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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Banken verleihen Geld der Sparer weiter

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Banken verleihen Geld der Sparer weiter


Chronologisch Thread 
  • From: Buzz <gint AT onlinehome.de>
  • To: Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Banken verleihen Geld der Sparer weiter
  • Date: Sun, 19 Jan 2014 13:29:30 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo, rudi2

also ich beschäftige mich schon seit Jahren hier mit dem Geldsystem,
trotzdem verstehe ich manche sachverhalte wohl immer noch nicht. bin
nicht vom fach :-))
und man bekommt hier für JEDE ansicht eine auswahl an argumenten

auf jeden fall hilft mir das jetzt weiter, es ist also doch so, dass die
bank mit dem geld der sparer arbeiten kann, ohne dass es für diese
sichtbar ist.
das würde ja dann auch erklären, warum banken darum werben, das kunden
sparkonten, z.b. tagesgeldkonten, eröffnen.

das wurde nämlich hier ausführlich diskutiert und darüber gerätselt, und
eigentlich war hier der konsens, dass die bank nur kosten damit hat,
wenn sie sparkonten führt, weil sie ja dafür zinsen zahlt und eben NICHT
weiterverleiht.

vielleicht ist es ja auch so wie in den comics, der cojote fällt erst
dann die schlucht hinunter, wenn er BEMERKT, dass da kein untergrundmehr
ist, auf dem er laufen kann.
genauso denken vermutlich viele bankmitarbeiter, dass sie erst genug
geld einsammeln müssten, um kredite zu vergeben. oder ein
ministerpräsident, der denkt, der staat könne nur soviel geld ausgeben,
wie er vorher eingenommen hat (kurt beck, zitat)

viele grüße vom

buzz

Am 19.01.2014 08:33, schrieb Rudolf Müller:
> Hallo Buzz,
>
> Am 18.01.2014 17:18, schrieb Buzz:
>> im wesentlichen hab ich das ja alles zur kenntnis genommen.
>>
>> die frage bleibt aber : der sichtbare betrag bleibt erhalten, obwohl das
>> geld "verliehen" ist ?
>>
>> ich denke, diese frage ist durchaus relevant
>>
>> buzz
> Ähnliche Gedanken hat wohl jeder, der anfängt sich, mit unserem
> Geldsystem zu beschäftigen. Bekommt man dann Bilanzen um die Ohren
> geschlagen so ist dies anfangs nicht besonders hilfreich. Man muss auch
> nicht Bankbilanzen verstehen um das Grundprinzip des heutigen
> Geldsystems zu erfassen.
> Deshalb mal ein Versuch, dass System etwas anders zu erklären.
>
> Du hast 1.000€ Bargeld übrig und bringst diese zu Deiner Bank. Dort
> mietest Du ein Schließfach und deponierst die 1.000€ in der
> Schließfachkassette. Die vertraglichen Verhältnisse sind offensichtlich.
> Du bist Eigentümer des Schließfachinhaltes. Die Bank bewahrt Dein
> Eigentum auf und erbringt damit eine Dienstleitung, welche sie sich von
> Dir vergüten lässt.
>
> Die Kosten für das Schließfach sowie das umständliche Handling, wenn Du
> etwas von Deinem Geld entnehmen möchtest, veranlassen Dich dazu, ein
> Konto bei der Bank zu eröffnen.
> Du bringst nun 1.000€ zu Bank und zahlst sie auf Dein Konto ein. Auf
> Deinem Konto sind nun 1.000€. Dieses "Geld" wird auch Giralgeld oder
> Geschäftsbanken-Buchgeld genannt. Mit diesem "Geld" kannst Du genau so
> gut wie mit Bargeld Waren und Dienstleistungen Kaufen. Du bezahlst per
> Bankkarte, Kreditkarte oder Überweisung. Dieses Giralgeld wird deshalb
> auch der Geldmenge M1 zugerechnet. M1, die kaufkraftwirksame Geldmenge,
> setzt sich aus dem Bargeld außerhalb der Banken und dem Giralgeld zusammen.
> Untersucht man im nächsten Schritt die vertragliche Situation zwischen
> der Bank und Dir, ergibt sich jedoch eine andere Betrachtung. Die
> 1.000€, welche Du bei der Bank einzahlst, gehen in den Besitz der Bank
> über. Im Gegenzug erhältst Du auf Deinem Konto ein Sichtguthaben über
> 1.000€. Die Bank schuldet Dir jetzt 1.000€. Bei einem Girokonto ist die
> Bank verpflichtet, Dir "auf Sicht", also unmittelbar nachdem Du eine
> Auszahlung wünschst, auch die 1.000€ bar auszuzahlen.
> Auf Deinem Konto sind also nicht 1.000€, sondern es ist nur die
> Verpflichtung der Bank, zur Zahlung dieser 1.000€ an Dich verzeichnet.
> Innerhalb der Bankbilanz wird Dein Konto deshalb auch in der Position
> "Verbindlichkeit gegenüber Kunden" aufgeführt. Die Bezeichnung "Geld"
> für das Giralgeld ist banktechnisch gesehen deshalb irreführend. Auch
> wenn die "Verbindlichkeit der Bank" gegenüber Dir auf andere Kunden
> übertragen werden kann, und somit der Eindruck entsteht, es müsste sich
> um Geld handeln, ist diese Sichtweise banktechnisch gesehen nicht
> zutreffend. Auf den Konten werden nur Forderungen und Verbindlichkeiten
> hin und her bewegt, nicht jedoch "Geld".
>
> Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich damit Deine Frage beantworten
> konnte. Wenn nicht, dann bitte nochmals nachhaken.
>
> Grüße
> Rudi2
>
>> Am 18.01.2014 17:13, schrieb Peter Baum:
>>> On Saturday 18 January 2014 13:23:30 Buzz wrote:
>>>> hi,
>>>>
>>>> ich hätte da mal ne blöde frage : wenn die banken das geld der sparer
>>>> tatsächlich weiterverleihen würden, müsste das dann nicht "sichtbar"
>>>> sein, d.h. das sparkonto
>>>> entsprechend fluktuieren, je nachdem, wieviel gerade verliehen
>>>> worden ist ?
>>>>
>>>> es kann ja wohl nicht gleichzeitig an 2 orten sein, oder ?
>>>
>>> Hallo Buzz,
>>>
>>> dazu muss man sowohl den Aufbau einer Bilanz verstehen als auch die
>>> Verbuchungen der einzelnen Transaktionen (Geldbewegungen) in der
>>> Bankbilanz:
>>>
>>> ...............
>>> Gruß
>>>
>>> Peter
>>>
>>>
>>>
>
>

--
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