Re: [Ag Meinungsfindungstool] qKonsens: Einstieg gelesen??

[ntroPi <ntroPi AT news.piratenpartei.de>]

WSchallehn schrieb:
> [quote=ntroPi]
>
> > Für den Aspekt der Meinungs-Selbstfindung ist dagegen sehr wichtig, 
> > dass auch gute Argumente, denen bisher kaum jemand zustimmt, 
> > gleichwertig erreichbar sind damit der Meinungsfinder daraus lernen 
> > kann. Dies ist zum Vorschlag von CAP aus einem anderen Thread ähnlich 
> > und entspricht auch meiner Hoffnung fürs MFT.
> Hier würde ich nur das Wörtchen "dagegen" relativieren. Der qKonsens 
> unterstützt ja gerade, dass auch Minderheitsvoten klar ausgewiesen - und 
> dann hoffentlich fair behandelt werden (das eigentliche "behandeln" kann 
> qKonsens genauso wenig wie jedes andere Tool leisten...)
Klingt gut, aber ich bin der Meinung, dass "gleichwertig" und "fair" hier 
etwas gegensätzliches ist. Es ist fair wenn Minderheitsvoten per Default 
(der Übersicht halber z.B.) ausgeblendet werden. Gleichwertig ist es 
nicht! Und wenn das Ziel eine reine Meinungs-Selbst-Findung ist, ist es 
weder gewollt noch notwendig, dass diese Meinung so in Richtung des 
Durchschnitts und der Masse geleitet wird. Deshalb besteht mMn durchaus 
ein Gegensatz zwischen Bewertung und Selbstfindung.

> Und der qKonsens ermöglicht ja gerade, dass jeder mit seinen "guten 
> Argumenten" einen "ersten Entwurf" einbringen kann. Dass der Schöpfer 
> einer neuen Idee viel Energie und Ausdauer aufbringen muss, um Gehör zu 
> finden, wird ihm auch kein anderes Tool(-Prinzip) abnehmen können...
Innere Konsistenz der eigenen Meinung ist da viel wichtiger. Und zwar 
möglichst ohne viel Energie aufwenden zu müssen und sich gegen andere 
durchzusetzen. Bei der Selbstfindung geht es eben nicht darum Gehör zu 
finden sondern zu lernen.

> d) *Zusammenfindung und Selbstfindung gleichwertig - und für den Nutzer 
> "gleichzeitig" - genau das ist es doch, was der qKonsens mit seinen 
> Strukturen unterstützt. Und das imho bestmöglich!!*
Das bestmöglich will ich in einem weiteren Punkt als dem obigen 
angreifen, der jedoch evtl. einfacher in den qKonsens zu integrieren ist:
Um eine größtmögliche und qualitativ hochwertige Basis an Argumenten zu 
haben ist es Notwendig dass Argumente die Kurze Zeit der Erarbeitung eines 
Dokuments überstehen. Und zwar nicht nur als Archiv sondern als weiterhin 
aktiv diskutierte Kernaussagen. Außerdem müssen diese Kernaussagen 
wiederverwendbar sein für zukünftige Diskussionen die irgendwann am 
gleichen grundlegenden Punkt ankommen. Ohne diese Dauerhaftigkeit und 
Wiederverwendbarkeit wird man niemals zu den grundlegenden 
Meinungsverschiedenheiten vorstoßen und stets nur an der Oberfläche der 
aktuellen Probleme diskutieren.

Ich könnte persönlich dem qKonsens viel mehr abgewinnen wenn die 
Kernaussagen dauerhaft und wiederverwendbar wären, was im bisherigen 
Konzept (noch) nicht vorgesehen ist.

Grüße,
ntroPi