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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Banken verleihen Geld der Sparer weiter

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Banken verleihen Geld der Sparer weiter


Chronologisch Thread 
  • From: Buzz <gint AT onlinehome.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Banken verleihen Geld der Sparer weiter
  • Date: Sat, 18 Jan 2014 17:18:57 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

im wesentlichen hab ich das ja alles zur kenntnis genommen.

die frage bleibt aber : der sichtbare betrag bleibt erhalten, obwohl das
geld "verliehen" ist ?

ich denke, diese frage ist durchaus relevant

buzz

Am 18.01.2014 17:13, schrieb Peter Baum:
> On Saturday 18 January 2014 13:23:30 Buzz wrote:
>> hi,
>>
>> ich hätte da mal ne blöde frage : wenn die banken das geld der sparer
>> tatsächlich weiterverleihen würden, müsste das dann nicht "sichtbar"
>> sein, d.h. das sparkonto
>> entsprechend fluktuieren, je nachdem, wieviel gerade verliehen worden ist ?
>>
>> es kann ja wohl nicht gleichzeitig an 2 orten sein, oder ?
>
>
> Hallo Buzz,
>
> dazu muss man sowohl den Aufbau einer Bilanz verstehen als auch die
> Verbuchungen der einzelnen Transaktionen (Geldbewegungen) in der Bankbilanz:
>
> Auf die Aktivseite wird das Vermögen gebucht,
> auf die Passivseite werden die Verbindlichkeiten (Schulden) gebucht, die
> bei
> solventen Unternehmen kleiner sind als das Vermögen.
> Die dann positive Differenz Vermögen minus Verbindlichkeiten nennt man
> Eigenkapital, dieses schreibt man auch auf die Passivseite.
>
> Deswegen ist die Bilanzsumme auf der Aktivseite (Summe des Vermögens)
> immer dieselbe wie auf der Passivseite (Summe der Verbindlichkeiten plus
> Eigenkapital).
>
> Die Verbindlichkeit gegenüber einem Sparer steht einerseits auf der
> Passivseite, der gleiche Betrag ist aber auch im Bankvermögen auf der
> Aktivseite enthalten.
>
> Bei der Kreditvergabe erhöht sich sowohl die Bilanzsumme auf der Aktivseite
> im
> Posten Forderungen
> als auch die Bilanzsumme auf der Passivseite im Posten Verbindlichkeiten
> (Guthaben des Kreditnehmers). Das nennt man Giralgeldschöpfung.
>
> Überweist nun der Kreditnehmer sein Kreditguthaben auf ein Konto einer
> anderen
> Bank, verschwindet auf der Passivseite dieser Betrag im Posten
> Verbindlichkeiten und die Bilanzsumme wird kleiner.
>
> Auf der Aktivseite bleibt hingegen die Forderung an den Kreditnehmer
> bestehen
> (er hat ja noch nichts getilgt), dennoch muss die Bank die Überweisung mit
> Zentralbankgeld an die andere Bank durchführen, so dass auch die
> Bilanzsumme
> auf der Aktivseite schrumpft.
>
> Wenn die Bank sich dieses Zentralbankgeld nicht von anderen Banken leiht,
> hat
> sie es aus ihrem Vermögen bezahlt.
> Da sich aber am Eigenkapital (= Bankvermögen minus Verbindlichkeiten)
> nichts
> geändert hat, hat sie es aus dem Vermögen genommen (finanziert), in dem
> auch
> die Einlagen der Sparer auf der Aktivseite verbucht sind.
>
> Dabei hat sich an den Verbindlichkeiten gegenüber den Sparern auf der
> Passivseite nichts geändert.
>
> Man muss das in den Einzelheiten ein paar Mal durchdenken, bis man es
> einigermaßen verstanden hat, mir ging es jedenfalls so.
>
> Gruß
>
> Peter
>
>
>

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