Marco Schmidt, 26.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Axel Grimm, 26.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, moneymind, 26.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Marco Schmidt, 26.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Gerhard, 26.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Kos, 24.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Gerhard, 24.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, thomas, 12.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Gerhard, 20.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, thomas, 20.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Gerhard, 21.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Thomas Weiß, 20.10.2014
- [AG-GOuFP] Ideengeschichte des Eigennutz: Mandeville-Paradoxon, thomas, 20.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, thomas, 20.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Gerhard, 20.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums, Rudi, 12.10.2014
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