Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] WG: [AG Wirtschaft] Bericht über Golman Sachs zum Ansehen (ARTE)

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] WG: [AG Wirtschaft] Bericht über Golman Sachs zum Ansehen (ARTE)


Chronologisch Thread 
  • From: alex AT twister11.de
  • To: Peter Wittfeld <peter.wittfeld AT gmail.com>, AG-GOuFP <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] WG: [AG Wirtschaft] Bericht über Golman Sachs zum Ansehen (ARTE)
  • Date: Thu, 6 Sep 2012 14:31:54 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/9/6 Peter Wittfeld <peter.wittfeld AT gmail.com>
Alex, bedeutet das Zuweisen einfach eine virtuelle Summe, die aber nicht an den Einzelnen ausgezahlt wird sondern einfach nur so da ist.

Du kannst es dir vorstellen wie folgt:
1. Jeder Bürger der EURO-Zone erhält ein Konto im Zentralbanksystem
2. Bei "Vollgeldschöpfung" passiert folgendes: (Annahme: Schöpfung von 10 Milliarden EUR / 333 Millionen Einwohner = ca. 30 EUR pro Kopf)
=> Jeder Bürger der EURO-Zone bekommt also ca. 30 EUR auf seinem Konto gutgeschrieben.


Wie ist das technisch zu verstehen?
=> Diese 30 EUR sind als EINGERÄUMTER ÜBERZIEHUNGSRAHMEN zu verstehen, welcher tilgungsfristfrei bzw. tilgungsfristunbestimmt und zinsfrei ist, sofern er in Anspruch genommen wird.
Solange er nicht in Anspruch genommen wird steht also die Zahl 30 auf dem Konto.
Sobald er in Anspruch genommen wird, der Bürger also damit KAUFT, sinkt der Kontostand auf 0.
Der Kontostand von 0 entspricht dann einer "Verbindlichkeit in Höhe von 30 EUR", die zinsfrei und tilgungsfristfrei bzw. tilgungsfristunbestimmt ist.



 


Am 6. September 2012 14:14 schrieb <alex AT twister11.de>:
2012/9/6 Peter Wittfeld <peter.wittfeld AT gmail.com>
Hallo Alex,

bekommt jeder Bürger die gleiche Summe zugewiesen und willst du damit eine Art BGE umsetzen? Willst du die Steuergesetzgebung auch verändern und wenn ja wie? 

Also meiner Meinung nach sollte die Steuergesetzgebung natürlich radikal entschlackt werden, aber der Vorschlag ist unabhängig vom Steuersystem.
Das Steuersystem betrifft den Staat und seine Einnahmen.

Mir gehts um die Reform der Geldordnung.
Ja, jeder soll die gleiche Summe zugewiesen, WENN neues Geld geschöpft wird und auch WENN Geldvermögenhalter für ihre Geldvermögenshaltung bezahlen.
Nein, ein BGE ist das nicht. Hier wird Bereitschaftsdienst bezahlt. Ein BGE ist Leistungslos.
Ein BGE wäre mit dieser Idee nicht realisierbar, weil dazu ENTWEDER permanent die Geldmenge ausgedehnt werden müsste ODER permanent Zahlungen von Geldvermögenshaltern anstehen müssten, was aber voraussetzt, dass jemand durch Geldvermögenshaltung mehr Kosten entstehen als er durch Geldvermögenszahlungen anderer erhält.
Das ist nur bei einer starken Ungleichverteilung der Geldvermögen der Fall. (Mit Reinvermögen hat das nichts zu tun)

Ein BGE soll aber leistungslos und dauerhaft gezahlt werden. Diese Garantie kann der gemachte Vorschlag nicht geben.

Ich habe aber die starke Vermutung, dass ein BGE sogar unnötig bzw. überflüssig werden könnte, wenn der gemachte Vorschlag umgesetzt würde, weil ein BGE nur notwendig wird wenn Menschen nicht sowieso schon ein Einkommen besitzen welches hoch genug ist.

