Re: [Ag-bauen-verkehr] Wechselkennzeichen

[Carolin Mahn-Gauseweg <carolin.mahn AT googlemail.com>]

Hallo!

Zuerst einmal schätze ich es ungemein, wenn eine Mail aus Anrede,
Textteil und Grußformel besteht. Solche grundlegenden Faktoren der
Höflichkeit sollten gewahrt bleiben. Auch und gerade in einer von
Shitstorms geprägten Partei wie der unseren.


Zweitens: Du (321) arbeitest mit Annahmen, die weder gesichert sind
noch irgendeine vernünftige Herleitung beinhalten (zumindest kann ich
nicht nachvollziehen, wie Du auf die 100€ kommst). Ich kann nicht
nachvollziehen, auf welcher Basis Du die Laufleistung angibst. Und was
die Umlage auf die Energiesteuer sein soll, weiß ich auch nicht, weil
wir davon bisher nicht gesprochen haben.
Ich habe leider Gottes nicht die Zeit, mich in Statistiken und Studien
en detail einzulesen. Es ist schön, dass Du das offenbar tust. Aber es
wäre noch schöner, wenn Du uns diese vielen Statistiken auch
zugänglich machen würdest. Deine alleinige Interpretation ist nämlich
nicht ausschlaggebend (was sie, wenn Du Statistiker oder Soziologe
wärst, übrigens auch nicht wäre).
Deine Argumentationskette erscheint mir derweilen auch reichlich
verworren. Ich jedenfalls kann ihr nicht folgen. Was die KFZ-Steuer
mit Leasing- oder Finanzierungsformen zu tun hat, erschließt sich mir
beispielsweise nicht.

Und was den Absolutausstoß angeht, hätte mitdenken sicherlich geholfen
(schon weil es nahezu unmöglich sein dürfte, die korrekten
Ausstoßwerte am Auspuff zu messen). Bspw. bei der Umweltplakette wird
eingeteilt nach Ausstoß pro Bemessungsgröße (ich meine, diese
Bemessungsgröße ist Hubraum). Mein Vorschlag beinhaltet lediglich, die
Bemessungsgröße wegzulassen. Also wird der errechnete CO2-Ausstoß
(eingerechnet werden kann auch Feinstaub, Blausäure oder sonstwas)
eines Fahrzeugs, der ähnlich wie der Durchschnittsverbrauch in
Normkurven ermittelt wird, als Grundlage für die Berechnung der Höhe
der KFZ-Steuer (oder einen Teil der KFZ-Steuer) hergenommen. Auf diese
Weise zahlen große oder alte Autos mehr als kleine und/oder sparsame.
Und zwar generell, unabhängig von Motorgröße oder Beschaffenheit.
Für E-Mobilität muss man sich da noch was anderes einfallen lassen
(bspw. ein Sockelbetrag).

Und noch eine Anmerkung dazu: wie genau bzw. zutreffend die
Normkurven/Prüfzyklen zur Ermittlung von CO2-Ausstoß und Verbrauch
sind, spielt hier keine Rolle. Es ist ein Vergleichswert, der überall
auf Basis derselben Norm ermittelt wird. Als reiner Vergleichswert
kann er also durchaus herhalten. (Bevor zu dem Thema noch Diskussionen
aufkommen.)


Generell meine ich aber, dass wir eigentlich noch beim Thema
Wechselkennzeichen sind.
Hier stellt sich die Frage: wollen wir damit in irgendeiner Form an
die Öffentlichkeit gehen, ein Positionspapier schreiben oder
anderweitig damit arbeiten? Wenn nicht, können wir uns diese ganze
Diskussion (die derzeit ziemlich abgleitet) auch sparen. Wir alle
machen die Arbeit hier schließlich nur in unserer Freizeit. Eine zeit-
und nervenaufreibende Diskussion muss deshalb nicht zwingend sein,
wenn wir von vornherein wissen, dass daraus nichts erwachsen wird.


Und noch eine Anmerkung: Hausfrauenvan vs.
Schwanzkürze-Kompensationssportwagen? Hat noch wer ein paar Klischees?
Rentnerauto? Oder der GTI bei jedem geschwindigkeitssüchtigen
18jährigen?
Wir reden von Menschen und deren Lebensumständen. Ein bisschen mehr
Respekt vor deren Vielfalt (und damit der Verzicht auf solche
abgedroschenen Klischee-Wörter; denn das ist es weiterhin) wäre
durchaus angezeigt.



So long,
Caro