Re: [Ag-landwirtschaft] BPT-Antrag "Kein Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in der Landwirtschaft"

[Stephan Verbücheln <erlenmayr AT gmail.com>]

Also meine Einschätzung deckt sich weitgehend mit deiner, ich habe aber
selbst keine offizielle Qualifikation in den Bereich.
Ich bin auf einem Milchviehhof aufgewachsen, und kenne daher die
Realität schon ein bisschen. Ich habe selbst Äcker bearbeitet, Kühe
gemolken und Kälberhebamme gespielt. Vom Anbau kenne ich Heu, Mais,
Weizen, Gerste, Triticale und Raps. Die meisten Kühe sind eigene Zucht,
auf dem Hof selbst geboren.
Aus Eigenbedarf kenne ich Gänse, Enten, Äpfel, Birnen, Pflaumen,
Kirschen, Beeren, Nüsse usw., das hat aber wenig mit dem Anbau in
professionellem Maßstab zu tun. Wenn man 20 Obstbäume für sich alleine
hat, dann macht es auch nichts, wenn ein Großteil von Vögeln, Insekten
oder Pilzen gefressen wird.
Ich hab aber keine persönlichen Erfahrungen mit Kartoffeln, Zuckerrüben,
Hühnern oder Schweinen.

Ich finde es ziemlich katastrophal, wie hier mit Halbwissen aus
einseitigen Dokumentarfilmen und Medien gearbeitet wird.
Das sind die gleichen Medien, die uns Piraten jetzt als Nazis
beschimpfen, oder vor zweieinhalb Jahren als Kipo-Legalisierer. Die
Medienlage zum Thema Landwirtschaft muss genauso kritisch hinterfragt
werden, wie zu jedem anderen Thema. Auf den meisten Bauernhöfen in
Deutschland sieht es nicht so aus, wie PeTA und Greenpeace uns
weismachen wollen.
Wenn wir wirklich politisch etwas erreichen und Probleme lösen wollen,
dann müssen wir uns an wissenschaftliche Untersuchung der Probleme
halten. Nur so finden wir Lösungen, die wirklich funktionieren können.
Wir sind hier doch nicht bei den Violetten!



Gruß