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Re: [AG-GOuFP] Theoretische Zugänge eines Wachstumszwangs in der Geldwirtschaft
Chronologisch Thread
- From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Theoretische Zugänge eines Wachstumszwangs in der Geldwirtschaft
- Date: Fri, 19 Sep 2014 08:03:48 +0000
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
"Theoretische Zugänge eines Wachstumszwangs in der Geldwirtschaft" ... aha. Das sind die Türen, durch den ein "Wachstumszwang" theoretisch bei der Geldwirtschaft anklopft und reinmarschiert?
Also ... in punkto grauenvolle Sprachverhunzung habt ihr Hajo Riese ja schon fast übertroffen ... ;-)
Aber mal Scherz beiseite, ich schau's mir noch an. Aber mit solchen Sprachformen (Nominalisierungen hoch drei: "Zugänge" - wer oder was kommt da rein, und wo?, "Wachstumszwang" - wer zwingt hier wen, in Bezug worauf zu wachsen?) erzeugt man meist unnötig Verwirrung.
Eine der großen "Krankheiten" des sozialwissenschaftlichen Betriebs. Man will "wissenschaftlich" klingen und merkt nicht, daß damit kein Gewinn, sondern ein Verlust verbunden ist: an Klarheit und Präzision nämlich.
Naja, wäre ein eigenes Thema.
Naja, ich werde mal reinschauen ... Danke + Gruß
Bene111 schrieb:
Moin,
meine Kollegen aus meiner Arbeitsgruppe haben ein neues Papier veröffentlicht, an der Universität Hamburg. Ziehts euch rein!
http://www.wiso.uni-hamburg.de/fileadmin/sozialoekonomie/zoess/DP_45_Wenzlaff_Kimmich_Richters.pdf
Abstract
Dieses Papier adressiert die Frage der Vereinbarkeit einer positiven Zinsrate mit einer nicht mehr wachsenden Wirtschaft. Die Analyse erfolgt anhand verschiedener Ansätze, die uns dazu dienen, Perspektiven einer Theorie der Wachstumsnotwendigkeit in der Geldwirtschaft zu entwickeln. Neben einem sehr breit angelegtem Review und der systematischen Darstellung von Ansätzen leisten wir drei analytisch wertvolle Beiträge: Erstens bereiten wir die Forschungsfelder zur Goldenen Regel und zum Zins-Wachstums-Differential als Ansätze einer Wachstumsnotwendigkeit auf. Zweitens widerlegen wir die mancherorts zu findende These, dass allein die Kreditgeldschöpfung bereits zu einem Wachstumszwang führen würde, da der Zins eine ständige Ausweitung der Geldschöpfung bedinge. Wir zeigen auf, dass nicht die Geldschöpfung an sich zu problematisieren ist, sondern Wachstumszwang eine Folge einkommensabhängigen Sparens in Kombination mit einem über den Vermögensmarkt zu bestimmenden Zinssatz ist. Drittens skizzieren wir ein Zentralbankdilemma aus monetärkeynesianischer Perspektive, welches darin besteht, dass die Notenbank aus beschäftigungspolitischen Überlegungen heraus den Diskontsatz senken müsste um Wachstum zu stimulieren, ihn aber zur Stabilisierung der Währung und Vermeidung von Blasen mittelfristig anheben muss und damit wirtschaftliche Stagnation induziert. Das Dilemma drückt die paradoxe Situation entwickelter Geldwirtschaften aus, eine inhärente Tendenz zur Stagnation aufzuweisen und gleichzeitig Wachstum zu benötigen, um die negativen Auswirkungen der Stagnation auf Beschäftigung und Verteilung zu lindern. Die gewählten Ansätze eröffnen weiteren Forschungsbedarf zur theoretischen Vertiefung und empirischen Prüfung der aufgeworfenen Fragen und Thesen.
- [AG-GOuFP] Theoretische Zugänge eines Wachstumszwangs in der Geldwirtschaft, Benedikt Weihmayr, 19.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] Theoretische Zugänge eines Wachstumszwangs in der Geldwirtschaft, moneymind, 19.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] Theoretische Zugänge eines Wachstumszwangs in der Geldwirtschaft, Axel Grimm, 19.09.2014
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