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ag-soziale_marktwirtschaft - Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] Führt ein zu freier Markt zu Monopolen?

ag-soziale_marktwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Wirtschaft, Finanzen, Soziales - soziale Marktwirtschaft

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Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] Führt ein zu freier Markt zu Monopolen?


Chronologisch Thread 
  • From: "Daniel " <ppdaniel71 AT googlemail.com>
  • To: "'porcupine87'" <porcupine87 AT news.piratenpartei.de>, <ag-soziale_marktwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] Führt ein zu freier Markt zu Monopolen?
  • Date: Sat, 5 May 2012 10:29:03 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-soziale_marktwirtschaft>
  • List-id: "Wirtschaft, Finanzen, Soziales - soziale Marktwirtschaft" <ag-soziale_marktwirtschaft.lists.piratenpartei.de>


>Also wenn eine staatliche Bank mit einer anderen staatlichen Bank
fusioniert, weiß ich nicht, ob da sooo viel
>gewonnen ist. Wenn so eine Bank etwas falsch macht, geht sie nicht pleite
und verschwindet vom Markt.
>Das finde ich falsch. Das Problem hab ich in dem neuen Thread auch
beschrieben. Eine Bank kostet Ressourcen. Wenn
> der Staat meint, er müsse so eine Bank führen, wie findet man heraus, ob
man die Ressourcen nicht auch noch
> sinnvoller nutzen könnte? Oder anders gesagt: Woher weiß man, ob man zu
viele oder zu wenige staatlich Banken
> hat? Klar, die wirtschaften unabhängig vom deutschen Haushalt. Das hat
damit aber wenig zu tun, den normale
> Marktteilnehmer können nicht nicht pleite gehen.

Das gebe ich dir recht, nur durchs fusionieren allein geht keine Kapazität
verloren. Die unangenehmen Entscheidungen müssen trotzdem getroffen werden.
Woher man weiss, obs zuviele staatliche Banken gibt? Nun das hängt von den
Zielen dieser Banken ab: wenn es darum geht, die lokale Wirtschaft mit
günstigen Krediten zu versorgen, dann kann man es an der
Kreditverfügbarkeit/Kosten absolut und im internationalen Vergleich messen.
Wenn es darum geht lukrative Aufsichtsratsposten für Politiker zu kreieren,
dann wären die Kriterien wieder anders ...-)

>Hätte man die Banken 08 pleite gehen lassen, hätte das wirklich weh getan.
So wie der Entzug eines Heroinjunkies
> auch sehr weh tut. Ihm wieder Heroin zu geben, wird ihn aber nur
kurzzeitig helfen. Unsre Niedrigzinspolitik hat
>Blasen gebildet, die uns das Schlamassel eingebrockt haben. Nun verschulden
sich die Staaten so sehr, dass eine
> Niedrigzinspolitik zwingend weitergeführt werden muss, da sonst die
Staaten ihre Zinsen nicht mehr bedienen
> könnten. Würden wir heute die Zinsen von 1995 bezahlen, würde uns das
jährlich so viel wie unser gesamtes
> Schulsystem kosten.

Zur Bankenpleite in 2008: Das Problem ist nie, wenn 1 oder 2 Insitute
isoliert Pleite gehen (in keiner Branche), das Problem ist, wenn durch die
Pleite eines großen Institutes das nächste in den Abgrund gerissen wird und
danach das nächste bis alle Pleite sind. Nur: man hat damals große Fehler
gemacht bei der Bankenrettung (kurz: man hätte drastische Gegenleistungen
von den Banken verlangen müssen und nicht nur Kapital einschiessen). Hinzu
kommt, dass das Insolvenzprozedere bei Banken nicht mit der Entwicklung in
der Bankenlandschaft schritt gehalten hat. Hier müsste man auch einiges
ändern (Eine Möglichkeit wäre z.B. Holdingstrukturen mit relativ
unabhängigen Commercial/Retail Banking Einheiten nach Ländern sowie z.B.
globalisierten IB und Private Banking Bereichen. So könnte man
kontrollierter einzelne Bereiche in die Insolvenz gehen lassen, ohne das
Gesamtgefüge zu gefährden oder retten zu müssen, oder eben massiv höhere EK
Austattung etc. etc.).
Der Vergleich mit 1995 hinkt halbwegs: Damals war das Nominalwachstum auf
Grund höherer Inflation auch höher und somit konnten höhere Zinsen bezahlt
werden. Ein Teil der Zinssenkungen basiert eben auch auf tieferer Inflation.
Ein weiterer Teil auf tieferen Realzinsen (die sind bei deutschen
Staatsanleihen negativ) und hier gebe ich dir recht, es wird sehr schwer
werden die Realzinsen zu erhöhen, ohne die Wirtschaft noch einmal in eine
Rezession zu schicken.

>Warum schreibst du nun in blau? :)
Da muss ich mein Outlook fragen
--
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