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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] [Spamverdacht]Re: Landverschickung von Ärzten

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] [Spamverdacht]Re: Landverschickung von Ärzten


Chronologisch Thread 
  • From: "Martin E. Waelsch" <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>
  • To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] [Spamverdacht]Re: Landverschickung von Ärzten
  • Date: Sun, 15 Apr 2012 20:48:58 +0200
  • Importance: High
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Direktverträge der Ärzte mit Kassen und Kommunen (Dreiervertrag),auf die KV
kann man getrost verzichten, die organisiert nicht sondern saugt die Ärzte
aus und spielt sie gegeneiander auf.

Mir fällt auf:
Immer wenn es irgendwo Probleme gibt, dann wird nach Gutachten verlangt. Die
neuen Konzepte müssten einen generellen Versorgungsplan für eine definierte
Region als Basis ergeben (Versorgungsgebiet). Wahrscheinlich ist das die
Aufgabe der Fachpolitik, den regionalen Versorgungsstandard festzuschreiben.
Dann können sich die Anbieter daran orientieren (Krankenhaus, Teilstationär,
ambulant, amb. Pflege usw.). Diese Versorgungsplanung müsst es ich nach
epidemiologischen Daten richten und nicht daran, welche Fälle kann der
jeweilige Anbieter generieren, wie es bislang der Fall ist und was immer die
Intention der Gutachten ist, wenn sie im Auftrag von Krankenhäusern oder
Kommunen erstellt werden.
Ich glaube ohne kommunale Versorgungsplanung kann man die Probleme immer an
einer Ecke anbeißen und wird an der anderen Ecke Dienstanbietern in deren
Richtung gedrängt, d.h. es werden Leistungen mehrfach angeboten.

