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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Kabulisierung der Berliner Straßen (Monsterkarren-Trend)

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [Ag-bauen-verkehr] Kabulisierung der Berliner Straßen (Monsterkarren-Trend)


Chronologisch Thread 
  • From: Robert <robertk81 AT me.com>
  • To: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Kabulisierung der Berliner Straßen (Monsterkarren-Trend)
  • Date: Wed, 05 Sep 2012 20:13:16 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>


Am 05.09.2012 um 19:56 schrieb Michael Blödow <arkon0 AT gmx.de>:

> Am 05.09.2012 19:36, schrieb Robert:
>>
>> Am 05.09.2012 um 17:51 schrieb Bjoern <bbb AT chefmail.de>:
>>> Alles Folgen eines unglaublichen Komfort- und vorallem Sicherheitswahns.
>>> Hier müsste mal gezielt aufgeklärt werden.
>>
>> Okay, gerne, worüber denn? Es ist ja schön und gut, sich abstrakt über
>> Komfort- und Sicherheitswahn aufzuregen. Aber worauf würdest Du ganz
>> persönlich denn verzichten? Airbags? Hochfeste Stähle und verstärkte A-,
>> B- und C-Säulen? ABS?
>> Klimaanlage? Radio?
>
> Ob 32 Airbags ein Sicherheitsgewinn sind wage ich zu bezweifeln. Wenn die
> wirklich mal alle auslösen bekommst du eh keine Luft mehr.,
> Hachfeste Stähle sind sicher kein Sicherheitsgewinn, eine stabile
> Fahrgastzelle ist schon 1980 aus der Mode gekommen, damals hat man schicke
> Auto gebaut die bei einem Unfall nur einen Schaden bekommen haben, einen
> toten Fahrer. Seitdem ist man doch eher der Meinung das es sinnvoller ist
> die Fahrgastzelle absorbiert die Energie und nicht der Schädelknochen des
> Fahrers.

Hochfeste Stähle in den A-, B- und C-Säulen sind durchaus ein
Sicherheitsgewinn, da werden die Dinger nämlich eingesetzt. Wenn man aufs
Dach fliegt ist da nicht viel zu absorbieren bis Dein Schädel dran ist.
Das was Du meinst nennt sich Knautschzone und macht das Auto auch erstmal
nicht leichter.

Generell denke ich kann kaum jemand verargumentieren, daß Autos aus den 80ern
oder früher so sicher waren wie sie es heute sind.
Die Frage die sich lediglich stellen läßt - ist uns dieser Sicherheitsgewinn
die Nachteile wert (Größe, Gewicht)?
Und da kommt eben wieder die Frage - schau Dich in Deinem Auto um und frage
Dich, auf welchen Airbag, welche verstärkte Dachsäule oder welche
Knautschzone Du genau verzichten willst.


> Beim Komfort könnte man fragen ob es sinnvoll ist ein 18-Lautsprechersystem
> zu haben, oder brauche ich wirklich einen elektrisch in 11 Positionen
> verstellbaren Fahrersitz (eine Sache die man 3 mal im Autofahrerleben
> macht).
> Muss man wirklich den Kofferraum vom Fahrersitz aus öffnen und schließen
> können?
> Selbst Selbstverständlichkeiten könnte man in Frage stellen, wenn >90% der
> Fahren mit 1 Person getätigt werden, brauche ich dann hinten wirklich
> elektr. Fensterheber?

Brauchen tut man diese Dinge natürlich nicht, wobei, antiautor wollte uns ja
das langsam fahren schmackhaft machen. Wenn ich also künftig länger auf mein
heimisches Wohnzimmer verzichten soll, brauche ich die 18 Lautsprecher wohl.
;P

Aber ehrlich, wie viele der heute neu zugelassenen Fahrzeuge haben denn
solchen Kram (bis auf die Fensterheber)? Den Passat gibt es sogar optional
mit Sitzbelüftung und Massagesitzen, kannst ja mal schauen wie viele
Jahreswagen mit der Ausstattung Du findest.

Das "Problem" bisher war, daß mehr Sicherheit und Komfort gewünscht oder
verordnet waren, aber der Sprit relativ günstig. Also wurde einfach alles in
Masse umgesetzt.
Jetzt wo der Sprit sehr viel teurer geworden ist, kommen auf einmal alle mit
Leichtbau und sogar Kohlefaser aus ihren Löchern. Ich meine, da geht noch
was. Und dann haben halt 0,2% aller Fahrzeuge einen Massagesitz.



> Ist das Problem da wirklich der Preis alleine? Oder nicht viel eher das das
> Ding in den USA in die Luft gegangen ist, zu einem marketingtechnisch
> extrem ungünstigen Zeitpunkt.
>

Also in Deutschland ist das Problem eher der Preis. Und vermutlich das
Styling. Wie gesagt, Autokäufer tragen keine Revolutionen mit. Das ist so
ziemlich die konservativste Klientel, die Du finden kannst.

>
> Wenn man einen Markt regulieren würde, dann würde man das ja für alle
> Hersteller machen und da gibt es durchaus im Land der Freiheit Vorbilder.
> Die USA haben den Autobauern immer wieder kaum erreichbare Grenzwerte
> auferlegt. Wieso sollte man nicht sagen können:
> Liebe Hersteller, aktueller Durchschnittsverbrauch ist 7,8l nach Methode
> XY. Autos die 2015 mehr als 7,8l nach Methode XY verbrauchen bekommen 100.-
> € je 100ml Mehrverbrauch an Strafsteuer. Ab 2018 200.- € und alle die über
> dem Durchschnittsverbrauch von 2015 liegen 100.-. ...
> Wenn einer 10l Verbrauch hat, kostet das Fahrzeug eben 2200.- € und ab 2018
> 4400.- € mehr.

Also...genau das macht die EU doch?
Deshalb ist der BMW 525d jetzt nur noch ein Vierzylinder, kein Sechszylinder.
Und nach Methode XY ist das auch total dufte. Gut, nach Methode Realität ist
es vielleicht Blödsinn, aber das sind Details, an denen man arbeiten kann. :P

mfg,

Robert



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