Re: [AG-GOuFP] Meinungsbild "Zins erzwingt Wirtschaftswachstum"

[Daniel Seuffert <ds AT praxis123.de>]

Am 14.05.2012 14:47, schrieb Karlsruher:
> 
> Daniel Seuffert schrieb:
>> Karlsruher schrieb:
>>> Daniel Seuffert schrieb:
>>>> Ein Unternemher rechnet mindestens mit einer
>>>> kalulatorischen Verzinsung von 15%, ansonsten fasst er
>>>> kein Investitionsvorhaben an, wenn er mental gesund ist.
>>> 15% erscheint mir als Untergrenze ein bisschen hoch. In
>>> einem meiner vorhergehenden Jobs mußte ich mal einen
>>> Business-Case durch das Unternehmenscontrolling freigeben
>>> lassen, da waren 12,5% die kalkulatorische Verzinsung die
>>> für das eingesetzte Kapital angesetzt werden mußte.
>>> Grundsätzlich bin ich jedoch bei Dir, die
>>> Kapitalverzinsung wird mindestens kalkulatorisch in
>>> Betracht gezogen, d.h. auch ein Unternehmer muß sich am
>>> Zins-Niveau bei seinen Rendite-Forderungen orientieren
>>> (+Risiko), außer er ist Philanthrop.
>> Es ist vollkommen egal ob du 15 oder 12,5% Zinssatz
>> annimmst und es wird immer Projekte geben die ein
>> Unternehmen aus anderen Gründen (Markteintritt,
>> Markenaufbau usw.) mit anderen Zinssätzen rechnet,
>> vielleicht sogar kaluklatoirsch Verlsut ein Kauf nimmt
>> weil es irgendwas erreichen will (z.B. einen neuen Markt
>> mit einem Produkt erschließen. Du selbst gibst indirekt zu
>> daß 15% ein sehr üblicher Standardwert sind und alles
>> andere als außergewöhnlich.
>>
>> Liebe Grüße, Daniel
> Deine Formulierung war "... _mindestens_ mit einer
> kalulatorischen Verzinsung von 15%,...", d.h. Du hast damit
> alle Werte unterhalb von 15% ausgeschlossen. Nur darum ging
> es mir mit dem Beispiel von 12,5%. Wie Du richtig schreibst,
> habe ich 15% als möglichen Wert nicht ausgeschlossen.
> 
> Jetzt schreibst Du "...Es ist vollkommen egal ob du 15 oder
> 12,5% Zinssatz annimmst ...". Zwischen 12,5% und 15% ist der
> Unterschied wirklich nicht relevant, aber egal ist der
> angesetzte Wert nicht, denn je höher der kalkulatorisch
> angesetzte Zins ist, desto schneller muß ein Projekt Gewinne
> einfahren. Langfristige Projekte (>10 Jahre) werden durch
> diese Annahmen praktisch unfinanzierbar (da muß dann wieder
> der Staat ran ;-).
> 

Wie ich oben schrieb gibt es auch andere Unternehemensziele,
die selbstverstöndlich auch im Mix auftreten können
(Normalfall eher).

Die Gesamtamortisationszeit verlängert sich zwar bei Annahme
einer geringeren kalkulatorischen Verzinsung aber das sit
nicht wesentlich für eine Gesamtinvestitionseintscheidung.

Ich mache mal ein Beispiel aus eigener Praxis aus dem
Jahre 1994: Du hast ein Betonwerk, das will eine neue
Fertigungstraße errichten mit welcher Betonplatten mit
einem Stundenaufwand von wengier als 0,1 Arbeitsstunden pro
Quadratmeter produziert werden sollen statt der vorhandene
0,15 Arebtisstundne pro QM. Für diese Fertigungstraße
brauchst du eine neue Halle, weil im Freien geht das einfach
nicht. Du splittest das ganze also auf nach
Fertigungsstraße (8 Jahre Amortisationszeit) und dem
Gebäude (25 Jahre) weil das A) zwei unterschiedliche
Finnazierungen sind und b) weil auch nach Amortisation
der Fertigungstraße das Gebäude noch für andere Zwecke
nutzbar ist. In diesem Falle nutze ich einen wesentlich
niedrigeren Kalkulationssatz für das Gebäude und habe
als kaufmnnischer Leite rkein Problem damit das zu
verteten. Andere Beispiele können beliebig angenommen
werden. Den Basissatz für dei fertigungsstraße jedoch
nach unten zu korrigieren ist Selbstmord, no go.

Grüße, Daniel