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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen


Chronologisch Thread 
  • From: "Jan R." <OWassili AT gmx.de>
  • To: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen
  • Date: Sun, 07 Oct 2012 13:20:47 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo,

vielleicht hilft bzgl. Staatsverschuldung und der jeweiligen Schuldner
folgender link bzw. eine Datensammlung der Bbk. weiter (siehe anbei).

http://www.deutsche-finanzagentur.de/fileadmin/Material_Deutsche_Finanzagentur/PDF/Informationsmaterial/Praesentation_Invest_Stuttgart_2012.pdf

Die Daten des Excel-Sheets sind aus 2 Gründen spannend: warum liegt die
Vermögenssumme nur bei 1,8 Billionen und was bzw. wer ist
Auslandsverschuldung? Dazu vielleicht die Präsentation der
Bundesfinanzagentur...

Jan

-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Sat, 6 Oct 2012 22:04:15 +0200
> Von: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
> An: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
> CC: AG-GOuFP <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
> Betreff: Re: [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen

> Kleiner Nachtrag zum Thema Investmentfonds (bin grade in "Datenlaune"):
> http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Statistiken/Banken_Und_Andere_Finanzielle_Institute/Investmentgesellschaften/inlaendische_investmentfonds_gehaltene_wertpapiere_nach_laendergruppen.pdf?__blob=publicationFile
>
> Von inländischen Investmentfonds gehaltene Wertpapiere nach
> Ländergruppen und Ländern: 81 Mrd.€ deutsche Staatsanleihen.
>
> Macht zusammen mit den 17 Mrd.€ der Versicherungen insgesamt knapp 0,1
> Bio.€ Wo ist der Rest der 2 Bio.€?
>
> Es ist Zeit das Ammenmärchen "Staatsverschuldung ist Volksvermögen"
> aufzugeben. Es ist sicher Vermögen, aber wessen - DAS ist doch die
> entscheidende Frage!
>
> Ahoi,
>
> Patrik
>
>
>
>
> Am 06.10.2012 um 21:48 schrieb "Patrik Pekrul" <patrik.pekrul AT hotmail.de>:
>
> > Hallo Alex,
> >
> > Anbei die Angrenzung des Geldvermögens nach destatis:
> https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/EinkommenKonsumLebensbedingungen/Begriffserlaeuterungen/Geldvermoegensarten_EVS.html
> >
> > Geldvermögensarten
> > Definition für die EVS
> > Haushalte haben zu folgenden Geldvermögensarten Angaben gemacht:
> > Bausparguthaben: Guthaben noch nicht ausgezahlter Bausparverträge,
> einschließlich aller sonstigen privaten Guthaben bei Bausparkassen.
> > Sparguthaben: Bei Banken (einschließlich Postbank) und Sparkassen im
> In- und Ausland angelegte Gelder, die durch Ausfertigung einer Urkunde
> (Sparbuch) gekennzeichnet und nicht für den Zahlungsverkehr bestimmt sind.
> > Sonstige Anlagen bei Banken/Sparkassen: Fest- und Termingelder
> (einschließlich Sparbriefe) in- und ausländischer Kreditinstitute. Hierunter
> fallen auch Guthaben auf Tagesgeldkonten.
> > Wertpapiere: Hierzu zählen Aktien, Rentenwerte, Aktienfonds und
> sonstige Wertpapiere und Vermögensbeteiligungen.
> > Aktien: In- und ausländische Wertpapiere, in denen Anteilsrechte an
> einer Aktiengesellschaft (AG, KgaA) verbrieft sind.
> > Rentenwerte: Laufende Inhaberschuldverschreibungen in- und
> ausländischer Emittenten (Aussteller der Wertpapiere). Im Einzelnen sind
> dies
> Pfandbriefe, Kommunalobligationen, sonstige Bankschuldverschreibungen (z.B.
> Bundes-,
> Länder- bzw. Kommunalanleihen, Bundesobligationen und -schatzbriefe)
> sowie Industrieobligationen.
> > Investmentfonds: Hierzu zählen von Kapitalanlagegesellschaften
> verwaltete Fonds, wiez.B.: Aktienfonds, Immobilienfonds, Rentenfonds,
> Geldmarktfonds, sonstige Fonds (Mischfonds, Indexfonds, AS-Fonds, Dachfonds;
> Hedge-Fonds).
> > Sonstige Wertpapiere und Vermögensbeteiligungen: U.a. Timesharing und
> Anteile an Unternehmen, soweit diese keine Aktiengesellschaften sind (z.B.
> Anteile an Personengesellschaften, Genossenschaften und an Gesellschaften
> mit beschränkter Haftung)
