Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Maut und Privatisierung der Verkehrsinfrastruktur (Vorsicht: X-Post)

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [Ag-bauen-verkehr] Maut und Privatisierung der Verkehrsinfrastruktur (Vorsicht: X-Post)


Chronologisch Thread 
  • From: "Andreas Witte" <andreas AT witte-holzkirchen.de>
  • To: "'Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr'" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Maut und Privatisierung der Verkehrsinfrastruktur (Vorsicht: X-Post)
  • Date: Sat, 30 Jul 2011 01:46:16 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Hallo Rene,

Grob gesagt muss man dem aber entgegnen, dass wenn es, weil in Zukunft alles
voll "alternativ" läuft, es kaum mehr Spritschlucker geben wird. Ich
wiederspreche dir nicht dabei, dass man Spritschlucker wegen ihres Resourcen-
Platzverbrauchs und wegen ihrer zumeist höheren Fahrleistung nicht härter
rannehmen darf. Aber wer zahlt für die Straßen, wenn du deinem Enkel von
"damals, als es noch Tankstellen gab", erzählst?

Wenn man sich heute entscheidet, dass über die Energie die Straßen finanziert
werden müssen, sollte darauf auch ein Statement zu der langfristigen
Veränderung im Straßenverkehr (zumindest was wir uns bezüglich H2 und Akkus
und anderem technologiekrams wünschen) darauf abgestimmt verfasst werden.

Sonst schaffen wir ein Finanzierungssystem, dass am Ende so überkommen ist
wie unsere Sozialversicherungen nur weil im hier und jetzt Spritsteuern
"einfacher" oder "richtiger" sind. Und weil Mobilität so wichtig ist, wird in
ferner ferner Zukunft ein Pirat als Bundeskanzler ausrufen: "Die
Straßenfinanzierung ist sicher!". (scheiß vergleich, ich weiß, aber es geht
hier um Minimum 5 Dekaden)

Zu erfassen und eine Steuer darauf zu berechnen, wie viel Energie ein
Haushalt für die Ladung seines PKW aufwendet setzt entweder einen
tiefgreifenden Einschnitt in die Privatsphäre vorraus (Eben eine
Verbrauchsdatenerhebung) oder die Schaffung von neuen "Steckersystemen", die
nicht mit den Maschinen- und Haushaltsüblichen Steckern kompatibel sind.
Auch das ich aber problematisch, da man damit den Energiekonzernen Ihren
größten Wunsch erfüllt: Man legt quasi gesetzlich ein eigenes Tarifsystem für
"Autostrom" fest. Auch das bringt einen gewissen Verwaltungsaufwand mit sich,
da man dann eigene Zähleinrichtungen usw. braucht und Missbrauch unterbinden
muss. Außerdem spielen dann die Energiekonzerne das Spiel, das heute die
Tankstellen mit ihren Preisen spielen.

Ich würde den Vorschlag also voll unterstützen, wenn man eine langfristige
Perspektive mit sich ändernden Energieträgern zur Straßenfinanzierung
entwickelt - zum Beispiel für ein Extremfallszenario, dass die Energiepreise
zu Ladezeiten aufgrund des heutigen Ausbaus der erneuerbaren Energien auch in
Zukunft nicht über 3 cent / kWh an der EEX liegen werden und die
Wartungsarbeiten in 30 Jahren mindestens 5 mal so teuer sind - und das bei
90+ % Akkufahrzeuganteil.

Gruß
Andreas

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von René
Heinig
Gesendet: Samstag, 30. Juli 2011 00:31
An: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr
Betreff: Re: [Ag-bauen-verkehr] Maut und Privatisierung der
Verkehrsinfrastruktur (Vorsicht: X-Post)

Am 28.07.2011 18:22, schrieb Roland John:
> Ich bleibe dabei: eine Plakettenmaut ist ein einfaches
> unbürokratisches System, benötigt ausser Verkaufsstellen keine
> Infrastruktur, kommt dem Strassenbau zugute und belastet die Fahrzeughalter
> gleichmässig.


Du hast erstmal prinzipiell Recht, dass Vignetten harmloser sind als
elektronische Überwachung und Mautstellen. Es gibt dennoch genug Gründe
dagegen. Zum einen, weil bei jeder Maut der Verkehr dann auf einfach auf
andere Strecken ausweicht. Dann Vignetten-Maut eine super Sache um Ausländer
abzuocken, die es nicht wissen (gibt es schöne Dokus drüber, kann bei
Schrankenmaut z.B. nicht passieren). Und im Endeffekt zahlt dann trotzdem
jeder mit, weil durch eine Verteuerung des Autofahrens auch sämtliche Kosten
auf alle Produkte steigen, auch bei PKW Maut, denn der zur Arbeitfahrer will
dann nämlich auch mehr Geld vom Chef und der wiederum vom Kunde, du ziehst
also unterm Strich wieder allen Menschen das Geld aus der Tasche, was du auch
jetzt schon mit sämtlichen exisitierenden Steuern machst, nur dass du noch
ein zusätzliches System zu den bereits unzähligen System hast, was auch noch
irgendwie verwaltet werden muss, vom Vignettendruck über den ganzen Geldfluss
bis hin zum Recycling dieser. Am Ende hast du unterm Strich eigtl. überhaupt
keinen Nutzen, nur alles verkompliziert und überreguliert.

Davon abgesehen möchte ich auch nicht, dass Leute mit sparsamen Autos genau
soviel zahlen wie andere mit riesigen Spritschluckern, für mich wäre das ein
falsches Zeichen.

Viele Grüße
LordSnow
--
AG-Bauen-Verkehr mailing list
AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr





Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang