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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Münzregal: Buchung der Münzen bei ZB

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Münzregal: Buchung der Münzen bei ZB


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Münzregal: Buchung der Münzen bei ZB
  • Date: Fri, 19 Sep 2014 01:48:50 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


> Am 18.09.2014 um 23:21 schrieb "Axel Grimm" <axel.grimm AT baig.de>:
>
> Patrik74 schrieb:
>> Die MMT hat dafür eine ganz einfache Antwort: Fasst man Staat und
>> Zentralbank zusammen als staatlichen Sektor auf, dann gibt dieser
>> staatliche Sektor einfach Geld in Umlauf (albernerweise indem er sich bei
>> sich selbst verschuldet) und ....
>
> Warum die Einschränkung auf nur eine bestimmte Staatsbank so wichtig ist,
> weiß ich nicht.
> Es existieren genügend Staatsbanken und verallgemeinert afsst man Staat und
> Staatsbanken zusammen.

Auch das geht, aber die MMT geht von EINER ZB aus, dass es auch anders ginge,
da sind wir uns einig.

>
> Patrik74 schrieb:
>> Wie könnte man also den Staat auf einen Schlag entschulden? Er gibt ein
>> rostiges Fahrrad für 2 Bio.€ bei der Zentralbank in Pension und tilgt die
>> Schulden.
>> Gegenargument: Dann ist ja viel zu viel Geld im Umlauf, dett jibt
>> Inflation!
>
> Das glaube ich nicht und kann es auch nicht sehen. Dieses Geld war zuvor in
> Staatsanleihen geparkt und sucht nun Anlagemöglichkeit, denn es ist übrig
> und ohne Verwendungsbedarf.

Richtig, genau so erklärt ja auch die MMT den Sinn und Zweck von
Staatsanleihen, damit wird das vagabundierende Geld ohne Verwendungszweck
gebunden.

> Ich höre jetzt schon ein ganz großen Gejammer, wie es zur Zeit schon
> kleines Gejammer zu hören ist, das es kein Anklagemöglichkeiten gibt. Die
> großen Suche nach Parkmöglichkeiten führt dann eher zu 0 Inflation =
> Preisniveauverallsstabilität von 0% +-0,x % schwankend.

siehe oben. Der Trend zur Staatsanleihe ist ja trotz aller Unkenrufe wieder
erkennbar. Wie schon in Australien wird ja auch der Bund angesichts des
derzeit historischen niedrigen Zinsniveaus uns des Investitionsstaus
aufgefordert, endlich wieder mehr Staatsanleihen auszugeben - nur leider,
leider haben ja irgendwelche Schlaumeier ganz stolz die Schuldenbremse
eingeführt, die es dem Staat nun unmöglich macht, den Anlegern sichere
Anlagemöglichkeiten zu bieten. Tja, schade. Wer profitiert? Naja, wenn es
keine Staatsanleihen mehr gibt, dann müssen "die Märkte" wohl oder übel
"Finanzinnovationen" anbieten....

Dass mit Verweis auf oben der staatliche Sektor keine Staatsanleihen zur
"Finanzierung" seiner Investitionenbbraucht, ist weiterer Punkt, der den
Geldadel maßlos ärgern dürfte, da er so den Staat weniger für den Missbrauch
zur Bedienung seiner Partikularinteressen heranziehen kann (Stichwort:
"Disziplinierung", herrlicher Neusprech)

> Im Gegensatz zu den großen Geldvermögen, setzen sehr Wohlhabende ihr hohes
> Einkommen regelmäßig um in "echtes" einkommesbringendes Vermögen.

Und deshalb soll ihnen ja nun wegen der Schuldenbremse alternativ der Zugriff
auf die öffentliche Infrastruktur über Fonds gewährt werden (siehe oben
"Finanzinnovationen").

>
> moneymind schrieb:
>>> Es könnte so einfach sein, wenn man nur wollte - aber "man" will nicht ;-)
>> Im Prinzip schon. Aber natürlich stimmt das Argument, daß da Mißbrauch
>> naheliegt.
>
> Der Mißbrauch ist das Problem. Auch wenn der nicht sofort kommt und noch
> viele Jahre bis Jahrzehnte bis der Mißbrauch sich seinen Weg bahnt.

Gegen Missbrauch hilft nur verstärkte demokratische Kontrolle und nicht mehr
"Disziplinierung" durch "die Märkte".

Und wenn Missbrauch schon unausweichlich sein sollte, dann ist es mir lieber,
dass sich das Volk selbst "missbraucht" (ist es in diesem Fall tatsächlich
Missbrauch?) anstatt dass dies der Geldadel tut.

Denn dass es sich bei der "Disziplinierung" des demokratischen Staates durch
"die Märkte" um nichts anderes als Missbrauch zur Bedienung von
Partikularinteressen handelt, sollte seit der Finanzkrise und ihrer
"Bewältigung" jedem Michel aufgegangen sein.



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