Re: [AG-GOuFP] Aktionäre sind keine Eigentümer

[Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>]

Am 12.10.2013 um 14:04 schrieb Frauke Mattfeldt <mattfeldt AT karten-verlag.de>:

> Am 10.10.2013 16:50, schrieb Patrik Pekrul:
>> 
>> Am 10.10.2013 um 13:42 schrieb René Röderstein:
>> 
>>> Wer ist denn Eigentümer einer AG, wenn es die Aktionäre nicht sind?
>>> Oder gibt es keine Eigentümer?
>> 
>> Ich werde mal die Diskussion, die auf der PG-Finanzkrise hierzu geführt 
>> wurde, im Wiki aufbereiten.
>> 
>> Die AG hat in der Tat keine Eigentümer, sondern nur Mitglieder. Sie ist 
>> soz. eine eigenständige juristische Person, vergleichbar einem 
>> wirtschaftlichen VEREIN.
>> 
> 
> Das ist ja ein Witz.
Hallo Frauke,
das ist wirklich kein Witz, sondern geltendes Recht und grundlegendes 
juristisches Denken.

> Wenn es keine Eigentümer gibt, kann man auch niemanden enteignen.
Doch es gibt Eigentümer, aber nicht am Unternehmen.

Ein Aktionär ist Eigentümer an einer oder mehreren Aktien. Aktien sind 
Wert-"Papiere", die so konstruiert sind, dass die Rechte aus dem Papier, dem 
Recht am Papier folgen. D.h. der Eigentümer des Papiers hat die Rechte und 
Pflichten, die im Papier verbrieft sind.

Stell dir das so vor, dass derjenige der den Drücker vom Fernseher (= 
Aktienmehrheit) in der Hand hat, der bestimmt, welches Programm im Fernseher 
läuft. - Und Drücker und Fernseher sind bekanntlich zwei völlig verschiedene 
Dinge, die sich aber wirkungsvoll ergänzen.

> Wir machen das ganze Kapitalismus-Spiel also nur für ein Konstrukt mit, 
> einer Konstruktion aus juristischen Personen (keinen Menschen) inklusive 
> deren Sachzwängen; (die Menschen) rennen den Gesetzmäßigkeiten und 
> Mechanismen dieser Konstruktion hinterher wie eine Herde Schafe, weil sie 
> das einzige zu sein scheint unser täglich Brot zu sichern. Der Schafhirte 
> besteht hierbei aus einem Sammelsorium aus irrealen Personen und deren 
> Handlangern und Profiteuren, die dem Gesetz der Gewinnmaximierung folgen.
> 
> Und von dieser Konstruktion lässt sich die Politik als Vertreter der Masse 
> permanent so dermaßen vorführen und unter Druck setzen, dass es der 
> gesamten Gesellschaft schadet.
Jede Rechtsordnung ist von Menschen gemacht und besteht nicht aus 
unveränderlichen Naturgesetzen. Und die Herausforderung der Politik besteht 
m.E. darin eine Rechtsordnung zu schaffen, die allen Menschen und dem 
Gemeinwohl dient. - Aber diese Meinung wird mit Sicherheit nicht von allen 
geteilt.

> Das ist ein Irrsinn.
Willkommen I'm Club! :=)

Viele Grüße
Arne
> 
> 
> 
> 
> -- 
> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik mailing list
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