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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geld ist alles, womit man zahlen kann

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geld ist alles, womit man zahlen kann


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld ist alles, womit man zahlen kann
  • Date: Sat, 08 Mar 2014 19:05:40 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hi zusammen,

ich kann nur kurz, aber hierzu:

Arne Pfeilsticker schrieb:

Fazit: Die 10 € Banknote in deinem Geldbeutel ist also kein Geld, sondern lediglich ein Nachweis für Geld.

Axel schrieb:
Das ist doch mal eine Aussage!

Die 10 Euro sind ein "Nachweis für Geld", ein Nachweis für 10 Euro. Die 10 Euro sind gar kein "echtes" Geld.
Doch wo ist nun das Geld = die 10 Euro?

In den Köpfen der am gesamten Rechtsgeflecht beteiligten Leute. "Geld" ist (im heutigen System) ein "soziales Gedankending", das auf Papier (in Bilanzen, auf Wertpapieren, auf Bank-Noten etc.) repräsentiert wird. Diese Repräsentation gehört zwar zum gesamten sozialen Handlungszusammenhang (der Gesamtstory) dazu. Sie "ist" aber nicht dieser Zusammenhang, sondern repräsentiert davon nur einen Aspekt.

Ich hatte dazu mal im DGF was geschrieben.

http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=172964 (da erläutere ich das anhand eines Beispiels - siehe auch die Antworten dort im thread

Und
http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=172907

Oder Karl Larenz (ein Kantianer): Lehrbuch des Schuldrechts:

/"Das Schuldverhältnis .... kann eine Reihe von Leistungspflichten und weiteren Verhaltenspflichten, es kann darüber hinaus für den einen oder anderen Teil Gestaltungsrechte und andere Rechtslagen umfassen. *Es ist also ein Inbegriff, ein Ganzes nicht von Tatsachen oder vorgängen der sinnlich wahrnehmbaren Außenwelt, sondern von konkreten Rechtsfolgen.* Wir sagen, daß diese Rechtsfolgen "gelten" und meinen damit, daß sie für die Beteiligten maßgeblich sind, daß diese sich ihnen gemäßt verhalten sollen und dürfen (normative Geltung)." (K. Larenz: Lehrbuch des Schuldrechts. München 1987, S. 26f.)
/

Somit kann nie einer Geld haben, alle haben nur "Nachweise" auf Geld.


Genau. Oder: ein Bilanzeintrag ist ein Hinweis auf eine Verpflichtungsbeziehung zwischen Personen, die der Gläubiger durch den Staat vollstrecken lassen kann.

Es geht nicht um "Dinge", sondern um Beziehungen zwischen "freien und gleichen" Rechtspersonen und dem Staat, bzw. um Beziehungsnetze; und darum, wie "Personen" ("Rechtspersonen" oder "ökonomische Charaktermasken" - der letzte Begriff ist von Karl Marx) in diesen Beziehungsnetzen typischerweise handeln, d.h. was sie wahrnehmen, wollen, erwarten, planen und dann tun.

Es geht um Geschichte(n) innerhalb selbstgeschaffener rechtlicher Regelwerke.




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