Re: [Sg-presse] Pressemeldungen der Piraten werden praktisch nicht mehr wahrgenommen!

[Anita Möllering <anita.moellering@googlemail.com>]

Hallo Aleks,

> Vorneweg. Ich bin eher Lösungsoriertiert als Problemorientiert. Ich
> Liste nur deswegen die Probleme auf, weil du ausdrücklich danach gefragt
> hast. Lösungsvorschläge habe ich natürlich auch, aber ich habe dich so
> verstanden, dass sie hier nicht gewünscht werden.

Nein, Du kannst wie jeder andere hier auch Lösungsvorschläge
vorbringen, die wir dann gemeinsam durchdenken können, ob sie unsere
Probleme auch lösen könnten bzw. vielversprechend sind. Ich habe
lediglich auf Dein "feststehende Lösungen aufdrängen" oder was das war
geantwortet.

So, jetzt zu den Problemen und möglichen Lösungen / Status:

1.  Keine Strategische Ausrichtung der Pressearbeit. Wir arbeiten von
Tag zu Tag, von Minute zu Minute.

Ja, der Schuh drückt mir seit dem ich in der SG bin. Auch damals habe
ich oft gefragt, wo ist unser strategisches Konzept. Da gab es immer
die Antwort "gibt es". Gesehen habe ich es nie.

Vor dem Sommer habe ich - auch auf Basis Deiner Vorträge - einen
Entwurf für ein Kommunikationskonzept als freien Diskussionsinput
erstellt (weil ich es immer besser finde, nicht in der Luft
herumzudiskutieren). Da kam die Rückmeldung aus dem Vorstand, dass
sowas a) breiter diskutiert und b) nach dem Sommer stattfinden soll.
Der BuVo einen Plan hätte

Jetzt gibt es zwar immer noch keine breitere Diskussion, aber
inzwischen hat Bernd 3 Themenfelder für den Wahlkampf definiert, die
auch gut zu Piraten passen (Stichwort Profilbildung):
- Transparenz / Offenheit
- Integrität / Korruptionsbekämpfung
- Bürgerbeteiligung / Direkte Demokratie

Erst JETZT habe ich also so etwas wie Ziele bekommen, die
Ausgangspunkt strategischer Pressearbeit sein können. Wir können also
JETZT - am Besten in Zusammenarbeit mit dem sich hoffentlich noch
diese Woche, spätestens nächste Woche konstituierenden Team
Strategische Kommunikation - ein strategisches Konzept für den
Wahlkampf entwickeln. Das sollten wir auch JETZT tun.

Grundlegend: Ich kann keine Strategie entwickeln, wenn ich keine
Definition der Ziele bekomme. Denn das ich die nicht einfach mal im
stillen Kämmerlein für mich definiere, sollte auch in Deinem Sinne
sein.

2. Wir reagieren, wir agieren nicht.

Mit den von Bernd genannten Punkten haben wir jetzt einen guten Fokus.
Hier können wir jetzt die zentralen politischen Themenfelder
beleuchten, unser Forderungen, Haltungen, Positionen festhalten und
Agendasetting & Kampagnen aktiv gestalten.
Der Fokus ist wichtig. Denn bisher haben wir immer hier und da
gestochert und doch das meiste verpasst.

3. Entsprechend verschicken wir PMs im Nachhinein, wenn die
Aufmerksamkeitskurve vorbei ist, anstatt im voraus, wenn die
Aufmerksamkeitskurve steigt.

Hier brauchen wir Lösungsvorschläge, wie wir unsere PM-Prozesse besser
gestalten.
Wir haben hier m.E. 2 Grundszenarien, denen wir immer wieder begegnen:

a/ Themen/zu schreibende PMs sind lange bekannt, werden dann aber doch
auf den letzten Drücker begonnen, verschwitzt etc. Hier kam letztens
schon der Vorschlag, sich mal "trello" für die Terminplanung
anzuschauen. Auch Sebastian hat einen PM- und Themenkalender nochmals
angeregt.

b/ Tagesaktuell am Morgen aufploppende Themen, in denen dann -
aufgrund von Arbeitstätigkeit - kaum jemand verfügbar ist. Hier hilft
es wahrscheinlich nur, ein kleines schlagkräftiges Team zu finden, die
in solchen Zeiten "können".


4. Die Kommunikation mit den Journalisten - sofern sie stattfindet,
wovon ich jedoch ausgehe - fruchtet nicht. Wir schaffen es nicht,
Akzente zu setzen.
Wie ich schon in einer vorhergehenden Mail geschrieben habe: Seit
meiner Selbsteinschränkung auf 20 Stunden hat der Bereich etwas
gelitten. Ich habe aber letzte Woche für mich den Fokus nochmal neu
definiert. Sprich: Weniger SG-Einmischung, mehr direkter Kontakt. Auch
z.B. um schneller mit Statements neben der PM reagieren zu können.


