Re: [AG Liquid Democracy] AndiPopp zu Delegation

[Arne Mueller <arne.c.mueller AT googlemail.com>]

Am Donnerstag, den 14.06.2012, 08:18 +0200 schrieb Christoph "Pluto"
Puppe:
> > Alternativen zur Präfernzdelegation:
> > -Stimmen die über die Begrenzung hinausgehen verfallen
> 
> Würde ich denken darf nicht sein.

Wieso nicht?
Den gleichen Effekt (nur umgekehrt), haben wir bei einer Bundestagswahl
mit der 5%-Hürde. Wird die Hürde nicht genommen, so verfallen die
Stimmen faktisch (bzgl. Stimmgewicht im Bundestag). 
Ich denke ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich
behaupte, dass das Prinzip der gleichen Wahl bei einer Bundestagswahl
noch viel wichtiger ist, als bei parteiinternen Gremien. Das heißt, wenn
man bei einer Bundestagswahl da ne Ausnahme macht (um entsprechende
stabilisierende Effekte zu erreichen), sollten wir da auch Ausnahmen
machen dürfen (ebenfalls, um stabilisierende Effekte zu erreichen).

Als weiteres Beispiel kann unser Vorstand dienen, da hat auch jedes
Mitglied gleiches Stimmgewicht, auch wenn diese unterschiedliche
Zustimmung bei der Wahl bekommen haben. Auch hier könnte man
argumentieren, dass dort ja jetzt "delegierte" Stimmen verfallen.

Praktisch sehe ich eher das Problem, dass Leute anfangen würden Bots zu
bauen, die einfach den Delegationsprozess extern realisieren (Als
Delegationsempfänger stimme ich in einem externen Tool ab, was meine
Stimme in dem eigentlichen System einträgt und allen Delegierenden
(automatisiert) sagt, wie ich abgestimmt habe, damit sie mich kopieren
können). Dann kann nur niemand mehr die Delegationskletten
nachverfolgen.

v.G.
Arne