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ag-meinungsfindungstool - [Ag Meinungsfindungstool] User Stories- vor neuem Entwurf

ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-meinungsfindungstool mailing list

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[Ag Meinungsfindungstool] User Stories- vor neuem Entwurf


Chronologisch Thread 
  • From: WSchallehn <WSchallehn AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [Ag Meinungsfindungstool] User Stories- vor neuem Entwurf
  • Date: Tue, 08 May 2012 14:49:04 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
  • List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


*Spiegeln als Denkanstoß!?!*

Aus dem professionellen Projektmanagement kenne ich die Arbeitsweise, dass man einen Zielkatalog hernimmt, und dann Punkt für Punkt nachprüft, ob jedes Einzelziel durch den Projektstrukturplan auch tatsächlich erfüllt wird. Und sodann sollte der Projektstrukturplan hergenommen werden, und Punkt für Punkt nachgeprüft werden, ob jedes Arbeitspaket auch tatsächlich zur Realisierung der Ziele erforderlich ist. Das nennt man „SPIEGELN“. (Die PM-Experten mögen mir bitte nachsehen, dass ich gewisse Unterschiede zwischen Theorie und Praxis hier nicht erörtert habe.)

Solches SPIEGELN würde sich für das Vergleichen von Dokumenten unmittelbar aufdrängen. Man muss dann nur die zu vergleichenden Dokumente so gliedern, dass ihre Inhalte Punkt für Punkt gegenübergestellt werden können. Das ist bei herkömmlichen Dokumenten mühsam bis unmöglich. aber das wäre doch sooo hilfreich…

Deshalb bin ich der festen Überzeugung, dass politische Dokumente (Positionspapiere, Parteiprogramme, Projektanträge uswusf.) in wohldefinierte „Kernaussagen“ und, soweit zur Vermeidung von Missdeutungen erforderlich, diesen Kernaussagen zugeordnete Kontexte gegliedert werden sollen.

Dermaßen strukturierte Dokumente sind plötzlich nicht nur für das Vergleichen, sondern auch für Filtern, Verdichten und Bearbeiten (Präzisieren, ggf. Aufteilen oder Vereinigen) – also allgemein gesagt für das „Ausreifen“ auf einem völlig neuen Niveau geeignet!

Dazu gehört mMn unverzichtbar, dass jede Kernaussage einzeln bewertet und diskutiert werden kann. Damit ist der methodische Kern des „qualifizierten Konsens“(qKonsens) beschrieben. Entscheidend ist freilich die Interpretation der Ergebnisse. Der qKonsens orientiert auf klar ausgewiesene Mehrheiten und Minderheiten zu den einzelnen Kernaussagen. Dies soll u.a. bewirken, das gemeinsame Interessen nicht mehr so oft vom Zank über strittige Einzelpunkte verdeckt und paralysiert werden.

Schließlich sei hier wiederholt, dass jede Diskussion durch eine Kernaussage wie „Dieses Dokument soll ab --,--,---- gültig sein.“ zur Entscheidung geführt werden kann. Selbstverständlich gehört dazu noch ein Hintergrund von wohldefinierten „Gruppen“ und Formularen, aber das muss wohl angesichts vieler vorhandener Vorbilder hier nicht weiter ausgeführt werden.

*Diskussion*
Eine umfassende und detaillierte Antwort auf die vielen und inhaltsreichen Beiträge ist wohl gar nicht sinnvoll. Nachfolgend ein paar Versuche:

@Daniel Juling
wiki9999 ist gewiss ein wichtiger Ansatz zur „Entstörung“ der Piratendiskussionen.
Unser Hauptunterschied ist vermutlich, dass wiki9999 „Filtern, Sortieren, Verdichten“ als Operationen eines Users sieht, der das für ihn Relevante sucht. Da wird die „Macht des semantic Web“ eine gute Basis sein.
Vielleicht ist es mein Irrtum, aber ich sehe als Hauptzweck eines Piraten-Diskussionstools die Unterstützung solcher Prozesse wie Filtern, Sortieren, Verdichten… hauptsächlich jedoch Bewerten und Ausreifen mit dem Ziel, als *Ergebnis ein „politisch wirksames Dokument“ *zu liefern (ob nun schon mit Inkraftsetzung oder ohne). *Was denn sonst??*
Die Möglichkeiten der RDF-Tags sind zweifellos interessant. Natürlich sind auch meine „Kernaussagen“ zunächst „Aussagen“. Sie werden sich aber nur selten auf diese Tripel-Form reduzieren lassen. Zuallermindest müsste wohl eine „Bedingung“ hinzugefügt werden. Weiterhin liegt der Sinn der „Kernaussagen“ gerade in der Abgrenzung zu anderen Aussagen: natürlich besteht auch der Kontext aus „Aussagen“. Freilich kann ich mir nicht vorstellen, einen kompletten Text in RDF-Tags aufzutrieseln. Und wenn der Autor deklarieren muss, was die aus seiner Sicht repräsentativen Aussagen sind, dann sind wir eigentlich schon bei den Kernaussagen!?!

@Moonopool
Erfreuliche Nähe in vielen Punkten.
Massiver Knackpunkt ist wohl LQFB. LQFB war so etwas wie ein Quantensprung. Aber an vielen Stellen habe ich gelesen, dass LQFB wohl nicht weiterentwickelbar ist und neben einigen Lösungen eben auch einige cruciale Probleme bringt. In meinen Augen ist die entscheidende Schwachstelle von LQFB, dass Dokumente überhaupt nur „im Ganzen“ bewertet werden können, Überarbeitungen also nur nach „Lautstärke“ erfolgen. Nach meinem allerdings nicht belegbaren Eindruck gibt es jedoch in fast jedem politischen Dokument ein paar Aussagen, die von 90% der Leser „gerade so“ und ungern durchgelassen werden. Und noch wichtiger sind demgegenüber die Aussagen, die auch von Bedenkenträgern mitgetragen werden. MMn ist eine solche Differenzierung dringend nötig – und zwar in Vorbereitung(!) von Entscheidungen.

Hinsichtlich der Entscheidungen sollte es ein Leichtes sein, das Tool sehr flexibel zu gestalten. Wenn Gruppen optional mit verschiedenen Zugängen und Rechten gebildet werden können, kann es dem Tool völlig egal sein, was da inhaltlich entschieden wird. Zwei Extreme würde ich allerdings strikt ausschließen: erstens das Zuschneiden des Entscheidungstools auf einen elitären „Entscheidungszirkel“, und zweitens das automatische Entscheiden nach aktueller Mehrheitslage.

@christoph „Pluto“ Puppe
Hinsichtlich „keine Möglichkeit, ein Ergebnis festzuhalten“ zeigt die Antwort „Im Archiv liegen die Mails“ einen großen Verständigungsbedarf. Ich sehe das Problem des Sync-Forums und der Pads darin, dass eigentlich fast überhaupt keine Ergebnisse entstehen.

Ein Ranking von Personen und Beiträgen mag ja ganz lustig sein. Aber was kann es bringen??
Die Mühe sollte mMn für die Qualität der Diskussionsergebnisse investiert werden.
((Auch ich bin für „Spaß muss sein“. Aber „Spaß alleene macht krumme Beene“. ))

Gruß!
Wolfgang




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