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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Elektroauto Subvention

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [Ag-bauen-verkehr] Elektroauto Subvention


Chronologisch Thread 
  • From: "Andreas Witte" <andreas AT witte-holzkirchen.de>
  • To: "'Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr'" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Elektroauto Subvention
  • Date: Mon, 16 Jul 2012 00:40:36 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Hi,

ich habe ein massives Problem mit Subventionen für die Automobilindustrie -
generell.

Gehen wir einen Schritt zurück und betrachten das Gesamtsystem:
Wir zahlen steuern, damit der Staat damit wesentliche Infrastrukturaufgaben
usw. erledigt. Ein Teil dieser Steuern landet in Subventionen, nach denen
geschrien wird, weil die "systemrelavante" Automobilindustrie für Deutschland
"alternativlos" ist. Doch wenn man sich diese Arbeitsplatz und
"Verlustangst"-polemik so anhört, dann erkennt man unweigerlich Paralelen zu
unserem Bankensektor. Genauso alternativlos und systemrelevant.

Wir haben die Automobilindustrie schon einmal mit der Abwrackprämie gerettet.
Davor und danach haben wir die Industrie protektioniert, wie es nur möglich
war. Egal ob Aktienbeteiligungen von Bundesländern, Bürgschaften, regelmäßige
Verschärfungen der Abgasvorschriften (Anfangs auch um die Japaner vom Markt
zu halten) und vieles mehr.

Politisch war es jeher falsch, Unternehmen mit einer größeren Größe anders
als andere Unternehmen zu behandeln. Politisch war es falsch, Unternehmen als
Systemrelevant zu erklären. Politisch war der ganze Umgang mit der
Automobilindustrie seit den '70gern falsch.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten, ähnlich wie bei den Banken: Geld drüber
ausschütten, bis alles wieder in Ordnung kommt. Hier gibt es aber keine
Garantie, dass es je alles in Ordnung kommen wird und dass man irgendwann
nicht mehr draufzahlen muss. Alternative ist ein klarer Cut, der vielleicht
weh tut, aber deutlich macht, dass Deutschland immer noch eine
Marktwirtschaft ist - kein Selbstbedienungsladen.

So sehr ich diesen Appell für Subventionen also verneine, so gut sind auch
die Chancen, etwas komplett neues zu beginnen.

Denn wer sagt, dass die Elektroautos von den großen Herstellern kommen
müssen? Wenn man kleineren, Innovativen Firmen etwas mit den
Markteintrittskosten helfen könnte (bspw. Durch Bürgschaften o.ä.), dann
können die unwilligen großen Autobauer daran weitertun, Benziner und Diesler
im Hochpreissegment herzustellen - während sich neue Unternehmen entwickeln,
die vorwiegend auf Elektrofahrzeuge und Kleinwägen setzen.
In der Photovoltaik sind übriugens die Kosten so weit runter, dass
mittlerweile der Transport zum Standortnachteil für die Chinesen geworden
ist. Wenn ich mir Elektrokleinfahrzeuge im Preissegment unter 3000 €
vorstelle, kanns auch langsam knapp werden, die etwa 600 € für den Transport
aufzubringen.


Abgesehen davon - bzw. bei Subventionen für Akkutechnik im ganz speziellen:
Die Subventionen laufen in der Regel für Entwicklung xyz. Leider landet diese
Entwicklung xyz im Patentpool einer dieser großen Unternehmen. Das darf auf
gar keinen Fall mit steuergeldern fortgesetzt werden!!! Was Subventioniert
wird, muss für jeden frei zugänglich und nutzbar sein! Ansonsten bitte selbst
entwickeln!

Gruß
Anreas

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Bernd
Eckenfels
Gesendet: Sonntag, 15. Juli 2012 03:54
An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-bauen-verkehr] Elektroauto Subvention

Am 15.07.2012, 02:27 Uhr, schrieb "Käptn Nemo"
<kaeptn-nemo AT de-postfach.net>:

> Wenn man Elektroautos in China billiger bauen kann (wie Solarzellen
> etc.) dann ist das aus Sicht der Umwelt i.O.

So klar ist das nicht, ob das aus Sicht der Umwelt OK ist. Neben dem nicht
unerheblichen Transportweg ist es ja auch fraglich ob die Billigproduktion
umweltschonend stattfindet und die gleiche dauerhafte Qualität liefert.

Nur weil die Produkte in der Anschaffung günstig sind muss die Ökobilanz da
nicht mithalten.

Gruss
Bernd
--
http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Eckes
--
AG-Bauen-Verkehr mailing list
AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr





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