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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Elektroauto Subvention

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [Ag-bauen-verkehr] Elektroauto Subvention


Chronologisch Thread 
  • From: AlexBu <AlexBu AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Elektroauto Subvention
  • Date: Mon, 16 Jul 2012 21:48:30 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


AlexBu schrieb:
Andreas Witte schrieb:
Hallo Manfred,

Subventionen mit Arbeitsplätzen zu begründen ist politisch Unfug.
also in Deutschland hängen so ungefähr 20 Prozent aller Arbeitsplätze von der Autoindustrie ab.
Wenn es um Kohlesubventionen geht, bin ich auf Deiner Seite. Sofort streichen.
Wenn es um Schlecker geht: weg damit ohne Staatsgeld. Soll der DM-Markt expandieren,
der hat es verdient und die Mitarbeiter von Schlecker wieder einstellen.
Aber die Autoindustrie ist für Deutschland einfach zu wichtig.
Da geht es nicht mehr nur um die Firmen, sondern eben schon um die vielen, vielen Menschen,
die dann arbeitslos wären.

Andreas Witte schrieb:
(...)

Wenn man sich viele Subventionen anschaut, die mit Arbeitsplätzen begründet werden, dann erinnert einen das an volkswirtschaftliche Beschäftigungstherapie. Dazu gehörte auch das Abfracken usw.

Wenn du mal bitte einen Blick in die deutsche Steuergesetzgebung bei den Begriffen „Dienstwägen“ „1%-Regel“ oder allgemeiner bei Abschreibungen von solchen Mobilitätswerkzeugen anschaust, dann stell doch mal bitte fest, dass wir die deutsche Automobilindustrie bereits massiv subventionieren. In keinem anderem europäischem Land lohnt es sich, dass ein Pflegedienst alle 3 Jahre neue, geleaste Fahrzeuge bekommt.
Wären wir vielleicht hier bei den Steuern einen normalen Weg gegangen, würde unsere Automobilindustrie auch wirklich werthaltige Fahrzeuge bauen – und nicht 100.000km-Wegwerfkisten. Ich hab in der Lehre über so Dinge wie „das 50-Jahre-Auto“ und so gelernt. Die verbesserungen von Modell zu Modell sind inzwischen fast vernachlässigbar. Der VW-Chef hat sich sogar eingestanden, einzelne Modellreihen bewusst zu verschlechtern, um in der nächsten Reihe wieder was verbessern zu können. Das alles ist nur möglich, weil wir bereits massiv subventionieren!
Was Du da berschreibst, nennt man geplante Obsoleszenz:
http://de.wikipedia.org/wiki/Obsoleszenz

das ist eine der drei Säulen der Wirtschaft, um den Kunden zum Kauf anzuregen:
Kredit, Marketing und geplante Obsoleszenz:
Das ist unabhängig von Subventionen.

Andreas Witte schrieb:
--

Davon trennen muss man Subventionen, die dazu da sind, konkrete Ziele zu erreichen. Zum Beispiel wenn man mit aller politischer kraft erreichen will, dass xyz entwickelt oder in den Markt eingeführt wird.
aber genau das soll doch hier gemacht werden.
Ich bin auch dafür Windenergie und Solarenergie zu fördern,
weil es sinnvoll ist für die Gesellschaft.
Und bei Elektroautos ist es mehrfach sinnvoll:
Elektroautos - mit Ökostrom betrieben - sind viel besser für die Umwelt als Benzinautos.

Andreas Witte schrieb:
(...)

Aspekt Zukunftstechnologie?

Naja, mal so eine dumme Frage: Warum soll man noch weiter Milliarden für die Eletroautos aufwenden, wenn es Elektromobilität bereits seit über 100 Jahren gibt?!?
Dazu muss man etwas in die Geschichte gehen und sehen,
dass der Edison dem alten Rockefeller mit der Erfindung der Glühlampe das Geschäft mit den Öllampen kaputt gemacht hat. Als das Auto aufkam, hat Rockefeller dann dafür gesorgt,
dass das Elektroauto verschwindet und nicht schon wieder sein Ölgeschäft zerstört.
Im Jahr 1912 gab es in amerikanischen Städten etwa so viele Elektroautos wie Benzinautos.
Aber wenn man genug Geld hat und Lobbyarbeit betreibt ...
Und dieser Kampf der Ölindustrie gegen das Elektroauto ist bis heute fortgeführt worden.
Da kaufen sich auch heute noch Ölscheichs in große Autofirmen ein und unterbinden die Entwicklung des Elektroautos.
In China haben die Ölfirmen kaum eine Chance, weil das Elektroauto von oben gewünscht wird.
Aber bei uns gehen eher die Autofirmen kaputt, bevor man Elektroautos in großem Stil produziert.

Andreas Witte schrieb:
(...)

Deswegen kein Mitleid, wenn Euch die elektrische Renault-Flotte davonfährt und Tesla demnächst einen kompletten Kombi für 46k USD + batteriemiete auf den Markt wirft. Die Fehler sind meines Erachtens schon in den Unternehmen gemacht worden, und egal wie viel Geld man jetzt in BMW hineinpumpt – ob das ein, zwei oder dreifaches des Jahresumsatzes 2012 – so schnell könnt ihr nicht mehr aufholen.

Ich tu mich da vermutlich leichter, aber ich empfehle: „Wenn ein Pferd tot ist, steig ab.“

Man sollte einfach mit einkalkulieren, dass da eben auch noch andere Kräfte am Werk sind.
Wie werden wohl russische Ölfirmen agieren?
Denen gefällt das Elektroauto sicher nicht.
Und diesen Kräften muss man auch wieder etwas entgegensetzen.

Gruß
Alex

Anmerkung:
die Geschichte des EV1 ist auch eine nette Geschichte,
wie immer wieder das Elektroauto verhindert wurde:
http://de.wikipedia.org/wiki/General_Motors_EV1

Gruß
Alex




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