Sollte allerdings ein BGE notwendig und gewünscht sein, so wäre es meiner Meinung nach ein eigenes Thema und müsste in Verbindung mit der Steuerreform, welche die Mittelbereitstellung gewährleistet durchdacht werden.


 

Gruß, 

Peter


Am 6. September 2012 13:38 schrieb <alex AT twister11.de>:
2012/9/6 Peter Wittfeld <peter.wittfeld AT gmail.com>
Moin,

mir ist die ganze Retterei, egal welchen Rettungsweg man beschreiten möchte, ohnehin völlig schleierhaft.

1. Alles was heute allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel ist wird zu Vollgeld welches nur noch die Zentralbanken schöpfen dürfen.
2. Geschäftsbanken werden zu Fonds.
3. Geldvermögen und Schulden bleiben alle erstmal bestehen.
4. Geldschöpfung wird über die Zentralbank immer nur so durchgeführt, dass der neu geschöpfte Betrag gleichmäßig allen EURO-ZONEN-Bürgern gutgeschrieben wird. Von dort können es Unternehmen oder der Staat über Steuern dann einnehmen.
5. EINFÜHRUNG EINER KOSTENPFLICHTIGEN GELDVERMÖGENSHALTUNG :-) !!!! Das ist ganz wichtig! => Bezahlt werden damit alle EU-Bürger gleichmäßig.

So einfach ist das. Nun bauen sich die Geldvermögen und Schulden nach und nach von selber ab.
Voraussetzung ist, das der PREIS für Geldvermögenshaltung richtig gesetzt ist. Diesen sollten die EU-Bürger im Idealfall selber setzen (via Onlinebanking über ihr Bürgeramt oder ihr Zentralbanklogin?) oder für die älteren via Telefonsupport.

Sollte es zu einem RUN der Geldvermögen auf die Realwirtschaft kommen, was starke Inflation auslösen könnte, so wird kurzerhand der PREIS für Geldvermögenshaltung so drastisch erhöht, dass darüber ein entsprechender Inflationsausgleich geschaffen wird oder alternativ schöpft die Zentralbank einfach extrem umfangreich Vollgeld.
In beiden Fällen lässt sich Inflation nicht verhindern, aber es gibt dann wenigstens einen Inflationsausgleich der alle Härten abfängt.
Kommt die Inflation dann irgendwann zum erliegen, weil die Geldvermögensverteilung relativ homogen ist, so kann die Zentralbank eine Geldvernichtung bzw. Reform durchführen. (Dabei wird dann geldtechnisch niemand enteignet - weil sich Preise und Geldvermögen in gleichem Maß reduzieren) ... Kaufkraft bleibt also erhalten und man hat dann wieder Preise mit denen sich noch Kopfrechnen lässt. :-)


 
Die Altschulden lassen sich doch nicht wirklich ohne Verluste reduzieren und egal welche Tricks angewandt werden, so sind doch die gigantischen Schulden nicht durch realwirtschaftliche Aktivitäten zu finanzieren. Im Bankencasino werden Wetten in Höhe des 15fachen Weltbruttosozialproduktes erzeugt und jährlich etwa 4 mal umgeschlagen. Fällt einer der großen Player aus, dann dürfte es einen Dominoeffekt geben. Bei Morgan Stanley gibt es seit Tagen ungute Gerüchte. Mit anderen Worten, ich halte es für unmöglich ohne einen Schuldenschnitt aus der Nummer raus zu kommen und alle weiteren Maßnahmen vergrößern die Probleme nur.

Man kann auch einen Schuldenschnitt durchführen, aber wird früher oder später wieder in die gleichen Probleme wie die aktuellen hineinlaufen, wenn man nicht eine Reform nach obigem Prinzip durchführt.
 

