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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Meinungsbild "Zins erzwingt Wirtschaftswachstum"

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Meinungsbild "Zins erzwingt Wirtschaftswachstum"


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Meinungsbild "Zins erzwingt Wirtschaftswachstum"
  • Date: Mon, 14 May 2012 23:41:33 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Vielleicht schreiben wir aneinander vorbei, aber meinen das selbe:

Was ich mit "Geldschöpfungsgewinn" meine, ist nicht die Seiniorage, also den
einmaligen Aufpreis bei der Geldschöpfung.

Ich meinte damit die Tatsache, dass die Geschäftsbanken bei der Kreditvergabe
Geld schöpfen und dafür Zinsen verlangen. Diese Zinsen können die Banken
nämlich nur deshalb einnehmen, WEIL sie das Geldschöpfungsprivileg besitzen -
das meinst du wohl mit "Kreditschöpfungsgewinn", wenn ich dich richtig
verstehe.

Ich bin aber nicht der Meinung, dass es Staatsbanken bedarf, um die
Allgemeinheit davon profitieren zu lassen.

Die Idee am 100%-Geld ist doch, dass jede Geschäftsbank sich das Geld, das
sie verleihen will, erstmal als Zentralbankgeld besorgen muss. Diese wird sie
sich regelmäßig bei der Zentralbank leihen, so dass diese dafür Zinsen
verlangen kann. Diese Zinsen werden als Gewinn größtenteils an den Staat
abgeführt, so dass im gleichem Maße Steuern abgesenkt werden können. Damit
profitiert die Allgemeinheit von "Kreditschöpfungsgewinn".

Und das ist doch die primäre Intention der Vollgeldreform. Einerseits den
Zentralbanken überhaupt wieder die Lenkungsmöglichkeiten an die Hand zu geben
und zum zweiten die Allgemeinheit vom Zins profitieren zu lassen, statt ihn
nur einem exklusiven Zirkel zuzugestehen.


Am 14.05.2012 um 23:14 schrieb Axel Grimm:

>
> Patrik74 schrieb:
>> Soweit ich die Monetative verstanden habe, ist die primäre Intention, den
>> Geldschöpfungsgewinn der Allgemeinheit zugänglich zu machen und nicht nur
>> den Geschäftsbanken und ihren Eigentümern. Alles weitere sind sekundäre
>> Effekte.
>
> Heute gibt es keinen Geldschöpfungsgewinn. Ein Kreditschöpfungsgewinn
> dagegen sehr wohl, vorausgesetzt, die Rechnung geht auf.
>
> Mit der Monetative wird wieder ein Geldschöpfungsgewinn eingeführt,
> allerdings ist der einmalig. Mit der Monetative wird auch wieder das Sparen
> vor dem Kredit eingeführt. Der Kreditschöpfungsgewinn fällt dann permanent
> an, es ist ein Rentenmodell. Über die Zinssätzen schweigen wir mal.
>
> Wenn ich die Wahl habe zwischen einem einmaligen Gewinn und einem
> dauerhaften und regelmäßigem Gewinn, dann wähle ich den dauerhaften Gewinn.
>
> Der Geldschöpfungsgewinn ist genauso vorhanden, wenn Staatsanleihen nur
> noch bei den staatlichen Banken "platziert'" werden dürfen, diese nicht
> mehr handelbar sind und die Laufzeit "unendlich" ist.
>
> Um den Kreditschöpfungsgewinn als dauerhafte Quelle zu erhalten, müssen
> wohl staatliche Banken die Kredite vergeben. Dann würde zwar jeder Kredit
> für die Dauer der Kreditlaufzeit zusätzliches Geld ins Spiel bringen (ohne
> Geldschöpfungsgewinn) , was nicht weiter schlimm wäre. Der Kreditzins ist
> gering, da in staatlichen Banken automatisch Vollgeld entsteht (statt
> Geldschöpfungsgewinn liegt nun ein Gewinn aus Kreditvergabe vor).
> Staatliche Banken benötigen keine Sparer. Der fehlende Sparzins senkt die
> Kreditzinsen.
>
> Die Monetative setzt auf Privatbanken, somit verbleibt die
> Kreditschöpfungsrente privatisiert. Der Zwang erst mal Sparer zu erhalten,
> zwingt die Zinsen nach oben ... höher als bei staatlichen Banken.
>
> Die primäre Intention der Monetative ist gut.
>
> --
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