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ag-bauen-verkehr - Re: [AG Bauen und Verkehr] Nachhaltige Verkehrspolitik

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [AG Bauen und Verkehr] Nachhaltige Verkehrspolitik


Chronologisch Thread 
  • From: "Robert Merz" <romerz AT gmx.de>
  • To: "Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG Bauen und Verkehr] Nachhaltige Verkehrspolitik
  • Date: Sun, 4 May 2014 13:20:32 +0200
  • Importance: normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
  • Sensitivity: Normal

Ahoi Ralle,
ahoi Bau- und Verkehrspiraten,
 
Link zu "Tempolimit auf Autobahn" leider nicht gefunden.
Trotzdem folgender Hinweis:
 
Auf bereits 50 % aller Autobahnen besteht ein beschildertes Tempolimit. Das sind genau diese genannten Abschnitte, nämlich die hochbelasteten und der Bereich von Autobahnkreuzen. D.h. ein allgemeines Tempolimit bringt da gar nichts. Ergibt sich auf einem Streckenabschnitt ein erhöhtes Unfallrisiko, wird das bereits heute durch Geschwindigkeitsbeschränkungen bekämpft. Man kann also daraus schließen, dass auf der Hälfte des Autobahnnnetzes ohne Beschränkungen diese erhöhte Unfallgefahr gerade nicht besteht. Unfälle entstehen da durch Nichteinhaltung anderer Verkehrsvorschriften (Abstand, Unachtsamkeit beim Spurwechsel, schlechte Wetterbedingungen/plötzlicher Nebel/Aquaplaning ...), aber nicht durch ordnugsgemäßes Fahren mit hoher Geschwindigkeit. Man sollte also zunächst da was machen. Z.B. viel mehr Luftüberwachung der Abstandsregel. Schon oft beobachtet: Auf der Überholspur ergibt sich durch einen ausscherenden Lkw/Sprinter ein langsameres Hindernis. Dann fahren bis zu 10 nachfolgende Pkw bei hoher Geschwindigkeit jeweils mit nur sanftem Bremsen bis auf wenige Meter (5 ... 10) auf das vorhergehende Fahrzeug auf. Der geringste zusätzliche Anlass und eine Massenkarambolage ist unausweichlich.
 
Oder Kopplung der erlaubten Gschwindigkeit mit dem Scheibenwischerbetrieb wegen Aquaplaninggefahr. Z.B. die Regel einführen: Bei Scheibenwischerbetrieb höchstens 80 km/h. Geht nicht? Geht doch! Es gibt bereits die Regel: Nebelscheinwerfer nur bei weniger als 50 m Sicht einschalten und dann höchstens 50 km/h. "Hätten Sie das gewusst?"
 
Zum Kraftstoffverbrauch im Stau:
1. Warum ist immer noch nicht das Start-Stopp-System Pflicht?
2. Außerdem könnte ein sehr kleines elektrisches Hybrid-System über eine verstärkte/weitere Bleibatterie, sowie über den vom Motor entkoppelten elektrischen Anlassermotor bei Schleichfahrt ausreichend Leistung bringen. Ist die Entkopplung vom Motor zu aufwendig, dann erhält das Fahrzeug über einen kleinen Radnabenmotor den Vortrieb. Für diese geringen Kräfte genügt ein kleiner Motor von ein bis 2 kW an einem sonst nicht angetriebenen Rad. Kann auch noch bei schlechter Traktion als Hilfe verwendet werden. Das hat die Wirkung, wie wenn ein paar  kräftige Männer ein Auto schieben. Geht auf der Ebene problemlos bis zu einem strammen Fußgängertempo, also genau die Geschwindigkeit von Stop-and-Go im Stadtverkehr.
 
Zu Arbeitsplatzweg:
Es wurde bereits folgende Änderung vollzogen:
1. Auch mit ÖV kann die km-Pauschale abgesetzt werden. Da Zeitkarten oft deutlich billiger sind, als die Pauschale, kann so teilweise eine Steuererstattung bis zur Höhe der tatsächlichen Farkartenkosten erreicht werden. So kann sogar manchmal "kostenneutral" der Weg zur Arbeit zurückgelegt werden.
2. Auch Mitfahrer können die volle Pauschale geltend machen. Tun sich 3, 4 oder gar 5 Leute zusammen, tritt der gleiche Effekt ein.
 