> > Neben den o.g. Geldvermögensarten wurde zudem das an Privatpersonen
> verliehene Geld in das jeweilige Geldvermögen des Haushaltes aufgenommen.
> Des
> Weiteren zählen zum Geldvermögen auch die Versicherungsguthaben privater
> Haushalte (siehe unten). Ausgenommen von den Geldvermögensbeständen sind
> Bargeldbestände, Ansprüche von Haushaltsmitgliedern gegen Unternehmen
> aus der betrieblichen Altersvorsorge (einschließlich Direktversicherungen),
> Ansprüche an Pensions-, Sterbekassen und berufsständische
> Versorgungswerke und Andere sowie der Bestand von Girokonten.
> >
> > Versicherungsguthaben sind:
> > Versicherungsguthaben
> > Definition für die EVS
> > Einbezogen sind die Angaben zu Lebens- und privaten Rentenversicherungen
> (mit und ohne Zusatzversicherungen wie z.B. Unfall- bzw.
> Berufsunfähigkeitszusatzversicherungen). Dazu zählen
> Kapitallebensversicherungen auf den
> Todes- und Erlebensfall, Kapitallebensversicherungen für „zwei verbundene
> Leben“, fonds-gebundene und vermögensbildende Lebensversicherungen,
> ferner Sterbegeld-, Ausbildungs-, Aussteuerversicherungen und
> Lebensversicherungen mit Teilauszahlungen.
> > Unberücksichtigt bleiben Risikolebens-, Kinderunfallversicherungen,
> betriebliche Altersversorgungen einschließlich Direktversicherungen,
> Sterbekassen, Teilhaberversicherungen, Vorsorgezusagen mit Rückdeckung,
> Unfallversicherungen ohne Kombination mit einer o.g.
> Lebensversicherungsart, Hausrat
> und Haftpflichtversicherungen jeglicher Art.
> > Berücksichtigt ist der Rückkaufwert, einschließlich vorhandener
> Überschussguthaben, den die versicherte Person vom Versicherungsunternehmen
> ausgezahlt bekäme, löste sie den Vertrag zum 1. Januar 2008. Sofern die
> Befragte über diese Angabe nicht verfügte, wurde dieser Wert unter
> Zuhilfenahme zusätzlich erfragter Informationen (u.a.Geburtsjahr,
> Versicherungsbeginn, Versicherungssumme, Prämienzahlungsdauer bzw.
> Vertragslaufzeit, Höhe
> der jährlichen Beitragszahlung) über einen Algorithmus bei der
> Datenaufbereitung ermittelt.
> >
> > Die Bundesbank fasst es so zusammen:
> > "Das Geldvermögen des privaten Sektors umfasst insbesondere die von den
> inländischen nichtfinanziellen Unternehmen, den privaten Haushalten
> (einschließlich der Organisationen ohne Erwerbszweck) und dem
> Staatgehaltenen
> Bargeldbestände, Bankeinlagen, Wertpapiere (Aktien, festverzinsliche
> Wertpapiere und Investmentfondsanteile) und Ansprüche gegenüber
> Versicherungen
> und Pensionseinrichtungen. Es bildet gemeinsam mit dem Sachvermögen das
> (Brutto-)Vermögen des nichtfinanziellen Sektors. In Deutschland wird die
> Geldvermögensrechnung im Rahmen der gesamtwirtschaftlichen
> Finanzierungsrechnung durch die Deutsche Bundesbank vorgenommen und
> veröffentlicht."
> >
> > Die Zahlen von destatis und Bundesbank sollten also die selben sein,
> demnach müssen die Definitionen auch deckungsgleich sein. Eines ist aber
> klar, es ist BRUTTOvermögen also ohne Anrechnung der Schulden.
> >
> > Schau dich mal bei destatis um, da stehen sämtliche Defintionen.
> >
> > Interessant ist vielleicht auch diese Quelle der Bundesbank, die
> aufzeigt, wie die Versicherungen ihr Geld anlegen.
> >
> > Bundesbank:
> http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Statistiken/Banken_Und_Andere_Finanzielle_Institute/Versicherungen_und_Pensionseinrichtungen/wertpapierbestaende_inlaendischer_versicherungen_und_pensionseinrichtungen.xlsx?__blob=publicationFile
> >
> > Demnach halten die Versicherungen lediglich 17 Mrd.€ in deutschen
> Staatsanleihen!
> >
> > Das ist angesichts von 1,4 Bio.€ Geldvermögen für alle
> Versicherungen überraschend übersichtlich. Eine Entschuldung des Staates
> sollte also
> verkraftbar sein und nicht zu einer Massenverarmung des Kleinsparer führen
> - wie so oft behauptet wird.
> >
> > Wenn es aber nicht - wie vermutet - die Versicherungen sind, die im
> großen Stil die Staatsanleihen halten, wer könnte es dann sein?
> >