5. Wir werden von strategischen Entscheidungen des BuVos nicht
informiert, auch werden wir nicht informiert, wann ein BuVo mit der
Presse gesprochen hat geschweige denn was die Inhalte waren. Ausnahmen
sind gegeben.

Ja, das ist ein Problem. Ich habe das bereits mehrfach an
unterschiedlichen Stellen thematisiert. Es hat sich zum Teil schon
gebessert.
Für die Dokumentation von Pressegesprächen: Hier suche ich nach einer
Lösung, da mir das reine Notieren ins Funkfeuer (so wie es jetzt ist)
nicht wirklich sinnvoll erscheint. Bzw. müsste das Funkfeuer so
konfiguriert werden, dass man sich immer letzte Aktivitäten aufrufen
kann. Dann könnten alle, die Pressegespräche führen, diese dort bei
den Journalisten-Datensätzen dokumentieren & das Sprecherteam hätte
einen guten Überblick.

Das Funkfeuer ist eine sehr dringliche Baustelle. Es muss ein Update
erfahren und eine Konfiguration, so dass es als CRM auch in der
täglichen Arbeit wirklich nutzbar ist. Da Dir ja sehr an einer
besseren Pressearbeit gelegen ist und das System kennst, würde ich
mich natürlich freuen, wenn Du das Projekt in die Hand nehmen würdest.
Ich suche immer wieder engagierte Leute!


6. Wir überladen die Inboxen der Journalisten mit PMs, weil wir alles
als wichtig ansehen, anstatt uns zu zügeln und nur gezielte PMs zu
verschicken. Entsprechend werden unsere PMs grundsätzlich nicht
beachtet.

Die oben von Bernd definierten Themenfelder würden einen Raum
definieren, in dem wir gezielt agieren MÜSSEN. Alles andere wäre dann
Add On. Aber auch in den fokussierten Themenfeldern sollten PMs nur
herausgegeben werden, wenn ein Nachrichtenwert vorliegt.


7. Offener Diskurs.
>wir sollten professionell bleiben und die
> Argumente sacken lassen. Und danach manchen zustimmen,  manch andere
> fachlich widerlegen. (In der Hinsicht bin ich Hegelianer)

Ja, dafür würde ich mir zu Beginn aber sehr wünschen, wenn ALLE hier
sich offen verhalten. Das "früher war alles besser", was durchaus
immer wieder bei Dir und auch Thomas durchklingt, hilft nicht weiter.
Denn auch in der SG Januar bis April wurden all die genannten
Problemfelder nicht gelöst. Die Outputs der AG Presse kann ich nicht
beurteilen, erinnere aber, dass ich mich selbst in der Pressearbeit
engagieren wollte, da ich die Presseberichterstattung über uns als
suboptimal empfand.

Auch von Januar bis April konnten wir nur an einigen wenigen Stellen
punkten (ACTA, SOPA, Mitgliederwachstum). Ich habe auch da monatelang
in Google News keine bis kaum Nachrichten über uns gefunden. Der
Umschwung kam hier auch erst mit der BPT Berichterstattung bzw. den
Wahlkämpfen.


>> Ja, wenn schon beauftragtes Team, würde ich dann wohl eher auf das bald 
>> beauftragte
>> Strategie-Team warten. Methoden sind deren Aufgabe und die werden noch
> einen
> Wie arbeiten wir bis dahin?
Das Team wird diese oder nächste Woche berufen. Da läuft jetzt auch
nichts mehr weg.
Aber wir können gerne mal ein dezidiertes Pad zur aktuellen Situation
(mit Problemfelder und möglichen Lösungsansätzen) aufmachen. Da
schreib ich dann schonmal das Feedback aus der Sitzung mit Sebastian
rein. Dann kann ergänzt werden. Dann wäre aber wichtig, dass wir da
endlich auch was draus machen. Und dafür braucht es Leute, die sich
für bestimmte Dinge den Hut aufsetzen und dann auch mal klotzen!


> Mit Martina spreche ich natürlich regelmäßig. Aber das hier soll nicht
> ein 1:1 Diskurs sein, sondern eines der gesamten Truppe. Der Schwarm
> findet i.A. eine gute Lösung, wenn er fachlich und sachlich diskutiert.

Das ist schon recht. Ich wollte nur nochmal an unsere GO-Bereiche
erinnern. Ich kann und möchte mich nicht um alles an zentraler Stelle
kümmern & die Prozesse/Diskussionen "führen". Dafür sind wir ja 5
Pressesprecher.

Gruß
Anita