Das bedeutet aber letztlich, dass insgesamt der Steuerzahler den Arbeitsweg bezahlt. Wer einen kurzen Arbeitsweg hat, zahlt die volle Lohnsteuer, wer einen langen Weg hat, erhält das Geld zurück. Das hat aber den Effekt, dass bei einer Wahlmöglichkeit von Wohn- und/oder Arbeitsplatz der finanzielle Aufwand für den längeren Weg insgesamt nicht oder mindestens zu wenig berücksichtigt wird.
 
Es kommt aber immer wieder das Argument, dass vom Arbeitnehmer Flexibilität beim Arbeitsplatz verlangt wird und deshalb der Staat das fördern müsste. Insgesamt wäre es aber besser, der Staat würde dann einmal alle paar Jahre den Umzug fördern, als ständig den langen Arbeitsweg. Diese Möglichkeit der Absetzbarkeit berufsbdedingter Umzüge, wenn sich ein wesentlich kürzerer Arbeitsweg ergibt, gibt es zwar schon, wird aber wegen der Absetzbarkeit langer Arbeitswege zu wenig genutzt.
 
In einem ersten Schritt könnte man die insgesamt erstatteten Beträge für die km-Pauschale so auf auf die Grundpauschale Arbeitnehmer/Werbungskosten umlegen, dass das Steueraufkommen gleich bleibt. Eine mehrjährige Übergangszeit in Stufen ist dabei sinnvoll. Dann würde diese Bezuschussung langer Arbeitswege wegfallen und jeder könnte sich entsprechend verhalten. Mindestens tendenziell würde das eine Entwicklung zu kürzeren Pendelentfernungen fördern, da alle Wegstrecken, insbesondere im Unterschied zu heute die größeren, vollständig selbst bezahlt werden müssen. Kleine Pendelstrecken bis etwa 10 km haben auch heute keine direkte Auswirkung auf die Höhe der Steuererstattung, da sie bereits von o.g. Pauschale berücksichtigt sind.
 
Statt Car-Sharing genügt für den täglichen Arbeitsweg oft schon die bessere Organisation der Fahrgemeinschaften. Das System ist erfolgreich, wie die vollen P+M-Plätze an Autobahnauffahrten belegen. Aber da geht noch viel mehr. Auch bei Fahrgemeinschaften zu P+R-Plätzen geht noch viel mehr. Das lohnt sich wegen Einschränkung der Flexibilität (dringende Arbeiten im Büro müssen noch erledigt werden, noch Veranstaltung besuchen, noch Getränke einkaufen, ... )  "wegen der paar km" heute oft noch nicht. Außerdem gerät man bei einer aktiven Suche leicht in den Verdacht, dass man Geldprobleme hat und sich deshalb Fahrtkosten sparen möchte. Auch in dieser Hinsicht ist ein Bewusstseinswandel nötig. Z.B. durch Anschlagtafeln an den P+R/P+M-Plätzen, wo man anonym Zeit und Ort angibt und per Handy-Nr. Kontakt aufnehmen kann. Dann können sich auch Fahrgemeinschaften nach dem Muster: "A fährt zu B und dann fährt man abwechselnd gemeinsam weiter" ergeben. Die kommen heute nicht zustande, da man sich als Bewohner verschiedener Orte nicht kennt - und sich aus o.g. Gründen nicht anzusprechen wagt.
 
