Re: [Sg-presse] Pressemeldungen der Piraten werden praktisch nicht mehr wahrgenommen!-Lässt sich ändern

[Anita Möllering <anita.moellering@googlemail.com>]

Hallo Nils,

ich möchte mich dafür entschuldigen, wenn ich hier jemanden
unrechtmäßig angegriffen haben sollte.

Ich möchte aber auch noch einmal kurz darstellen, woher das kommt.
Vielleicht hilft das dem Verständnis etwas, da Du noch nicht so lange
dabei bist.

A/ Aktivität von Mitgliedern

Es gab einen personellen Wandel in der Besetzung der SG. Wir haben
inzwischen aber wieder eine recht große Gruppe von Leuten (ich schätze
15 Leute, vielleicht einige mehr) von Leuten, die sich aktiv an vielen
Stellen einbringen (neben dem PM-Schreiben gibt es ja viele andere
Aufgabenfelder wie z.B. das OTRS oder das Monitoring). Wir müssen
jetzt sehen, dass aus diese Gruppe von Menschen zu einem neuen
schlagkräftigen Team    zusammenwächst und effizient arbeiten kann.
Diese Leute anzugreifen, wäre falsch und ist auch nicht meine
Intention. Wenn das so angekommen ist: ein wirklich ernstgemeintes
SORRY.

Wir haben aber auch einen nicht unerheblichen Teil von Leuten hier in
der SG, die entweder nicht aktiv sind oder in Kombination: nicht aktiv
sind, aber an fast jeder Stelle an der Arbeit der anderen
herumkritisieren. Hinzu kommen Anspruchshaltungen aus der Partei, die
wir hier, die hier arbeiten, zu erfüllen hätten - ohne das personelle
Unterstützung daraus erwächst. Das ist (hier spreche ich erstmal für
mich, andere müssen das für sich beurteilen), die hier Verantwortung
für die Pressearbeit der Partei übernehmen ein auf die Dauer sehr
frustrierender und zermürbender Zustand. Möglicherweise gab es da bei
mir einen Moment der Frustration, der mich unfair werden ließ. Auch
dafür möchte ich mich entschuldigen.

Um die Situation (Quote der Aktiven & Team) zu verbessern, haben wir
gestern auf der SG Sitzung beschlossen, in den nächsten Tagen einen
regulären Review-Prozess durchzuführen. Wir werden in diesem Schritt
die Mitgliedschaft aller Mitglieder in der SG beenden, die sich
angemeldet haben, aber wirklich noch nie gerührt haben (also weder in
PMs, noch auf der ML, noch irgendwas) und auch auf Nachfrage zur
Mitarbeit hin nicht reagiert haben. Parallel dazu werde ich in der
Partei auch noch einmal zur aktiven Mitarbeit aufrufen.


B/ Kritik, "Konflikte" und Verbesserung der Pressearbeit

Wir haben in der Piraten-Pressearbeit einen unbefriedigenden Zustand
und viel Handlungsbedarf. Hier stimme ich allen Leuten, die hier
Kritik äußern, zu. Ich habe die in diversen Feedbackrunden und auch
hier auf der Liste geäußerten Problemfelder inkl. mögliche
Lösungsansätze sortiert in einem Pad zusammengeschrieben:
https://sgpresse.piratenpad.de/20121023-SGPresse-Stand-Loesungsansaetze-ToDos.
Das ist jetzt eine klare ToDo-Liste, die in den nächsten Wochen
diskutiert und abgearbeitet werden muss. Dafür brauchen wir aber auch
Leute, die anpacken.

Wir haben hier aber auch immer wieder alte "Konfliktlinien", die einen
wirklich konstruktiven Umgang mit bestehenden Problemen behindern. Ich
benenne es jetzt klar, damit das auch klar - von allen Beteiligten
inklusive mir - reflektiert und hoffentlich einfach mal abgelegt
werden kann. Es gibt eine Gruppe von Menschen, die früher sehr aktiv
die Pressearbeit der Partei gestaltet haben und die sich in der
derzeitigen Pressearbeit - diplomatisch gesprochen - nicht oder nicht
ausreichend wiederfinden. Dann gibt es eine Gruppe von Menschen, die
mit einigen Aspekten der früheren Pressearbeit nicht zufrieden waren
und hier eine neue Form von Pressearbeit versuchen (zu denen auch ich
mich zähle). Diese möglicherweise auch ideologischen Konfliktlinien
führen zu teilweise sehr unkonstruktiven Debatten.

