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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Zins-Diskussion versachlichen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Zins-Diskussion versachlichen


Chronologisch Thread 
  • From: alex AT twister11.de
  • To: Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Zins-Diskussion versachlichen
  • Date: Wed, 5 Sep 2012 15:28:16 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/9/5 Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>

Unser EnterMario liefert mal wieder Gegenargumente……  

 

Ich kommentiere mal:

 

 

-----------… Negativer Zins -----------

Gibt es nicht.  Warum?  Weil Du nichts verleihst, wenn Du nichts davon hast.  Naja, Du vielleicht, aber nur an Familien mit biologischen Kindern.  Du willst also keinen Zins, sondern eine künstlich aufgezwungene Abgabe, eine Steuer.  Sei ehrlich und nenn es eine Vermögensteuer.

(Antwort - alex)
Es nennt sich, wenn überhaupt, dann "Geldvermögenssteuer". Das ist ein fundamentaler Unterschied :-)
 

 

--------------(Geld- bzw. Vermögens-VERBRAUCHS-Gebühr) führt zu WESENTLICH höherer Investitions- (und Risiko-) Bereitschaft der jetzigen „Geld-Anhäufer“!------------

Nur weil Du einen Satz ohne grammatische Fehler hinschreibst, ist er längst nicht wahr.  Die bunten Linien unter den Wörtern in deinem Email-Programm sind keine Lügendetektoren, und deren Abwesenheit sagt nichts über den Wahrheitsgehalt des Satzes aus. Nein.  Investieren setzt eine gewisse Risikobereitschaft voraus.  Wer sein Geld zur Bank trägt, ist nicht Risikobereit, sondern akzeptiert Zinsen unter der Inflation.  Diese Menschen werden Ihr Geld nicht investieren sondern in Stabile Werte stecken.  Dazu mehr weiter unten.


(Antwort - alex)
Ich würde Entermario hier eher zustimmen. Du nennst jedenfalls, außer dem Argument das Geld zur Bank tragen risikolos sei, keine Argumente.
Und Geld zur Bank tragen ist nicht risikolos. Nur weil das gelehrt wird heisst es nicht das es wahr ist.
Frag mal die Lehman-Kunden.
Und was wäre wohl los, wenn man die Schuldenkrise beenden würde und es TOO BIG TOO FAIL nicht gäbe, ...dann wären viele Kunden ihre Geldguthaben los.
Das Risiko ist also nicht NULL und es war auch niemals NULL. Sich das zu wünschen oder es zu behaupten ist Realitätsverweigerung :-)

 

 

--------------------------Und zudem zu mehr generationenübergreifender Vermögens- und Geldverteilungsgerechtigkeit.------------------

Es wird zumindest weniger Vermögen geben…  Das magst Du ja erstrebenswert finden.  Die Frage ist, ob die „Gewinner“ den Verlierern von dem kleineren Kuchen ein größeres Stück lassen werden.  Die Antwort ist:  Sinkende Vermögen führen zum Gegenteil von mehr Solidarität.

(Antwort - alex)
Es wird nicht weniger Vermögen geben, ich behaupte sogar das Gegenteil wäre der Fall.
Es wird auch nicht weniger Geldvermögen geben, nur eine gleichmäßigere Verteilung.
Die gleichmäßigere Verteilung von Geldvermögen sagt aber nichts darüber aus wie die Vermögensverteilung sich entwickeln wird, außer das es keine extreme Armut mehr geben wird. Ansonsten liegt es an jedem selber wie stark er Vermögen aufbauen kann.
 

 

------------------------------ Zudem wahrscheinlich zu sinkenden Immobilien- bzw. Mietpreisen-----------------------------

Echt?  Wenn die ganzen Sparer plötzlich nach werthaltigen Anlagen suchen, wird das die Immobilienpreise und die Mieten senken?

(Antwort -alex)
Hier bin ich bei AlexB, ich glaube die Immobilien- und Mietpreise werden dann tendentiell steigen, vielleicht sogar stark steigen.
Das liegt daran, dass das aggregierte Geldvermögen heute schon sehr umfangreich ist.
Natürlich muss das nicht der Fall sein, aber ich halte es für wahrscheinlich.
Das ist aber nicht schlimm, denn die Einkommen werden ebenfalls in gleichem Umfang steigen. (Jedenfalls wenn die Einnahmen aus einer Belastung von Geldvermögen leistungsgerecht verteilt werden) 

 

--------------------------------bei gleichzeitig höheren Löhnen aufgrund der Arbeitskräfte-Nachfrage durch diese höhere Investitionsbereitschaft. ----------------------------

Genau, zumindest in der Baubranche, bis plötzlich einer merkt, daß in den ganzen neuen Häusern keiner wohnt, und wir spanische Verhältnisse bekommen.

(Antwort - alex)
Ich stimme zu, dass die Einkommen steigen werden, aber ich glaube absolut nicht daran, dass dies durch höhere Arbeitskraftnachfrage passieren wird.
Aber vielleicht sind die Geldvermögenshalter ja kreativ und visionär - gänzlich ausschliessen will ich es nicht :-) 

------------------------Die evtl. auftretende, dann in der Tendenz zunehmende „Kapitalflucht aus Deutschland“ kann man durch geeignete Maßnahmen des Fiskus sehr leicht gesetzlich unterbinden!------------------------

 Da fällt mir ein Spruch von einem gewissen Walter Ulbricht ein:  „Es hat niemand die Absicht, eine Mauer zu bauen.“


(Antwort - alex)
Ich bin ebenfalls strikt gegen ein solches unterbinden.
Eine Kapitalflucht hat ein Währungswechsel zur Folge, sonst ist es keine Kapitalflucht.
Das bedeutet aber irgendjemand, also der Wechsler, hat nun Währungsreserven und muss sich dann mit dem "Problem" auseinandersetzen, welches der fliehende vermeiden wollte.
Das ist ok. Dem "Fiskus" bzw. der Wirtschaft kann es egal sein, welche Wirtschaftsteilnehmer Geldvermögenskosten bezahlen. Jeder der einen "Fluchtpartner" findet der seinen Platz einnimmt soll fliehen dürfen finde ich :-)




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