Re: [Ag-bauen-verkehr] Maut und Privatisierung der Verkehrsinfrastruktur (Vorsicht: X-Post)

["Andreas Witte" <andreas AT witte-holzkirchen.de>]

Zeile 10 ist sachlich falsch - zumindest teilweise. Bitte so nicht 
veröffentlichen!

" Mit dem Hauptziel Gewinnmaximierung, wird schnell das gesetzliche Minimum 
zum Standard, was zur Folge hat, dass z.B. Baustellen aus Kostengründen sehr 
stauanfällig betrieben werden, da nicht die zügigste, sondern die für den 
Betreiber kostengünstigste Fertigstellung Ziel des Betriebskonzeptes ist."

zum Beispiel an dem privatem Ausbau der A1 sichtbar:
Es ist kostengünstiger, alles in einem Stück auf 3 Spuren auszubauen. Dadurch 
wird die Baustelle auch schneller als gefordert fertig. Baugeschwindigkeit 
hängt nicht mit den Kosten zusammen, denn wenn man eine Baustelle einrichten 
muss entstehen auch gewisse Kosten, die sie so vermeiden.

Folgende Alternativformulieren schlage ich vor:
" Mit dem Hauptziel Gewinnmaximierung, wird schnell das gesetzliche Minimum 
zum Standard. Mit der Folge, dass z.B. Baustellen aus Kostengründen mit einer 
nur 2m breiten linken Spur über mehrere Kilometer befahren werden können, 
muss der Straßenverkehr und die unnötigen Opfer von zusätzlichen Unfällen 
zurechtkommen. Die privatwirtschaftliche Gewinnmaximierung steht nicht im 
gesamtvolkswirtschaftlichen Interesse, dem jedoch die Verkehrsinfrastruktur 
in Deutschland unterliegen sollte."

Oder so ähnlich...

Abgetrennt davon:

Mich interessiert aber schon, wie wir andere "Mauten" und den Betrieb anderer 
Infrastrukturen sehen, zum Beispiel:
-  Die Gebühr für den Internetanschluss???
-  Im Eisenbahnverkehr?
-  Eigenbetriebskosten der Rohrleitungssystembetreiber
-  Start und Landekosten für Flughäfen
-  Lotsengeühren, Festmach und Liegegebühren in Häfen
-  Schleusungsgebühren

Auch alles über Treibstoffe (Flugzeuge sind dabei das kleinste Problem, denn 
die können nicht vollgetankt landen ohne dass die Flügel abfallen)?
Bitte den Antrag nochmal stark überdenken oder auf den Straßenverkehr 
eingrenzen!!!

Außerdem noch eine kritische Frage: Nehmen wir mal an, es gibt in Zukunft 
"etwas" individuelle Elektromobilität. Einerseits wollen wir, dass bestehende 
offene technische Standards verwendet werden (zum Bsp. normale Steckdose oder 
16A-Stecker) und auf der anderen Seite wollen wir dass über den Treibstoff - 
also dann Strom die Straßen finanziert werden. Wenn ich aber mein Auto über 
normale Steckdosen laden kann, werde ich keinen teuren Autostrom nehmen, wenn 
ich nicht muss. Sollen dann in Zukunft alle Haushalte, auch die derer die 
sich kein Auto leisten können, über den abendlichen Stromverbrauch beim 
Kochen die Straßen mitbezahlen?

Bitte nicht böse verstehen, aber ich sehe nicht, dass der Text in irgendeiner 
Weise gut überdacht, mit Zahlen hinterlegt und in seinem Konzept schlüssig 
ist. Nicht dass ich den Ansatz ablehne, aber fertiggedacht ist es noch nicht.

Gruß
Andreas

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: 
ag-bauen-verkehr-bounces+andreas=witte-holzkirchen.de AT lists.piratenpartei.de 
[mailto:ag-bauen-verkehr-bounces+andreas=witte-holzkirchen.de AT lists.piratenpartei.de]
 Im Auftrag von Oliver Bayer (Kreon)
Gesendet: Montag, 25. Juli 2011 02:10
An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-bauen-verkehr] Maut und Privatisierung der 
Verkehrsinfrastruktur (Vorsicht: X-Post)

Am 24.07.2011 15:04, schrieb René Heinig:
> So das Thema ist wieder brandaktuell - Südwest-CDU will Autobahnen
> privatisieren:
> http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,776255,00.html
>
> Ich habe mal etwas allgemeineres gebastelt, was wir in LQFB kippen 
> könnten, wäre schön, wenn sich noch ein paar daran beteiligen:
> http://piratenpad.de/Maut

Der konkrete Fall wäre doch eine PM wert, oder?

Der LQFB-Text ist prima.

Gerade bei der Assoziation "Steuern" und "Gewicht" musste ich allerdings an 
die grauenvollen Effizienzklassen denken, die eine umgedrehte Einordnung 
vornehmen, wie "wir" sie uns vorstellen.
Gern zitiert die "Leopard 2"-Berechnung von 
http://www.autobild.de/artikel/oeko-label-fuer-neuwagen-1246271.html
Die Steuern müssen also bei alldem auch noch "richtig" lenken.

Viele Grüße
Oliver (Kreon)
--
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