Re: [AG Bauen und Verkehr] Nachhaltige Verkehrspolitik

["Kai F. Lahmann" <kfl AT 3dots.de>]

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On 07.05.2014 23:27, Robert Merz wrote:
> Das ging so: Nur wer noch am Unfallort verstirbt, wird als
> Verkehrstoter gezählt. Verstirbt er erst im Krankenwagen oder im
> Krankenhaus, dann nur als sonstiger Todesfall.

Das mag für die Zahlen gelten, mit denen man die nationale Presse
füttert – es gibt aber auch Zahlen seitens der EU, die nach
einheitlichen Kriterien ermittelt werden. Über ähnliches bin ich
jüngst seitens Spanien gestolpert.

> In den USA ist das Auto ein rollendes Wohnzimmer. Da ist Trinken
> und Essen des Fahrers während der Fahrt erlaubt!

Wie schon gesagt wurde: Da gibt es bei uns keinen Unterschied – einzig
Handys (genauer: Geräte mit GSM-Modul drin; gibt Urteile, dass ein
iPod Touch kein Handy im Sinne dieser Vorschrift ist…) sind Teufelszeug.

> Die 55 mph = 88 km/h gelten nicht mehr überall, das wurde an die
> einzelnen Bundesstaaten übertragen.

Richtig, und die Bundesstaaten entscheiden das ganze zunehmend für
jede Strecke getrennt. Default (und trotz in jedem Staat anderer
Regeln nicht ausgeschildert) sind meist 70-75 mph, aber es vermehren
sich inzwischen Strecken mit 80 mph. Offenbar war insbesondere der
Versuch in Utah ein voller Erfolg, so dass das ganze dort jetzt für
(nahezu) den gesamten Staat gilt und auch in den Nachbarstaaten Idaho
und Wyoming entsprechende Limits kommen sollen. Dazu diverse Strecken
in Texas (wo es eben auch eine mit 85 mph gibt).

> In Skandinavien richten sich die Bußgelder nach der Steuerkraft
> des Autofahrers. Das geht so hier wegen des Steuergeheimnisses
> nicht.

Geldstrafen in "Tagessätzen" sind auch bei uns üblich – das richtet
sich dann nach dem Einkommen. Was die Motorleistung angeht: Die
größten Idioten fahren Kleintransporter – und die haben schon absolut
nicht viel Leistung (geschweige denn relativ zum Fahrzeuggewicht).

> Würden alle anderen bereits bestehenden Vorschriften, eingehalten, 
> würden heute schon sehr viel weniger Unfälle passieren. Deshalb
> erst daran arbeiten, bevor man neue "Rasenmähervorschriften" 
> einführt.

Richtig. IMHO braucht es dafür vor allem *wesentlich* mehr Kontrollen
– mal ehrlich, wie oft kommt man an einer mobilen Kontrolle vorbei?
Alle 5000 km? Sollte meiner Meinung nach in Richtung 50 km gehen. Wer
jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit und wieder zurück an einer Kontrolle
vorbeikommt, wird sich das Rasen recht bald abgewöhnen. Im gleichen
Zuge sollte allerdings auch geprüft werden, welche Limits nach _oben_
verändert werden können (vor allem, wenn sie sowieso längst Alltag sind).

…300m Tofu abgeschnitten. Ich denke, hier hat jeder die vorherigen
Mails eh auf dem Schirm.


- -- 
Kai F. Lahmann
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