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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums

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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Das Kind im Bade: zur Mathematik des Wachstums


Chronologisch Thread 

Am 20.10.14 um 11:32 schrieb thomas:
> Hallo Gerhard,

>>>
>>> http://www.debtdeflation.com/blogs/2014/09/23/the-overdue-copernican-revolution-in-economics/
>>
>> Ui, Keen geht jetzt aber ganz forsch ran. ;) Für den Anfang hätte ich
>> mich auch mit einem Kuhn'schen Paradigmenwechsel begnügen können. Aber
>> der Keen'sche Ansatz ist tatsächlich zukunftsweisend, der aber imo erst
>> im Zusammenspiel mit Schmitts Quantumanalyse eine Grundlage für einen
>> echten Paradigmenwechsel begründet.
>
> Schmitt Quantumanalyse schien mir sehr vielversprechend. Sie ist nur die
> konsequente Fortsetzung der Saldenmechanik (auf alle real relevanten
> Transaktionen). Ich verstehe sie als vereinheitlichte Theorie von
> Kapital-, Güter- und Arbeitsmarkt (insofern verstand ich deine Betonung
> auf deren Unterscheidung in einem anderen Post - Antwort Comenius -
> nicht). Oder habe ich hier über das Ziel hinausgeschossen?

Das hast du schon richtig verstanden. Ich habe vielleicht noch nicht
deutlich genug hervorgehoben, dass sich der Bezugsrahmen durch die
Quantumanalyse grundsätzlich ändert. Wenn Mainstreamökonomen ihr
'naives' Marktmodell verwenden, so lässt sich dies praktisch immer auf
das mikroökonomische Totalmodell von Walras zurückführen. Der Trick der
Einführung eines Numeràire-Gutes namens Geld mit dem Wert 1 bildet die
Grundlage für mathematische Formulierung in Gleichgewichtsmodellen. In
einem Blogbeitrag

<http://www.tracksofthoughts.blogspot.de/2011/04/geld-und-zeit.html>

ist diese Grundannahme recht schön formuliert:
„Die magische Umwandlung eines Guts in eine Zahl per Annahme ist die
wissenschaftliche Ursünde der Neoklassik, aufgrund derer sie sich
nachhaltig aus dem Garten der Wissenschaften ausschloss“

Schmitts Quantumanalyse stellt insofern einen Paradigmenwechsel dar, als
mit der konzeptionellen Unterscheidung zwischen Geld und Einkommen bzw.
Finanzierungs- und Fixkapital eine rein makroökonomisch fundierter
Rahmen gegeben ist, der für Kapital-, Güter- und Arbeitsmarkt
eigenständige Bildungsgesetze bestimmt. Während walrasianische
Gleichgewichtsmodelle auf metaphysische Annahmen (->
http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%A2tonnement-Prozess) zurückgreifen
muss, setzt die Quantumanalyse lediglich das Prinzip der doppelten
Buchführung voraus.

> Ja Übersetzen ist sinnvoll, habe im Moment bloß gar keine Zeit. Wenn du
> Muße hast und ein paar Minuten übersetzt hast, dann poste es doch hier
> und ich mache dann ein Pad auf.
>
> Es existieren noch 2 weitere Kameraperspektiven und die richtige
> Tonspur, die derzeit vom Filmteam überarbeitet und geschnitten werden.
> Insofern wird da noch ein richtig guter Beitrag draus, und die
> Übersetzung würde dann auch als Untertitel auf Youtube veröffentlicht -
> es lohnt sich also.

Das ist eine schöne Idee.







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