> > Etwa die 1,1% der Bevölkerung, die den Großteil des (Geld)Vermögens
> halten? Das wäre ja nun der endgültige Beweis, dass der Staat über den
> Schuldendienst den armen nimmt und den reichen gibt. Sollten die Piraten das
> etwa gutheissen?
> >
> > Ich denke, die Faktenlage verdichtet sich und legt nahe, dass wir eine
> Entschuldung des Staates anstreben sollten - natürlich wird dann ein
> anderer Sektor Defizite fahren müssen, wie wäre es mit dem Sektor
> "Finanzaristokratie"? Da liegt mehr als genug auf Halde!
> >
> > Also: Bruttogeldvermögenssteuer.
> >
> >
> >
> >
> > Am 06.10.2012 um 17:52 schrieb alex AT twister11.de:
> >
> >> Sieht sehr interessant aus.
> >> Gibt es präzisere Definitionen dazu wie die Messung durchgeführt
> wurde?
> >> Was ist also konkret:
> >> 1. Geldvermögen
> >> 2. Sachvermögen und Immobilien
> >> 3. Gebrauchsvermögen
> >>
> >> Vorallem beim "Geldvermögen" wäre das interessant. Abgesehen davon,
> dass sehr unterschiedliche Individuen dort zu einer einzelnen Größe
> aggregiert werden, so kann es positives und negatives Geldvermögen geben.
> >> Geldvermögen ist eigentlich als Forderungen minus Verbindlichkeiten
> definiert, kann also positiv und negativ sein.
> >> Wenn in Statistiken angegeben wird, dass irgendwo positive
> Geldvermögen existieren, so muss es auch die entsprechenden negativen
> Geldvermögen
> geben.
> >>
> >> Hast du noch mehr Statistiken dazu?
> >>
> >> Gruß
> >> Alex
> >>
> >>
> >>
> >> 2012/10/6 Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
> >>
> >> Hallo,
> >>
> >> Endlich mal eine übersichtliche Darstellung der Aufteilung des
> Bruttogeldvermögens in Deutschland und hoffentlich die Basis einer noch
> sachlicheren Diskussion.
> >>
> >> Siehe hier:
> http://www.crp-infotec.de/01deu/finanzen/privat_vermoegen.html
> >>
> >> Insbesondere hier:
> http://www.crp-infotec.de/01deu/finanzen/grafs/vermoegen_umfang.gif
> >>
> >> Demnach beträgt das Bruttogeldvermögen im Privaten Sektor ca. 4,7
> Bio. Euro, davon wiederum nur 30% in Versicherungen, also ca. 1,4 Bio. Euro.
> >>
> >> Das Geldvermögen teilt sich wie folgt auf:
> >>
> >> Haushalte: 4,7 Bio.€
> >> Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften: 2,4 Bio.€
> >> Finanzielle Kapitalgesellschaften: 10,2 Bio.€
> >> Staat: 0,9 Bio.€
> >> Summe: 18,2 Bio.€
> >>
> >> Quelle:
> https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/VolkswirtschaftlicheGesamtrechnungen/Vermoegensrechnung/VermoegensbilanzenPDF_5816103.pdf?__blob=publicationFile
> >>
> >> Alle Versicherungen machen also insgesamt nur 7,7% des
> Bruttogeldvermögens aus. Die Behauptung, dass eine Bruttogeldvermögenssteuer
> hauptsächlich die Halter von Lebens - und Rentenversicherungen betreffen
> würde, ist
> also widerlegt.
> >>
> >> Aufgrund ihrer geringen Bedeutung könnte man diese Anlagenklasse sogar
> komplett freistellen, ohne viel zu verlieren.
> >>
> >> Daher würde ich meinen bisherigen Ansatz modifizieren, wir stellen
> Renten- und Lebensversicherung frei, ebenso Bruttogeldvermögen unterhalb
> einer Mio.€.
> >>
> >> Nach meiner Rechnung haben die 920.000 Bürger mit mehr als 1 Mio.€
> zusammen ca. 7,2 Bio.€
> >> Bruttogeldvermögen. Zieht man davon 0,9 Bio.€ ab, die aufgrund des
> Freibetrages steuerfrei blieben, macht das 6,3 Bio.€. Abzgl. Der 1,4
> Bio.€ kommt man also auf 4,9 Bio.€ als Steuerbasis. Macht bei 1% 49 Mrd.€
> Steueraufkommen, was ca. 4% der Ausgaben der öffentlichen Haushalte
> ausmacht (1.152 Mrd.€) und damit geeignet wäre, das Staatsdefizit und in
> Folge
> die Zinslast zu reduzieren, ohne irgendwen zu überfordern - insbesondere
> nicht die Halter von Lebensversicherung und Riesterrenten ;-)
> >>
> >>
> >> --
> >> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik mailing list
> >> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
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> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-geldordnung-und-finanzpolitik
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