Re: [Ag-waffenrecht] DANKE

[ukw <ukw AT berlin.com>]

Am 22.07.2012 11:37, schrieb Peer Ponocny:
> Deine Argumentation mit den zunehmenden Einbrüchen in Privathäuser ist 
> nicht ganz von der Hand zu weisen, aber
> 1.) wissen Diebe idR nicht vorher, wer Waffen hat, deshalb sind 
> gezielte Einbrüche zur Waffenbeschaffung wohl eher die Ausnahme
> 2.) sind Privathäuser bewohnt und schon deshalb sicherer als 
> Schützenhäuser oder andere zentrale Lager.
> 3.) müssen bei einer solchen Diskussion auch die negativen 
> Auswirkungen einer Neuregelung berücksichtigt werden. Deshalb müsstest 
> Du Dich bei Aufstellung einer solchen Forderung auch mit den im Wiki 
> genannten negativen Auswirkungen auseinandersetzen
>
> Insgesamt kann ich, wie schon im Wiki dargestellt, einen 
> Sicherheitsgewinn nur für wenige Tatkonstellationen sehen, während die 
> Gefahren für andere und der Aufwand/die Kosten sich erhöhen.
>
> Emotionale Begründungen lasse ich nicht gelten. Nur weil sich Leute 
> dann sicherer *fühlen* würden, ist für mich kein Grund einer 
> Gesetzesänderung. Eher ein Grund, die Leute besser über die 
> tatsächlichen Fakten aufzuklären. Es gibt sicher in diesem Land genug 
> Leute, die sich auch durch Terrorismus bedroht fühlen und eine weitere 
> Verschärfung von Gesetzen begrüßen würden. Ich denke aber, dass wir 
> wohl einer Meinung sind, dass ein Nachgeben auf diesem Gebiet unsere 
> Freiheiten unbegründeterweise beschneiden würde. Das gleiche fordere 
> ich für alle Gebiete der Gesetzgebung.


Moin Peer,

> 2.) sind Privathäuser bewohnt und schon deshalb sicherer als 
> Schützenhäuser oder andere zentrale Lager.

Darum mein Argument mit den Apothekern und den Drogen. Die lasen ihren 
Kram auch in der Apotheke und warum sollten die Apotheker das tun, wenn 
es bei ihnen zu Hause sicherer aufbewahrt wäre? Warum noch Banktresore 
und nicht dezentrale Lagerung? Das Risiko eines Totalverlustes wäre 
ebenfalls geringer.

Und nun behaupte ich auch noch folgendes: Wenn ich/man nur "sachliche" 
Argumente gelten lässt, dann ist eine Lagerung der Waffen im privaten 
Wohnhaus argumentativ nicht haltbar. Du darfst es versuchen. Jeder hier 
darf es versuchen. Ich behaupte, es wird nicht gelingen mit nur 
sachlichen Argumenten eine Waffenlagerung im privaten Wohnhaus zu 
begründen. Erst wenn man emotionale Gründe ebenfalls als Argument 
zulässt und anwendet, erst dann ist die Waffenlagerung im Wohnhaus 
begründbar. Das scheint einigen hier auf der Liste im Unterbewußtsein 
schon lange klar. Darum bekomme ich hier auch so viel Feuer und 
Shitstorm :-)
Mir macht das nichts aus, ich will, das die Emotionen endlich mal als 
Grund anerkannt werden. Denn auch mit Emotionen kann man argumentieren. 
Das sollte man auch tun, denn offensichtlich sind ja jede Menge 
Emotionen vorhanden. Es macht keinen Sinn die Emotionen zu leugnen. 
Menschen, die sich jede Form von Emotionen unterdrücken oder leugnen, 
die sind doch sowas von grau, lustlos und fade, da macht das Leben 
keinen Spaß mehr. Ja genau - ohne Emotionen macht das Leben einfach 
keinen Spaß. Darum sollten wir alle auch mit Emotionen diskutieren. Mit 
Emotionen und mit Argumenten. Emotion und Argument - beides miteinander 
verbunden - so kommen gute Lösungen zustande.

Also das Argument ich fühle mich sicherer ist ein Argument. Es zeigt vor 
allem, das Du auch Angst hast. Angst ist also auch ein Grund eine Waffe 
zu kaufen. Wer will das leugnen? Die Armeen dieser Welt existieren weil 
wir Angst haben.
Angst ist ein so zentrales Element (Steuerelement) in jedem Menschen, 
das wir viel häufiger mit Ängsten aller Art zu tun haben als es vielen 
Menschen / denn meisten Menschen bewußt ist. Also müssen die Emotionen 
mit auf den <Tisch - oder wir verzichten auf gute Lösungen.

mfg
ukw