Re: [AG Bauen und Verkehr] Nachhaltige Verkehrspolitik

["Robert Merz" <romerz AT gmx.de>]

Ahoi Ralle,

ahoi Kai,

ahoi Bau- und Verkehrspiraten,

 

das Ausland, siehe meine letzte Mail mit Info aus den USA,

hat oft auch andere Vorschriften über das Verhalten während der Fahrt.

Dazu gelegentlich auch andere Vorschriften zum Bau der Straßen, auch der Autobahnen,

eine andere Art der Fahrschule/Fahrprüfung - oder gar keine (!!!),

andere Vorschriften und andere Praktiken der Kontrolle,

deshalb eine andere Kultur bei der Straßenbenutzung.

Alles ist meist laxer,

gelegentlich aber auch viel strenger.

Z.B.: Die Schweiz und Skandinavien haben wesentlich höhere Bußgelder bei Tempoüberschreitungen.

In Schweden werden Bußgelder nach der Höhe des dort öffentlichen steuerpflichtigen Einkommens gestaffelt.

Nach meiner Beobachtung sind "aufgemotzte" Fahrzeuge überdurchschnittlich an der Übertretung von Verkehrsvorschriften beteiligt. Eine Staffelung nach der Motorleistung des Fahrzeugs könnte möglicherweise bei uns auch sinnvoll sein.  So könnte bei Fahrern mit höherem Einkommen die Wirkung der Maßnahme verstärkt werden.

 

Piratige Grüße

Pi-Robby aus der Gegend von Stuttgart.

 

Gesendet: Dienstag, 06. Mai 2014 um 20:41 Uhr
Von: "Kai F. Lahmann" <kfl AT 3dots.de>
An: "Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
Betreff: Re: [AG Bauen und Verkehr] Nachhaltige Verkehrspolitik

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On 06.05.2014 18:42, Ralle002 wrote:
> Ich war insgesamt der Meinung, dass es wohl Vorteile haben müsste,
> weil das Ausland sich nicht irren kann.

Auf den ersten Blick ist es ja auch plausibel zu sagen "Hohe
Geschwindigkeiten sind gefährlich, also verbieten wir hohe
Geschwindigkeiten".

Aber ungefähr die gleiche Logik führt in vielen Ländern auch zu:
- - "Homosexuelle zeugen keine Kinder, also lasst uns Homosexualität
verbieten."
- - "Drogen führen zu Kriminalität, also lasst uns Drogensüchtige
einsperren."
- - "Wer einen umbringt, sollte selbst umgebracht werden."

...insofern: "Weil das die anderen auch machen" ist gerade in der
Gesetzgebung nur selten ein Grund; dafür gibt es zu viele Gesetze, die
nur auf den ersten Blick sinnvoll, auf den zweiten aber massiv
kontraproduktiv sind.

> Jetzt die Frage, ob es wirklich ein Vorteil ist, wenn man die
> Sachen im weit entfernten Discounter für sehr wenige Cent weniger
> bekommt.

Es geht nicht um die paar Cent weniger – es geht um die Auswahl. Bei
meiner Mutter gibt's im Nachbar-Dorf so einen Mini-Edeka mit einem
theoretischen Einzugsgebiet von ca. 1500 Leuten. Da ist immer
irgendwas ausverkauft (weil es halt von den meisten Artikeln nur 1-2
Exemplare gibt) oder abgelaufen (schaffen die sogar bei Konserven…).
Verwundert einen natürlich auch nicht, wenn vieles nur einmal im Monat
gekauft wird…
In der Folge fährt praktisch jeder 10 km in die andere Richtung, wo er
dann 5 Supermärkte auf dem Haufen hat, von denen schon jeder für sich
eine bessere Chance bietet, so "exotische" Ideen wie "ich möchte mir
die Sorte des Käses aussuchen" zu bedienen – die Probleme des
Mini-Ladens verschärfen sich so natürlich zusätzlich.

- --
Kai F. Lahmann
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