Re: [AG-Gesundheit] LQFB: evidenzbasierte Medizin

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Es gibt in der Medizin keine Sicherheit und daher auch keinen Schutz. Das 
Leben ist gefährlich und endet unweigerlich mit dem Tod. Man kann Leiden 
mit allen möglichen technisch-medizinischen Verfahren heilen, lindern 
oder aber auch sinnlos verlängern. Dies im Einzelfall zu unterscheiden 
ist unteilbare Aufgabe des Arztes und funktioniert leider nicht immer mit 
dem gewünschten Erfolg. Man kann das dann Ärztepfusch nennen, namentlich 
eine große deutsche Zeitung lebt davon, in den allermeisten Fällen ist 
es aber nur der normale Krankheitsverlauf, der sich halt nicht aufhalten 
lässt . Der einzige Pfusch den es bei uns in diesem Bereich gibt ist das 
Gesundheitssystem selbst, das durch seine rein wirtschaftliche Ausrichtung 
immer wieder zu Therapien verleitet, an die ein Arzt, der nicht unter dem 
Druck seiner Geschäftsführung oder der KV steht, gar nicht denken 
würde. Und wie bereits gesagt, evidenzbasierte Medizin beruht auf 
statistischen Ergebnissen, sie erlaubt keine Aussage über die Wirksamkeit 
einer Maßnahme im Einzelfall. Oder anders ausgedrückt : Wenn eine 
Therapie bei dem einen Patienten das Leben um ein Jahr verlängert, den 
anderen aber binnen Minuten umbringt, leben beide statistisch gesehen noch 
ein halbes Jahr !?! Der Mensch ist eben kein Roboter, an dem man kaputte 
Teile entsprechend des Bauplans tauschen kann, sondern ein hochkomplexes 
biologisches Gebilde, dessen Funktionsweise wir nur ansatzweise verstehen. 
Wir brauchen also keine Evidenz sondern eine neue Medizinethik, in der der 
Patient nach medizinisch sinnvollen Maßstäben ohne wirtschaftlichen 
Druck behandelt wird.

VG

Matthias Gast