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Re: [AG-GOuFP] Geschäftsbanken an Staatshandeln interessiert, um ZB-Zins zu senken?
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- From: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Geschäftsbanken an Staatshandeln interessiert, um ZB-Zins zu senken?
- Date: Wed, 05 Mar 2014 14:49:33 +0000
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RedNose schrieb:
Arne Pfeilsticker schrieb:
Es war nicht das Geldsystem, sondern der Umgang damit.Wenn also dasselbe Geldsystem 30 Jahre lang Prosperität,Bist du sicher, dass es das Geldsystem war, das diesen Wohlstand
Vollbeschäftigung und breiten Wohlstand ganz ohne Finanzkrisen und
Börsencrashs gebracht hat,
gebracht hat? Diese These sollten wir mal intensiver diskutieren.
Genau so heute der "Falsche" Umgang mit dem Geldsystem die Ungleichheit
fördert.
Das Geldsystem ansich hat imho nix damit zu tun.
Mann muss nur die richtigen Spielregeln aufstellen und dann klappt das
auch mit "Wohlstand für alle
Ich schließe mich der Ansicht an, dass das Geldsystem nicht die Ursache ist, sondern der Umgang und der Missbrauch im Bereich der Finanzwirtschaft. Das Geldsystem hat einen Einfluss auf den Zeitraum der Entwicklungen, aber nicht auf die Entwicklungen selbst.
Nähere Ausführungen dazu:
In der Zeit von 1945 bis 1975 hatten wir zunächst ein exogen/endogenes Geldsystem.
Es war in den ersten 20 Jahren die Bargeldzeit und so ab 1965 kam das Giralgeld dazu, das rein endogene tritt seinen Siegeszug an.
Die Wechsel in der Zeit 1945ff haben vorrübergehend zusätzliches Geld hineingebracht (einige nennen das „Geld aus dem Nichts“ oder „Banken schöpfen Geld“, dabei sind es die Wechseleinreicher die wahren Akteure. So ab 1965 mit dem Giralgeld sind dann die Wechsel durch Kredite auf Basis von Sicherheiten nach und nach abgelöst worden. Passend dazu ist im ZB-Bereich ist Diskont/Lombard durch einen Leitzins ersetzt worden.
In dieser Zeit sich viele Werte entstanden, die beliehen werden konnten. Umfangreiche Bedarfe waren zu decken, Marksättigung war weit entfernt.
Das Geldsystem hatte imho einen Anteil an dem Zeitraum, die die Entwicklung benötigt hat und zwar der endogene Anteil, der in wenigen Jahrzehnten die notwendige Geldbereitstellung übernommen hat. Mit einem restriktiven exogenen Vollgeldsystem, wie es heute gefordert wird, hätte das um einiges länger gedauert.
Finanzmärkte und Börsen gab es faktisch nicht bzw. haben ein unbedeutendes Dasein geführt.
In D ging es erst 1982 los, da sind dann die Aktienpreise mit Luft aufgepustet worden. Auch hier hilft nun das sich schon fast vollständig ausentwickelte endogene Geldsystem mit. Man ist nicht mehr auf Sparer oder Einlagen angewiesen, man kann Pseudo-Sicherheiten in Form von Finanzprodukten als Sicherheiten einsetzen. Die Finanzwirtschaft schafft sich ihr Geld selbst. Davon schwappt ein Teil in die Realwirtschaft.
Die Finanzkrise 2007 und 2008 war nur eine Krise der Aktiva von Banken, die Luft ohne Wert in vielen Vermögenswerten ist abgelassen worden = zu viele (überwiegend die großen) Privatbanken haben nun Eigenkapitalverluste zu buchen.
Die EK-Reservierungsregeln nach Basel haben dann die Krise begünstigt.
Die Ursache der Bankenkrise 2007/2008 liegt in den Aktiva und dort fast nur in den Finanzprodukten und den Krediten, die mit Finanzprodukten besichert sind.
Ein restriktives exogenes Geldsystem wie es die Monetativa nach Huber ist, hätte die Entwicklung nicht aufgehalten, es hätte nur länger gedauert. Das Geldsystem hat keinen so großen Einfluß auf die Entwicklungen und Krisen, es hat imho nur einen Einfluß auf die Zeit, die es bis dahin benötigt.
Überlagert wird der „Spass“ durch die Guthabenbildung, das Sparen. Sparvolumen gleich Schuldenvolumen. Die Schuldenkrise ist immer noch eine Guthabenkrise und wird durch übermäßiges Sparen verursacht.
Die Einkommensverteilung und damit die Vermögensverteilung ist unabhängig vom Geldsystem, auch hier kann es nur den Zeitraum beeinflussen. Ein restriktives exogenes System begünstigt die benötigte Zeit um viele Arme bei Wenige Reichen zu erzeugen. Ein endogenes System mit klare Ansage die Staatsverschuldung auszuweiten kann die Entwicklung viel länger hinauszögern, wie man am andern Ende der Welt seit 20 Jahren beobachten kann.
Bankenkrisen sind die Folge toxischer Aktiva in Banken (Finanzwirtschaftssanteil) und eine Folge des Geschäftsmodell von Banken mit Kostenmaximierung bei Einnahmereduzierung (Der Anteil, der schon seit Jahrhunderten die Banken kaputt gehen läßt).
Weil wir ein endogenens System haben und kein Sparer mehr benötigen, können die Banken die Sparzinsen senken, so dass das Pleitegeschäftsmodell „entschärft“ wird.
Wirschaftlich fehlt nichts mehr, es ist Marktsättigung erreicht, die Produktionskapazitäen sind alle vorhanden. Mit einer homogeneren Einkommensverteilung kann Marksättigung noch an die Bedarfsdeckung herangeführt werden. Dann ist das Ende des Wirtschaftswachstums erreicht. Nullwachstum als auch Schrumpfung wird dann einsetzen = jedes Jahr die gleiche Leistung oder etwas weniger und trotzdem werden sich Vermögen und Bestände erhöhen.
- [AG-GOuFP] ZB-Nullzins oder komplette Spielanordnung ändern?, moneymind, 01.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] ZB-Nullzins oder komplette Spielanordnung ändern?, Arne Pfeilsticker, 04.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geschäftsbanken an Staatshandeln interessiert, um ZB-Zins zu senken?, Axel Grimm, 04.03.2014
- [AG-GOuFP] Währungssystem, moneymind, 04.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] Währungssystem, Ex-SystemPirat, 05.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] Währungssystem, Arne Pfeilsticker, 05.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] Währungssystem, Rudi, 05.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geschäftsbanken an Staatshandeln interessiert, um ZB-Zins zu senken?, Axel Grimm, 05.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geschäftsbanken an Staatshandeln interessiert, um ZB-Zins zu senken?, Arne Pfeilsticker, 05.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld (was: GBe an prozyklischem Staatshandeln interessiert... ?), moneymind, 11.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geschäftsbanken an Staatshandeln interessiert, um ZB-Zins zu senken?, Axel Grimm, 11.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geschäftsbanken an Staatshandeln interessiert, um ZB-Zins zu senken?, Axel Grimm, 05.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geschäftsbanken an Staatshandeln interessiert, um ZB-Zins zu senken?, Axel Grimm, 05.03.2014
- [AG-GOuFP] "Geldsystem", Finanzsektor, moneymind, 06.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] "Geldsystem", Finanzsektor, Arne Pfeilsticker, 09.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] "Geldsystem", Finanzsektor, Ex-SystemPirat, 09.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] "Geldsystem", Finanzsektor, Arne Pfeilsticker, 10.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] "Geldsystem", Finanzsektor, Ex-SystemPirat, 10.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] "Geldsystem", Finanzsektor, Ex-SystemPirat, 09.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] private Geldschöpfung (was: GBen an prozykl.Staatshandeln interessiert ... ?), moneymind, 12.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] "Geldsystem", Finanzsektor, Arne Pfeilsticker, 09.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] Währungssystem, Rudi, 05.03.2014
- Re: [AG-GOuFP] ZB-Nullzins oder komplette Spielanordnung ändern?, Arne Pfeilsticker, 04.03.2014
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