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ag-liquid-democracy - Re: [AG Liquid Democracy] AndiPopp zu Delegation

ag-liquid-democracy AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Liquid Democracy in der Piratenpartei

Listenarchiv

Re: [AG Liquid Democracy] AndiPopp zu Delegation


Chronologisch Thread 
  • From: DominikTh <DominikTh AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-liquid-democracy AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG Liquid Democracy] AndiPopp zu Delegation
  • Date: Mon, 11 Jun 2012 14:23:55 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-liquid-democracy>
  • List-id: Liquid Democracy in der Piratenpartei <ag-liquid-democracy.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


christoph "Pluto" Puppe schrieb:
FYI

https://andipopp.wordpress.com/2012/04/02/discrete-democracy-ein-vorschlag-zur-weiterentwicklung-von-liquid-democracy/

Auszug:

...
Lösungsvorschlag für Problem 1: Die Präferenzdelegation
Da die Kettendelegation zu unerwünschten Effekten führt, brauchen wir
ein alternatives Delegationsverfahren, welches jedem die volle
Kontrolle darüber ermöglicht, wo seine Stimme landet. Eine solches
System wäre die Präferenzdelegation. Hierbei delegiert der
Stimmberechtigte nicht auf eine einzelne Person, sondern auf eine
ordinal geordnete Liste (“Rangliste”) von Personen.

Wenn die erste Person, auf die delegiert wurde, nicht abstimmt, dann
geht die Stimme an den Delegierten 2, danach an Delegierten 3 bis zum
Ende der Liste. Ist die Liste am Ende angekommen, ohne dass ein
Delegierter abgestimmt hat, so verfällt die Stimme. Dies kann wiederum
dadurch verhindert werden, indem der Stimmberechtigte eine lange
Delegationsliste erstellt. Im Grenzfall (alle anderen
Stimmberechtigten befinden sich in der Delegationsliste) verfällt die
Stimme somit auch niemals.

Lösungsvorschlag für Problem 2: Die Stimmgewichtsbeschränkung
Die Anzahl der Stimmen, die eine Person auf sich vereinigen kann, zu
beschränken, ist eine bewehrte Möglichkeit um Machtkonzentration in
Delegationssystemen zu verhinden. In Liquid Democracy ergab sich für
deren Implementierung allerdings ein Problem. Wenn bei einer
Abstimmung z.B. 20 Stimmberechtigte auf eine Person delegieren, man
aber das Stimmgewicht auf 10 beschränkt, führt dies dazu, dass bei den
Delegierenden quasi die Hälfte der Stimmen verfällt. Dies ist eine
Verletzung des Grundsatzes der gleichen Wahl.

Ersetzt man allerdings die Kettendelegation durch die
Präferenzdelegation, löst sich dieses Problem in Wohlgefallen auf.
Delegiert ein Stimmberechtigter auf eine Person die bereits »voll«
ist, so kann er einfach auf der Präferenzliste weiter gehen. Hier
stellt sich nur noch die Frage wie genau bestimmt wird, wessen Stimme
weiterdelegiert wird. Hierbei sind verschiedeste Ansätze denkbar, von
denen die einfachste faire Variante wohl eine Zufallsentscheidung ist.

Eine weiter fortgeschrittene Variante wäre die Aufteilung des
Stimmgewichts. D.h. in unserem Beispiel oben etwa, dass die 20
Stimmberechtigen jeweils eine halbe Stimme auf den gemeinsamen
Delegierten delgieren und jeweils eine halbe Stimme auf den
Präferenzlisten der Stimmberechtigten weiter wandert. Grundsätzlich
sind bei der genauen Ausgestaltung von beschränkten
Präferenzdelegationen noch mehr Varianten möglich.

Lösungsvorschlag für Problem 3: Diskrete Abstimmzyklen
Das Problem der Initiativenflut gestaltet sich ähnlich wie das Problem
der Antragsflut auf Bundesparteitagen der Piratenpartei. Dadurch das
jeder Initiativen starten kann, wird es in den Hochzeiten sehr schnell
unübersichtlich. Bereits Liquid Feedback hat zu diesem Zweck das
Unterstützerquorum. Dieses hat sich aber als nur beding zweckmäßig
herausgestellt, weil bei der Unterstützung auch Delegationen zählen.
Da man nicht explizit nicht unterstützen kann, bedeutet dies, dass
jeder der unterstützt automatisch seinen kompletten auf ihn zeigenden
Delegationsbaum mitnimmt.

Wir schlagen deshalb diskrete Abstimmzyklen vor. Was heißt das im
Detail? Jeder Stimmberechtigte kann jederzeit Initiativen starten,
diese beginnen im Zustand inaktiv. In diesem Zustand ist der Initiator
aufgerufen Unterstützer zu sammeln. Die tatsächlichen Diskussionen und
Abstimmungen finden in regelmäßigen Zyklen statt, je nachdem welchen
Zweck das System verfolgt. So kann ein Zyklus bei der
Antragsvorbereitung für einen Parteitag z.B. aus drei Wochen
Diskussion und einer Woche Abstimmung bestehen. Ein
Discrete-Democracy-System, das ein häufiger tagendes Organ wie etwa
einen Vorstand ansteuert, würde kürzere Zyklen (z.B. fünf Tage
Diskussion und zwei Tage Abstimmung) verwenden.

In jedem Zyklus wird nur eine feste Anzahl von Initiativen bearbeitet,
wobei stets die inaktiven Initiativen mit den meisten Unterstützern
aktiviert werden. Zu diesen können dann Alternativen formuliert werden
und es kommt zur Abstimmung. Die Zahl der aktivierten Initiativen kann
auch dynamisch angepasst werden, falls man z.B. möchte, dass vor einem
Parteitag mehr aktiviert wird.

Dies hat den Vorteil dass das System für alle Nutzer kalkulierbarer
wird. Viele Menschen können sich eher auf fixe Termine einstellen, als
auf dauernde Tätigkeit im System. Durch Discrete Democracy können sie
sich nicht nur drauf einstellen, wieviele Initiativen pro Zyklus
behandelt werden, sie können auch frühzeitig ihre Delegationen planen.
...

----------------------------------------------------------------------Gruss

Pluto - SysAdmin of Hades
Free information! Freedom through knowledge. Wisdom for all!! =:-)

http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Christoph_Puppe

If everything seems under control, you're not going fast enough
- Mario Andretti

Ich finde die Idee, dass man die Anzahl der möglichen Stimmen beschränkt und wenn ein Delegierter "voll" ist, die Stimme weiter in einer Präferenzliste nach unten rutscht sehr gut.

Ich frage mich aber, ob es nicht sinnvoll wäre, wenn jeder, wenn er delegiert, entscheiden kann, ab wie vielen Stimmen ein Delegierter "voll" ist. Ich denke die meisten Leute würden da eine Beschränkung wählen, deshalb wäre ein Zwang eventuell nicht notwendig.

Auch bei Kettendelegationen finde ich wäre eine selbstwählbare Delegationstiefe besser. Denn die Kontrolle über die Delegation wird ja dann auch erhöht.

Aber seine Argumentation, dass die Kettendelegation nicht dazu führt, dass Experten ausgewählt werden, die teile ich. Aber woran liegt das?

Warum ist Andi eigentlich nicht in der AG? Wäre gut :)




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