Viele Grüße,

Peter

Am 6. September 2012 12:30 schrieb <alex AT twister11.de>:
2012/9/6 Frauke Mattfeldt <mattfeldt AT karten-verlag.de>

Dann aber nochmal meine Frage: gäbe es vorher (bevor dieses System eingeführt würde) eine Währungsreform, bei der alle jetzt vorhandenen Schulden und Guthaben auf null gesetzt werden - oder wie sollen die Geschäftsbanken die 100% Mindesreserve bewerkstelligen? Besitzen die Banken diese Mindesreserven bereits? Ist also das Vermögen/Eigenkapital der Banken so groß, dass sie die Kredite ihrer Schuldner bei der Zentralbank in realen Werten besichern können?

Da bin ich überfragt wie eine 100%-Reserve ohne eine Währungsreform realisiert werden soll.
Vielleicht wissen da andere in der AG mehr.

Ich bin sowieso tendentiell eher für Vollgeld, wobei die Zentralbank eine Aufsicht darüber hat wieviel Geld maximal ausgegeben wird oder ob welche eingezogen wird. Damit der Staat im Sinne der Regierung oder Verwaltung nicht anfängt den Gelddrucker auszunutzen und die Zentralbank zu beeinflussen damit sie das erlaubt, sollte das Vollgeld direkt an die Bürger ausgegeben werden.
Dann würde sich die Frage über Sicherheiten überhaupt nicht stellen.
Schulden und Guthaben können prinzipiell im ersten Schritt so bleiben wie sie sind.
Das "Giralgeld" der Geschäftsbanken wird in diesem Zusammenhang zu VOLLGELD und von den Geschäftsbanken an die Zentralbank übertragen.





2012/9/6 Keox <piratkeox AT googlemail.com>
Hallo,

die Banken würden nicht verstaatlicht werden und würden ohne vom Staat kontrolliert zu werden weiterhin wie bisher Kredite vergeben.

Um ihnen die Geldschöpfung zu nehmen gibt es bisher zwei Möglichkeiten:

Vollgeld oder 100%-Mindestreservepflicht auf Sichtguthaben. Beide erreichen das gleiche auf unterschiedlichen Wegen.

 Ich habe den Eindruck: Nicht ganz.

1. Im ersten Fall läge die Geldschöpfungserlaubnis nicht mehr bei den Geschäftsbanken, sondern beim Staat.
Das bedeutet, entweder Regierung (Staat) muss entscheiden welche Projekte geldschöpfend vorfinanziert werden sollen,
ODER die Exekutive mit der gesamten Verwaltung und ihren verschiedenen Ebenen (Staat) müssen das entscheiden,
ODER die Bürger selbst entscheiden... (Jeder in Höhe eines kleinen Teils des insgesamt geschöpften Vollgeldes) [Mein Absoluter Favorit]
=> Die Vollgeldschöpfung bei den Bürgern vermeidet Interessenkonflikte und erfüllt als einziger Mechanismus die PRINCIPAL-AGENT-THEORIE!

2. Im zweiten Fall läge die Geldschöpfungserlaubnis immer noch bei den Geschäftsbanken.
Damit ist nicht gemeint, dass sie Geld schöpfen (wie zb. beim Kauf von AKTIVA durch Buchgeldschöpfung) sondern die Erlaubnis darüber zu entscheiden wer Assets monetarisieren darf und wer nicht, bzw. wem gestattet werden soll ein Projekt das vorfinanziert werden muss durchzuführen und wem nicht.  






    






--
______________________
Alexander Praetorius
ICQ - 8201955
Skype - alexander.praetorius
Facebook - Alexander Praetorius
Diaspora / Geraspora - serapath / Alex P 
¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯


--
AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik mailing list
AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-geldordnung-und-finanzpolitik





--
______________________
Alexander Praetorius
ICQ - 8201955
Skype - alexander.praetorius
Facebook - Alexander Praetorius
Diaspora / Geraspora - serapath / Alex P 
¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯




--
______________________
Alexander Praetorius
ICQ - 8201955
Skype - alexander.praetorius
Facebook - Alexander Praetorius
Diaspora / Geraspora - serapath / Alex P 
¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯




--
______________________
Alexander Praetorius
ICQ - 8201955
Skype - alexander.praetorius
Facebook - Alexander Praetorius
Diaspora / Geraspora - serapath / Alex P 
¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯



Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang