Re: [AG-GOuFP] Sparen: Fluch oder Segen?

[Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>]

Patrik

> Am 02.02.2014 um 13:48 schrieb "Piratos" <piratos.aka.tobias AT egomatrix.de>:
> 
> Am 02.02.2014 09:47, schrieb Patrik Pekrul:
>> Selbst WENN das Realvermögen zu einem Zeitpunkt vollkommen gleich verteilt 
>> würde, gäbe es bei Beibehaltung unseres Geldsystems schon nach einem Jahr 
>> wieder Superreiche und Habenichtse.
> 
> Hallo Patrik,
> 
> bitte erkläre das etwas genauer, wie soll es nach einem Jahr wieder
> Superreiche geben?

Ganz einfach: Die einen kriegen so lange ein Geld bis sie Hunger haben, und 
dann kaufen ihnen die anderen mit Geld ihr Realvermögen zu Discountpreisen ab.

> Ich bin auch eher der Überzeugung, dass die Realwirtschaft den größten
> Anteil an der Umverteilung hat, und natürlich sind die Besitzenden in
> einem Geldsystem bevorteilt, allein schon weil sie Pfänder besitzen, um
> Geld zu erzeugen.

Na so ein "Zufall", wer hat sich diese Regel wohl ausgedacht? ;-)

Hat die Moses vom Berg Sinai mitgebracht? Oder war das vielleicht ein 
geschickter Schachzug?

> Klar wird es vorkommen, dass Banken aus "Goodwill"
> Kredite an Reiche geben damit sie damit noch reicher werden, aber 
> überwiegend werden Banken wohl Argumentieren, jeder der ein Pfand 
> anschleppt bekommt Geld.

Glücklicherweise haben die meisten ja keine Pfänder, die sie anbieten können 
- ist wohl ein "Fehler" im System, den man übersehen hat...

> Daher glaube ich, die Verteilung der Realvermögen ist entscheidend, um 
> Vorteile in diesem System zu haben.

OK, und wie denkst du kommt eine Ungleichverteilung zu stande?

> Was denkst Du, wie viel % der Umverteilung wird durch Realwirtschaft 
> ausgelöst und wie viel % wird durch das Geldsystem um-verteilt?

Das Geldsystem ist ein Katalysator, der umso stärker wirkt, je ungleicher die 
Verteilung bereits ist. Am Anfang war die Bedeutung des Geldsystems sicher 
von untergeordneter Bedeutung, mittlerweile ist es ausschlaggebend. Wer 1 
Mrd. Cash kriegt, gehört kurze Zeit später auch zu den Realvermögenden.

> Ich halte diese Frage für wichtig, auch um daraus politische Forderungen 
> für die Piraten abzuleiten.

Wer unser Wirtschaftssystem verstehen, soll probieren an ein EFH zu kommen, 
dann sollte auch den eher haptisch veranlagten klar werden:

1. Wenn ich Realvermögen haben will, brauche ich ZUERST Geld
2. Wenn mir keiner welches gibt, dann kriege ich auch keine Realvermögen
3.  Geld kriegt nur, wer schon Realvermögen besitzt

Ergebnis: Einige kriegen fortwährend mehr, während immer mehr fortwährend 
nichts bekommen. Dass die Realität diesen einfachen Zusammenhang aufs 
vortrefflichste beweist, ist wohl Zufall.

Die Grundregel unseres Geldsystems ist:

1. Wer hat, dem wird gegeben
2. Wer nichts hat, der wird auch weiterhin nichts haben

Solange dies die Grundaxiome unseres Geldsystems sind, wird es als 
Katalysator der Vermögenskonzentration wirken.