Genausowenig werden Arbeitswege bei der Standortwahl der Betriebe/Verwaltungen und bei der Raumplanung für Wohngebiete der Städte und Gemeinden berücksichtigt. Früher wurden Arbeitersiedlungen direkt vor dem Zechen-/Fabriktor angelegt, um einen sehr kurzen Arbeitsweg und so die bessere Ausnutzung der Arbeitskraft zu erreichen. Das ist heute praktisch nie mehr der Fall. Die Raumplanung von Gewerbe- und Wohnflächen hat jeweils eigene Erfordernisse. Die oft große Distanz führt zu langen täglichen Pendelentfernungen, die ja "nur" die individuelle "kostenlose" Freizeit verkürzen und so  die planenden Einrichtungen direkt finanziell nicht belasten. Gesamtwirtschaftliche Aspekte werden zu wenig berücksichtigt. Die individuellen Interessen der Betriebe nach günstigen Standorten (repräsentative Bürohochhäuser auf die teuren Grundstücke im Zentrum, Gewerbebetriebe auf die grüne Wiese), sowie der Städte und Gemeinden nach neuen Einwohnern, überwiegen das gesamtwirtschaftliche Interesse nach möglichst kurzen Arbeitswegen und deshalb guter Durchmischung. Insbesondere sollte deutlich mehr Wohnraum in den Zentren der Städte geschaffen werden. Ost-Berlin lag da richtig, große wohnanlage gleich beim Alexanderplatz, aber auch unter den heutigen Bedingungen ist das durch Beschluss des Stadtrates planerisch möglich!
 
Klarmachen zum Ändern!
 
Piratige Grüße
Pi-Robby aus der Gegend von Stuttgart.
 
Gesendet: Sonntag, 04. Mai 2014 um 09:59 Uhr
Von: Ralle002 <Ralle002 AT news.piratenpartei.de>
An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: [AG Bauen und Verkehr] Nachhaltige Verkehrspolitik

http://www.vcd.org/verkehrspolitik.html

Hohe Belastungen für Umwelt verringern.

Der Staat verdient am Stau kräftig mit
http://www.tz.de/auto/staat-verdient-stau-kraeftig-zr-1008782.html

volkswirtschaftliche Schäden durch Zeitverluste, Unfälle,
Straßenverschleiß und Schadstoffausstoß in Höhe von mehreren
Milliarden Euro pro Jahr; selbst im Stau werden mehrere Milliarden Liter
Kraftstoff (!) verbraucht.
http://www.pendlerservice.de/cms/index.php?id=nutzen-fuer-umwelt

Tendenz eines Auseinanderfallens von Wohnort und Arbeitsplatz.

Fehlende Unabhängigkeit unserer Regierung ist Ursache für unchristliche
Politik
http://www.iknews.de/2011/02/16/frau-dr-angela-merkel-ein-leben-fuer-die-hochfinanzeliten-dieser-welt-hoechster-orden-der-usa-an-sie-vergeben/

*Lösungswege*

Kreative Politik wäre gut:
- car sharing ausbauen
- den Weg zum Arbeitsplatz nur noch mit ÖPNV subventionieren
- mehr Wettbewerb bei der Bahn, damit Bahnfahren günstiger und vor allem
auch besser wird
- mehr Innovationen, damit die Bahn in Kombination mit anderen
Verkehrsmitteln genutzt werden kann
(als Behinderter darf ich kostenlos Bahnfahren u. Handbike dabei haben.
Leider gibt es dieses Ideal nicht für jeden)

Die Bahn wird von vielen Leuten auch dann nicht in Anspruch genommen, wenn
das eigene Verhalten zu langen Staus führt.

Macht ein Tempolimit die Autobahnen sicherer?
Verkehrsunfälle
die meisten Autobahnunfälle auf wenigen Streckenabschnitten passieren,
vor allem an Autobahnkreuzen und in der Nähe von Großstädten. Durch
eine stärkere Regulierung dieser Abschnitte könnte also das Unfallrisiko
gesenkt werden.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-05/tempolimit-faktencheckhttp://www.gutefrage.net/frage/tempolimit-auf-der-deutschen-autobahn

Deutschland einziges Land ohne Tempolimit
Deutschland ist aber auch neben Nordkorea eins von wenigen Ländern ohne
Korruptionsbekämpfung
Was sagt der Internetnutzer zum Thema Tempolimit?
http://www.gutefrage.net/frage/tempolimit-auf-der-deutschen-autobahn
--
AG-Bauen-Verkehr mailing list
AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr



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