Re: [Ag-bauen-verkehr] Doku Fernfahrer

["Robert Merz" <romerz AT gmx.de>]

Ahoi Verkehrspiraten!

Zur Bahn meine volle Zustimmung.
Schuld ist aber die Politik mit ihren Rahmenbedingungen.
Siehe Fahrwegkosten!
Im Güterverkehr setzt die Bahn in Deutschland auf Ganzzüge, die zwischendurch 
nicht mehr rangiert werden müssen.
Rangieren kostet viel Zeit und Personalaufwand.
Deshalb werden auch die kleinen Gleisanschlüsse stillgelegt.
Die Waren sollen per Container ans Terminal geliefert werden. Dann zahlt der 
Lieferant den teuren "Kleinkram".

"... Wasserwege zu klein für rentable, schnelle und große Frachter."

!!!!!   MICH HAUT ES VOM HOCKER   !!!!!

Schaut mal bei Emmerich, Köln oder Karlsruhe auf den Rhein!

Sind die Rheinschiffer denn alle blöd?

1. Das neue "Großes Containerschiff" für den Rhein bis Basel ist 135 m lang 
und kann 
500 TEU-Container im Gesammtgewicht von etwa 5300 Tonnen laden.
Das ist so viel wie
 250 Lkw 
oder mind. 5 Güterzüge 

Das ist sowas von groß und rentabel !!

Bei Kanälen sieht es etwas anders aus. Die Investitionskosten werden nur zu 
etwa 10 Prozent wieder über die Benutzungsgebühren gedeckt. Deshalb hier nur 
"Anpassung mit Augenmaß" damit sie attraktiv bleiben. Wir brauchen sie zur 
Entlastung der Straßen, denn die Bahn kann eine Verlagerung auch nur von 5 
Prozentpunkten aus dem Stand gar nicht bewältigen! 

2. Schiffsverkehr und schnell

Schiffsverkehr wird genommen, weil er billiger ist.

500 km in 8 Std = Lkw
...... in 2 Tagen = Bahn
...... in 3 - 5 Tagen = Schiff

natürlich immer nur bei vergleichbaren Umschlagskosten.

Der Zins für die längere Transportzeit der Waren ist minimal, max. 0,05 
Prozent vom Herstellerpreis.(ein Hundertstel von zzt. 5 % Jahreszins)

Ihr merkt den Knackpunkt immer dann, wenn das Schiff mal nicht kann.
Nur dann wird auf die teurere Bahn ausgewichen.

Der Main-Donau-Kanal wurde mit Milliardenaufwand gebaut, damit billigere 
Schiffstransporte möglich werden. Die Verlader haben dann der Bahn gedroht, 
ihre Transporte zu verlagern, wenn sie nicht auch den Preis senkt. Sie hat es 
getan! 
Mit Milliardenaufwand hat sich der Staat bis heute selbst in den Fuß 
geschossen, denn die Drohung wirkt immer noch. Auch wenn die Betriebe dafür 
zuerst mit Millionenaufwand ihre Logistik umstellen müssten.

So lief bisher Verkehrspolitik.

Meine Vorschläge:

1. Toll-Collect abschaffen.
dafür Lkw-Maut für JEDE Tonne tatsächliches Fahrzeuggewicht ab der 
Sprinter-Klasse und JEDEN Kilometer.
Damit hat man auch das Problem des Maut-Ausweichverkehrs gelöst. 
Abrechnung nach verplombtem Kilometerzähler. Datenmeldung bei jedem 
Grenzübertritt, dazu z.B. täglich oder wöchentlich und bei jedem Tankvorgang.
Tarif steigt monatlich kontinuierlich über etwa zehn Jahre auf das Niveau der 
schweizerischen LSVA. 
Verrechnung der Mineralölsteuer über Durchflussmengenzähler, damit man 
"Verschiebungen" mit Diesel-Pkw verhindert. 
Nur für die in D getankten und verbrauchten Mengen - mit Obergrenzen. Es geht 
nicht, dass man hier tankt und dann angeblich mit Spritsäufern herumfährt, so 
dass man viel MSt.verechnet, in Wirklichkeit aber im Ausland gefahren ist.    

2 Bahn-Netz der DB entziehen und als 
Anstalt des öffentlichen Rechts 
(wie Rundfunk, Sozialversicherung)  
betreiben. 
Das Ganze auf Länderebene, 
damit vor Ort "Politik aus einem Guss" gemacht werden kann.
Zurzeit beklagt sich doch jedes Land bei Ramsauer, dass es seine Projekte 
nicht finanziert bekommt.
Das BM wäre dann nur noch für die Koordination grenzüberschreitender Verkehre 
zuständig.

3 Straßen
Nur noch die einstelligen Autobahnen in Bundesverantwortung,
dabei folgende Umzeichnungen:
A2 bis Frankfurt/Oder aus A12 und Teil von A10
A45 Kreuz Olpe bis Kreuz Gambach wird A4 
A9 bis Rostock aus A19 und Teil von A10
A9 bis Kiefersfelden aus A93
A99 wird A8
A0 (Küste) aus A28, und A20, dazwischen über A1. Unterelbequerung noch bauen?
Dann sind alle Bundesländer, die großen Achsen und die Anschlüsse zu den 
Nachbarn mit einem überregionalen Netz versorgt.
Den ganzen großen Rest können die Länder selbst, wenn sie nur wollen. 

Piraten wollen! 
Klarmachen zum Ändern.

Piratige Grüße
Pi-Robby Robert Merz
 



------- Original-Nachricht --------
> Datum: Sun, 9 Sep 2012 02:00:22 +0200
> Von: "Andreas Witte" <andreas AT witte-holzkirchen.de>
> An: "\'Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr\'" 
> <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
> Betreff: Re: [Ag-bauen-verkehr] Doku Fernfahrer

> Man kann auch ohne jegliche Not Angst verbreiten...
> 
> > -----Ursprüngliche Nachricht-----
> > Von: ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-bauen-
> > verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von pleindespoir
> > Gesendet: Samstag, 8. September 2012 22:24
> > An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
> > Betreff: Re: [Ag-bauen-verkehr] Doku Fernfahrer
> > 
> > 
> > ugh schrieb:
> > > Von bisheriger nicht effizienter Infrastruktur auszugehen und damit
> > > die Grundidee abbügeln zu wollen ist doch ein wenig kurz gedacht.
> > 
> > Die Grundidee "Güter auf die Schiene" hat die deutsche Bahn sowohl als
> > früherer Staatsbetrieb wie auch als zwischenzeitlich "privates"
> > Unternehmen konseqent durchgesetzt:
> > 
> > a: Abriss der Schienenwege
> > 
> > b: Investition in die grösste LKW-Spedition Deutschlands.
> > 
> > ---
> > 
> > Die Wasserwege sind übrigens - wie ich bereits erwähnte zu klein für
> > rentable schnelle und grosse Frachter.
> > 
> > Das Ausbaggern neuer Kanäle würde sicher von den Grünen unterstützt,
> > weil dabei so schöne Naturerholungsgebiete wie z.B. das Altmühltal
> > entstehen.
> > 
> > Und hübsche Renovierungen werden die anlieger auch gerne durchführen:
> > http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Katzwanger_Dammbruch_
> > 1979.jpg&filetimestamp=20111123101828
> > --
> > AG-Bauen-Verkehr mailing list
> > AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
> > https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr
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