Jetzt haben wir aber die Aufgabe, eine professionelle UND dennoch auf
ehrenamtlichen Strukturen funktionierende Pressearbeit aufzustellen,
die zudem auch zu den Grundsätzen der Piraten passt. Wir brauchen aber
auch eine Pressearbeit, die nicht nur zu den Grundsätzen der Partei
passt, sondern - viel mehr - effektiv hinsichtlich des Outputs in der
Presseberichterstattung und unserer Darstellung in den Medien ist. Und
hier müssen jetzt mal alle möglichen Lager aufhören, in ihren Lagern
zu denken, sondern sich konstruktiv auf die Lösung der bestehenden
Probleme mit dem Ziel "erfolgreiche piratige Pressearbeit"
konzentrieren. Hier werden wir - losgelöst von ideologischen Debatten
- auch das Thema Transparenz vs. Öffentlichkeit in einem strukturellen
Bereich wie der Pressearbeit noch einmal neu besprechen müssen
(Transparenz schafft Vertrauen in die Pressearbeit in der Partei und
damit eine höhere Bereitschaft zur Mitarbeit und Unterstützung. Volle
Transparenz behindert aber auch die Arbeit, nicht nur im Campaigning,
und hat - meine Beobachtung - möglicherweise einen negativen Effekt
auf die Berichterstattung, da auf Mailinglisten bereits bekannte
"News" nicht mehr richtig "new" sind). Hier müssen wir definieren, wir
wir transparente und nachvollziehbare Pressearbeit gestalten wollen
und dennoch auch nichtöffentliche, aber transparent nachvollziehbare
Räume für sensible Pressearbeit haben (Also wie wollen wir als Partei
mit Transparenz-Anspruch mit den Mechanismen der Medien umgehen). Wir
müssen optimale Prozesse und ineinander greifende Tools besprechen
etc.pp.

Und als Leitlinie für alle möchte ich hier auch das von Tilo
eingebrachte Zitat noch einmal einbringen, an dem m.E. viel dran ist
(wobei ich lieber von "Konkurrenten" oder einfach "Kritikern" und
nicht von "Feinden" sprechen möchte, da uns dieses Freund-Feind-Denken
in der Partei gerade massiv auf allen Ebenen schadet):  "Vertraue
nicht der Kritik deines Freundes, sondern der Kritik deines Feindes"
(oder so ähnlich).

Unabhängig von allen möglichen ideologischen oder auch persönlichen
"Fronten" hat jeder von uns hier Erfahrungen gemacht, wie Pressearbeit
für Piraten erfolgreich ist. Diese Erfahrungen sollten wir auch
nutzen.


Ich hoffe, diese Erklärung hilft ein wenig.

LG, Anita















Am 23. Oktober 2012 22:12 schrieb Nils Sautter <nils@freie-mediale.org>:
> einschüchternd bzw. demotivierend finde ich eher die aussage, dass die
> meisten nix machen würden - bzw. wenn kritik persönlich genommen wird (die
> seitenhiebe in einzelnen mails).
>
>
> @ins_pirat
>
> --
> <img src="http://freie-mediale.org/fms_mail_sig.gif";></img>
>
> On 23.10.2012 01:47 "Anita Möllering" <anita.moellering@googlemail.com>
> wrote:
>
> Hallo zusammen,
>
> so, ich habe jetzt mal alles aus der letzten Feedback-Sitzung etwas
> sortiert und - wie fast von mir befürchtet - festgestellt, dass es
> kaum wirklich Neues in diesen zig Mails gab, sondern wir uns (seit
> Monaten immer wieder) permanent wiederholen:
> https://sgpresse.piratenpad.de/20121023-SGPresse-Stand-Loesungsansaetze-ToDos
>
> Und an was es fehlt, sind nicht mal die Lösungsansätze, sondern die
> Leute, die sich einfach mal Aufgaben vornehmen und diese auch
> umsetzen.
>
> Möglicherweise wirkt auch dieses ganze dauerrauschende "Früher war
> alles besser"-Theater einiger einschüchternd. Wobei diese Frage
> natürlich nur die Neuen hier in der SG beantworten können.
>
> Auf jeden Fall setze ich das Thema auch noch einmal für morgen auf die
> Tagesordnung.
>
> LG, Anita
>
>
>
> Am 22. Oktober 2012 16:09 schrieb Sebastian Dicke
> <Sebastianmartindicke@gmx.de>:
>
> Hallo,
>
> ich glaube, dass dieser Vorschlag in der Diskussion auf dieser Liste schon
> einmal aufgetaucht ist, aber er wäre ein Lösungsansatz:
>
> Pressemitteilungen sollten an Journalisten und Redaktionen geschickt werden,
> die sich mit dem jeweiligen Themengebiet auseinandersetzen. Dazu sollten
> verschiedene, getrennte Verteiler existieren (z. B. für Soziales,
> Netzpolitik, Kultur, Europa) geführt werden. Das würde dafür sorgen, dass
> sich keiner mit unseren Pressemitteilungen "erschlagen" sehen würde.
> Pressemitteilungen zu allgemeinen Themen sollten primär an Agenturen
> gesendet werden.
>
> Grüße
>
> Sebastian
> --
> Sg-presse mailing list
> Sg-presse@lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/sg-presse
>
>
>
>
> --
> Sg-presse mailing list
> Sg-presse@lists.piratenpartei.de
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