Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Kann es wirklich so einfach sein?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Kann es wirklich so einfach sein?


Chronologisch Thread 
  • From: alex AT twister11.de
  • To: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Kann es wirklich so einfach sein?
  • Date: Tue, 11 Sep 2012 21:10:34 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/9/11 Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
serapath schrieb:
Meine Interpretation ist hier, dass einfach ein simpler Zusammenhang umständlich ausgedrückt wird.
Eine Geschäftsbank kann beliebige Assets von Banken und Nichtbanken mit eigenem Buchgeld einkaufen gehen.
Es ist dafür meiner Einsicht nach vollkommen irrelevant ob sich vorher 2 Geschäftsbanken gegenseitig beeinander verschuldet haben oder nicht.

Das kann die Bank nicht, das gültige Regelwerk setzt Grenzen und die sind ausgeschöpft. Die EK-Reservierungsvorschriften nach Basel verhindern es.

Ja, das stimmt.
Da habe ich definitiv falsch formuliert. :-) Gemeint war, dass sie "genauso beliebig direkt Assets von Nichtbanken kaufen kann wie sie es kann wenn sie eine Wechselseitiges Forderungs-Verbindlichkeits-Verhältnis mit einer anderen Geschäftsbank eingeht".
Es sei denn, das würde irgendwie die EK-Reservierungsvorschriften nach Basel beeinflussen, aber das sehe ich bisher nicht.
Da lasse ich mich aber gerne belehren :-)

Danke für den Hinweis.

 
Wenn Banken sich gegenseitig "leihen", hat keine Bank Geld. Dieser Konstrukt funktioniert nur mit Aktien und auch dann liegt kein Geld vor, nur das EK erhöht sich ... wenn da nicht die besonderen Vorschriften für gegenseitige Bankbetilungen dem im Wege stehen würden.

Warum funktioniert es mit AKTIEN?
Mein Vermögen erhöht sich in gleichem Maß wie das Fremdkapital in meiner Bilanz.
AKTIVA:
+ Forderung gegen andere Bank
+ Aktien anderer Bank
PASSIVA:
+ Verbindlichkeiten anderer Bank
+ neue EK-Geber

Aha ;-) Ich glaube ich verstehe warum es funktioniert.


 
Im Falle des Leihens sinkt nur die EK-Quote, da sich die Bilanzen verlängern. Die niedrigere EK-Quote führt zur Handlungsunfähigkeit.

ja, so sehe ich das auch.
 

Wenn Banken ihre EK-Quote erhöhen wollen, dann täten die einfach ihre gegenseitigen Forderungen und Verbindlichkeiten verrechnen. Rund 20% der Bankbilanz, eher mehr, verschwinden dann ins Nimemrwidersehen. Die EK-Quote steigt bei den Banken im Schnitt um etwas über 1% ... von jetzt auf gleich.

wow, das klingt nach sehr präzisen Berechnungen. Cool :-)
 

Banken können nicht mit "Geld" bezahlen, es ist entweder ein Tausch auf der Passivseite, bei dem das Eigenkpaital sinkt und das Geld steigt oder eine Bilanzverlängerung. Das ist vor allem für BWLler ungewohnt. Man kann das entrüstet ablehnen oder man kann darüber neutral nachdenken und die Vorteile für alle erkennen.

Aber sie können mit Zentralbankgeld bezahlen, das ist dann natürlich ein anderes Geld als das Buchgeld der Banken.
Sehe ich das richtig?

 

------------------

Und nun mal wieder eine unkonventioneller Gedanke, bei dem erst mal jeder sofort auf Ablehnung geht ... zu unrecht!

Ein Kauf einer Immobilie wird getätigt. Der Käufer hat das Geld nicht, er finanziert.
Statt einem Kreditvertrag mit Sicherheit, kauft die Bank das Objekt und verkauft das Objekt zu einem festgelegtem Preis an den eigentlichen Käufer weiter. Bis zu letzten Rate wechseln jeden die Eigentumsverhältnisse, die Bank hängt bis zum Schluss drin.
So kann man es mit allem machen. Die Bank kauft und verkauft weiter zu einem festen Preis.
Man kann die vermeintliche "Ungeheuerlichkeit" der Geldschöpfung auch mal anders betrachten. Doch dazu ist Offenheit gegenüber unkonventionellem notwendig. Anstatt sich neutral damit auseinader zu setzen, wird rigeros abgelehnt.

Ich kann den Gedanken nachvollziehen und stimme ihm zu.
Das was hier für mich wohl scheinbar nicht ins Bild passt ist, dass Geschäftsbanken mit ihrem Buchgeld bei Nichtbanken einkaufen gehen können und dürfen.
Denn hier fällt der beschriebene Verkauf zum Kauf zu einem festen Preis weg.

 
Wie wird oft gesagt? Das Auto gehört doch der Bank oder das Haus gehört noch der Bank ... warum aus dieser Aussage keine Relaität werden lassen ... zumindest erst mal als Gedankenmodell?

Wenn du mit "Das Haus gehört noch der Bank" zb. den Fall abdecken willst, dass die Geschäftsbank mit ihrem eigenen Buchgeld von einer Nichtbank ein Haus erwirbt und es dann als Asset in ihrem Bilanzvermögen stehen hat, dann machst du eine Aussage über eine ungewisse Zukunft.

Welche Anreize sprechen dafür, dass die Geschäftsbank diese Assets tatsächlich in Zukunft verkaufen wird?
Sind die Geschäftsbankenbilanzen eigentlich im Zeitverlauf angeschwollen? Wurden es mehr oder weniger Assets die auf diese Weise in Geschäftsbankenbilanzen gewandert sind?


 
Kritik und das Aufdecken von Schwachstellen ist gefragt, denn Systeme brechen an ihren Unzulänglichkeiten, nicht an den Stärken.

+1




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang