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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- Subject: Re: [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen
- Date: Sun, 07 Oct 2012 04:57:25 +0200
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 06.10.2012 21:48, schrieb Patrik Pekrul:
Interessant ist vielleicht auch diese Quelle der Bundesbank, die aufzeigt,
wie die Versicherungen ihr Geld anlegen.
Bundesbank:
http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Statistiken/Banken_Und_Andere_Finanzielle_Institute/Versicherungen_und_Pensionseinrichtungen/wertpapierbestaende_inlaendischer_versicherungen_und_pensionseinrichtungen.xlsx?__blob=publicationFile
Demnach halten die Versicherungen lediglich 17 Mrd.€ in deutschen
Staatsanleihen!
aber auch 550 Mrd. an Investmentfondsanteilen, ausgegeben von Monetären Finanzinstituten. Falls Banken pleite gehen sind also auch Versicherungskunden dran.
Das ist angesichts von 1,4 Bio.€ Geldvermögen für alle Versicherungen
überraschend übersichtlich. Eine Entschuldung des Staates sollte also
verkraftbar sein und nicht zu einer Massenverarmung des Kleinsparer führen -
wie so oft behauptet wird.
Wenn es aber nicht - wie vermutet - die Versicherungen sind, die im großen
Stil die Staatsanleihen halten, wer könnte es dann sein?
http://www.staatsverschuldung.de/glaeubiger.htm
28% sind bei Banken (leider wird nicht klar, ob damit nur inländische Banken gemeint sind), 20% bei inländishcen Banken und die Hälfte im Ausland (zum Teil vielleicht auch bei Banken).
Etwa die 1,1% der Bevölkerung, die den Großteil des (Geld)Vermögens halten?
Das wäre ja nun der endgültige Beweis, dass der Staat über den Schuldendienst
den armen nimmt und den reichen gibt. Sollten die Piraten das etwa gutheissen?
Ich denke, die Faktenlage verdichtet sich und legt nahe, dass wir eine Entschuldung des
Staates anstreben sollten - natürlich wird dann ein anderer Sektor Defizite fahren
müssen, wie wäre es mit dem Sektor "Finanzaristokratie"? Da liegt mehr als
genug auf Halde!
Also: Bruttogeldvermögenssteuer.
dem werde ich nur zustimmen, falls auch Sachvermögen in gleichem Umfang besteuert werden sollte
Gruß Keox
Am 06.10.2012 um 17:52 schrieb alex AT twister11.de:
Sieht sehr interessant aus.
Gibt es präzisere Definitionen dazu wie die Messung durchgeführt wurde?
Was ist also konkret:
1. Geldvermögen
2. Sachvermögen und Immobilien
3. Gebrauchsvermögen
Vorallem beim "Geldvermögen" wäre das interessant. Abgesehen davon, dass sehr
unterschiedliche Individuen dort zu einer einzelnen Größe aggregiert werden, so kann es
positives und negatives Geldvermögen geben.
Geldvermögen ist eigentlich als Forderungen minus Verbindlichkeiten
definiert, kann also positiv und negativ sein.
Wenn in Statistiken angegeben wird, dass irgendwo positive Geldvermögen
existieren, so muss es auch die entsprechenden negativen Geldvermögen geben.
Hast du noch mehr Statistiken dazu?
Gruß
Alex
2012/10/6 Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
Hallo,
Endlich mal eine übersichtliche Darstellung der Aufteilung des
Bruttogeldvermögens in Deutschland und hoffentlich die Basis einer noch
sachlicheren Diskussion.
Siehe hier: http://www.crp-infotec.de/01deu/finanzen/privat_vermoegen.html
Insbesondere hier:
http://www.crp-infotec.de/01deu/finanzen/grafs/vermoegen_umfang.gif
Demnach beträgt das Bruttogeldvermögen im Privaten Sektor ca. 4,7 Bio. Euro,
davon wiederum nur 30% in Versicherungen, also ca. 1,4 Bio. Euro.
Das Geldvermögen teilt sich wie folgt auf:
Haushalte: 4,7 Bio.€
Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften: 2,4 Bio.€
Finanzielle Kapitalgesellschaften: 10,2 Bio.€
Staat: 0,9 Bio.€
Summe: 18,2 Bio.€
Quelle:
https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/VolkswirtschaftlicheGesamtrechnungen/Vermoegensrechnung/VermoegensbilanzenPDF_5816103.pdf?__blob=publicationFile
Alle Versicherungen machen also insgesamt nur 7,7% des Bruttogeldvermögens
aus. Die Behauptung, dass eine Bruttogeldvermögenssteuer hauptsächlich die
Halter von Lebens - und Rentenversicherungen betreffen würde, ist also
widerlegt.
Aufgrund ihrer geringen Bedeutung könnte man diese Anlagenklasse sogar
komplett freistellen, ohne viel zu verlieren.
Daher würde ich meinen bisherigen Ansatz modifizieren, wir stellen Renten-
und Lebensversicherung frei, ebenso Bruttogeldvermögen unterhalb einer Mio.€.
Nach meiner Rechnung haben die 920.000 Bürger mit mehr als 1 Mio.€ zusammen
ca. 7,2 Bio.€
Bruttogeldvermögen. Zieht man davon 0,9 Bio.€ ab, die aufgrund des
Freibetrages steuerfrei blieben, macht das 6,3 Bio.€. Abzgl. Der 1,4 Bio.€
kommt man also auf 4,9 Bio.€ als Steuerbasis. Macht bei 1% 49 Mrd.€
Steueraufkommen, was ca. 4% der Ausgaben der öffentlichen Haushalte ausmacht
(1.152 Mrd.€) und damit geeignet wäre, das Staatsdefizit und in Folge die
Zinslast zu reduzieren, ohne irgendwen zu überfordern - insbesondere nicht
die Halter von Lebensversicherung und Riesterrenten ;-)
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- [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen, Patrik Pekrul, 06.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen, alex, 06.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen, Patrik Pekrul, 06.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen, Patrik Pekrul, 06.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen, alex, 07.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen, Keox, 07.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen, Patrik Pekrul, 06.10.2012
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- Re: [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen, Jürgen Niccum, 07.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen, Frauke Mattfeldt, 07.10.2012
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- Re: [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen, Patrik Pekrul, 08.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen, Christoph Ulrich Mayer, 08.10.2012
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- Re: [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen, alex, 09.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] Neue Fakten zum Bruttogeldvermögen, Patrik Pekrul, 08.10.2012
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