Re: [Sg-presse] Einige Anmerkungen

[Tilo Bernhardt <tilobernhardt@hotmail.com>]

Guten Abend allerseits,
jetzt möchte ich mich auch endlich mal in diesem Rahmen äußern. Vielleicht hilf es ja weiter:
Ich finde es sehr bedenklich und sehr schade, dass so viele kluge Menschen dieser Mailingliste und darüber hinaus (dabei meine ich alle Piraten) so viel Zeit damit verbringen, sich gegenseitig, Vorwürde zu machen, zu kritisieren, zu denunzieren etc.
Mir ist vollkommen klar, dass eine große Gruppe auch immer viel Reibung erzeugt und je größer die Gruppe, desto mehr Reibung...
Aber warum fokussiern wir uns nicht auf das gemeinsame Ziel??? Wir wollen doch letztlich alle ein und dasselbe: Die Veränderung bzw. Verbesserung der Gesellschaft in ganz zentralen Fragen! Und wenn man sich die letzten Jahre (und Jahrzehnte) so ansieht, wird da sicher auch jeder zustimmen.
Klar gibt es 1000 Wege dahin und noch viel mehr Meinungen. Aber wir werden den "besten" Weg nur finden, wenn wir alle Meinungen erstmal zulassen und dann auch gerne schnell verwerfen (z.B. bei Rechtsradikalismus). Vor allem aber sollten wir sehr viel zuhören!!! Und zwar jedem! Oder wie Bert Brecht es seiner Zeit sagte: "Vertraue nicht der Kritik deines Freundes, sondern der Kritik deines Feindes" (oder so ähnlich).
Ich hielte es auch für äußerst sinnvoll, andere Meinungen zu tolerieren (und zu fördern). Irgendwie habe ich häufig den Eindruck, wir Piraten wollen andere Piraten von "unserer" Meinung überzeugen, der quasi einzig wahren Haltung. Aber wer bestimmt die? Gibt es die überhaupt? Bringt uns das irgendwie weiter? Ich meine nein. Ich finde es z.B. sehr gut, dass wir in unserem Bundesvorstand so verschiedene Typen sitzen haben. Das entspricht in gewisser Hinsicht dem Abbild unserer Gesellschaft (wenn auch sicher nicht vollständig...;-) Und es zeigt, dass sehr verschiedene Menschen ein und diesselben Veränderungsansätze sehen...Das sollten wir nutzen!!! Nach innen und nach außen!!!! Das ist doch ein riesiger Vorteil!
Mir scheint auch, dass der eine oder andere vielleicht nervös wird und Sorge hat, wir könnten es nicht in den Bundestag schaffen und der ganze Einsatz sei dann umsonst. Er ist es nicht!
Erstens schaffen wir es in den Bundestag, wenn wir alle an dem Strang ziehen, der uns verbindet! Und zweitens ist immer die Idee und deren Wahrhaftigkeit entscheidend und nicht das Momentum! Und das was die Piratenpartei verkörpert ist definitiv die Zukunft oder hat da jemand Zweifel???
Ich halte eine Diskussion immer für wichtig und gut, aber sie sollte produktiv und zukunftsorientiert sein! Man kann da ganz sicher aus der Vergangenheit lernen (nichts anderes tun wir, wenn wir heute politisch Dinge verändern wollen), sollte aber zügig die richtigen Schlüsse ziehen. Vor allem muss ich aber die Gründe der Streitigkeiten ergründen. Hier scheint mir viel Neid, Missgunst, Ärger etc. im Spiel, was sicher seine Gründe (oder gar Berechtigung) hat. Aber einiges davon ließe sich bestimmt besser in einer 1:1-Situation klären.
Ganz sicher verschreckt die Art der Kommunikation den einen oder anderen Neueinsteiger. Andererseits entsprechen die Äußerungen hier ja ganz gut der Kommunikation der Piraten untereinander...insofern ist das dann auch eine Art Testlauf des Aushaltens...
Wir dürfen eine Sache nicht vergessen: Hier arbeiten (fast) alle ausschließlich auf Basis des Ehrenamts. Und normale Menschen schließen sich einer Gruppe, einem Verein, einer Partnerschaft nur an, wenn sie sich dabei wohlfühlen oder einen Nutzen davontragen. Insofern halte ich es für eminent wichtig, möglichst produktiv an einem Strang zu ziehen. Es gibt hier keine Verbindlichkeiten (weder bei der Arbeit, noch bei sonstigem), umso wichtiger ist die Idee und das Eigenengagement.
Ich muss selbstkritisch einräumen, dass ich bis heute kaum produktiv an PMs und ähnlichem mitgewirkt habe, was an fehlender Zeit, fehlendem Durchblick aber vielleicht auch fehlenden Verbindlichkeiten liegt. Wäre es vielleicht eine Idee, solche herzustellen über klare Zuweisungen, wer wofür an welchem Tag zuständig ist?
Und Leute, nicht vergessen: es gibt ein GEMEINSAMES Ziel!!! (siehe auch oben) Bundestag 2013, Europaparlament 2014, Friedensnobelpreis 2022...;-)
Lieben Gruß aus Mainz
Tilo

> Date: Tue, 23 Oct 2012 01:47:38 +0200
> From: anita.moellering@googlemail.com
> To: sg-presse@lists.piratenpartei.de
> Subject: Re: [Sg-presse] Pressemeldungen der Piraten werden praktisch nicht mehr wahrgenommen!-Lässt sich ändern
>
> Hallo zusammen,
>
> so, ich habe jetzt mal alles aus der letzten Feedback-Sitzung etwas
> sortiert und - wie fast von mir befürchtet - festgestellt, dass es
> kaum wirklich Neues in diesen zig Mails gab, sondern wir uns (seit
> Monaten immer wieder) permanent wiederholen:
> https://sgpresse.piratenpad.de/20121023-SGPresse-Stand-Loesungsansaetze-ToDos
>
> Und an was es fehlt, sind nicht mal die Lösungsansätze, sondern die
> Leute, die sich einfach mal Aufgaben vornehmen und diese auch
> umsetzen.
>
> Möglicherweise wirkt auch dieses ganze dauerrauschende "Früher war
> alles besser"-Theater einiger einschüchternd. Wobei diese Frage
> natürlich nur die Neuen hier in der SG beantworten können.
>
> Auf jeden Fall setze ich das Thema auch noch einmal für morgen auf die
> Tagesordnung.
>
> LG, Anita
>
>
>
> Am 22. Oktober 2012 16:09 schrieb Sebastian Dicke <Sebastianmartindicke@gmx.de>:
> > Hallo,
> >
> > ich glaube, dass dieser Vorschlag in der Diskussion auf dieser Liste schon
> > einmal aufgetaucht ist, aber er wäre ein Lösungsansatz:
> >
> > Pressemitteilungen sollten an Journalisten und Redaktionen geschickt werden,
> > die sich mit dem jeweiligen Themengebiet auseinandersetzen. Dazu sollten
> > verschiedene, getrennte Verteiler existieren (z. B. für Soziales,
> > Netzpolitik, Kultur, Europa) geführt werden. Das würde dafür sorgen, dass
> > sich keiner mit unseren Pressemitteilungen "erschlagen" sehen würde.
> > Pressemitteilungen zu allgemeinen Themen sollten primär an Agenturen
> > gesendet werden.
> >
> > Grüße
> >
> > Sebastian
> > --
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