Dr. M. E. Waelsch


> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-
> gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
> Christian Haffner
> Gesendet: Sonntag, 15. April 2012 09:51
> An: AG Gesundheit
> Betreff: [Spamverdacht]Re: [AG-Gesundheit] Landverschickung von Ärzten
>
> Bin ganz Deiner Meinung.
>
> Die Gemeinden treten allerdings schon an Landräte und diese an die
> Landesregierungen heran, weil die KVen das Problem nicht in den Griff
> bekommen. Dann gibt es, wie in Hessen, rein populistische Aktionen der
> Landesregierung. Hier könnten wir Gegenkonzepte entwerfen.
>
> Viele Grüße
>
> Christian
>
>
>
> Mal wieder von unterwegs...
>
>
> Am 15.04.2012 um 09:13 schrieb "mb" <michaela_bach AT web.de>:
>
> >
> > Das Problem eines Landarztes ist grundsätzlich, dass dessen (eher
> einfachen Grund-)Leistungen im jetzigen System sehr schlecht honoriert
> werden. Allgemeinpraxen, die sich nicht spezialisisert haben (dürfte
> bei Landarztpraxen die Regel sein) haben teilweise erhebliche
> Existenzsorgen. Es ist wohl kaum jemand bereit, einen 5-6-stelligen
> Betrag in eine Landpraxis zu investieren, wenn eine wirtschaftliche
> Praxisführung nicht absehbar ist. Ein weiteres Problem sind sich
> ständige ändernde Honorarregelungen der Ärzte, die eine verlässliche
> Planung sehr erschweren, sowie diverse Regresse (Medikamente,
> Heilmittel usw), die existenzbedrohend sein können.
> >
> > Eine Möglichkeit, Ärzte aufs Land zu bekommen ist:
> >
> > - Bereitstellen einer gut ausgestatteten Praxis sowie von
> qualifiziertem Praxispersonal - dadurch wird das finanzielle Risiko für
> den Arzt deutlich gemindert
> > - Verlässliches Mindestgehalt (von der Gemeinde garantiert, von der
> KV begünstigt oä). Das Mindestgehalt könnte etwa in Höhe eines
> Oberarztgehaltes liegen - Spitzengehälter sind meines Erachtens nicht
> erforderlich.
> > - Regelung über den Bereitschaftsdienst (kein Arzt will 24h am Tag,
> 365 Tage im Jahr Bereitschaftsdienst machen)
> > - Den Arzt auf Vorteile des Landlebens hinweisen: z.B. günstige
> Anmietung eines Hauses/Kauf eines Baugrundstücks, vorhandener Schulbus,
> Erreichbarkeit der nächsten Stadt, Einkaufsmöglichkeit usw.
> >
> >
> > Die Gemeinden müssen halt selbst aktiv überlegen, wie sie Ärzte
> anwerben können und nicht darauf warten, dass jemand von sich aus
> kommt. Es gibt auch unter Ärzten genügend Menschen, die das Landleben
> zu schätzen wissen.
> >
> >
> > Michaela
> >
> >
> >
> >
> >
> >> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> >> Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-
> >> gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
> Martin E.
> >> Waelsch
> >> Gesendet: Sonntag, 15. April 2012 00:33
> >> An: 'AG Gesundheit'
> >> Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Landverschickung von Ärzten
> >> Wichtigkeit: Hoch
> >>
> >> Ja warum nicht so, aber es müsste das Doppelte sein, also 120.000,
> damit die
> >> Ablöse und die Anlaufkosten gefördert werden. Dann wird es stimmen.
> >>
> >> Deine Einwände sind richtig, es muss halt irgendetwas geleistet
> werden,
> >> damit es wirklich attraktiv ist. Es muss etwas mehr als ein Arzt-
> >> Jahresgehalt ausmachen, sonst der Startblock zu schwach. Schließlich
> wollen
> >> wir, dass die Leute es angstfrei machen und in die Aufgabe
> hineinwachsen,
> >> incl. der Familie.
> >>
> >> HG
> >>
> >> Dr. M. E. Waelsch
> >>
> >>
> >>> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> >>> Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-
> >>> gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Dr.
> >>> Christian Haffner
> >>> Gesendet: Sonntag, 15. April 2012 00:23
> >>> An: 'AG Gesundheit'
> >>> Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Landverschickung von Ärzten
> >>> Wichtigkeit: Hoch
> >>>
> >>> Wann soll sich denn nach diesem Konzept der junge Arzt oder Student
> >>> festlegen, auf dem Land zu arbeiten? Und wie soll das
> funktionieren,
> >>> wenn er sich zum Beispiel in der Mitte des Medizinstudiums
> festgelegt
> >>> hat, auf dem Land zu arbeiten und er das dann zum Beispiel aufgrund
> >>> einer Partnerschaft mit vielleicht Kindern inzwischen nicht
> einhalten
> >>> kann?
> >>> Hier
> >>> sehe ich die Freiheit der Lebensplanung derart eingeschränkt, dass
> ich
> >>> überzeugt bin, dass es kaum jemanden geben wird, der sich darauf
> >>> einlässt.
> >>> Und falls doch, wird es Probleme geben, das dann durchzusetzen,
> wenn
> >>> jemand dem dann nicht nachkommt. Und soweit ich das verstehe, würde
> >>> das ja die "Weiterbildung Allgemeinmedizin", also die
> >>> Spezialisierungsphase von 5 Jahren nach dem Studium betreffen. Das
> >>> müsste dann zumindest mit Verbundweiterbildungssystemen, also
> >>> geregelten Rotationen durch die notwendigen Fachgebiete gemäß
> >>> Weiterbildungsordnung verbunden sein.
> >>>
> >>> Etwas anderes ist eine Niederlassungsförderung, wie sie zum
> Beispiel
> >>> in Thüringen angeboten wird, wo man sich 5 Jahre verpflichtet als
> >>> fertiger Facharzt für Allgemeinmedizin zu arbeiten und dafür 60 000
> >>> Euro Startgeld bekommt. Hier ist ein Einkauf in eine Praxis ohnehin
> >>> mit Kapitaleinsatz verbunden, so dass man nicht ohne weiteres
> wieder
> >>> schnell geht. Hier könnte man über Anreize dieser Art mit
> >>> Verpflichtungen reden.
> >>>
> >>> Viele Grüße
> >>>
> >>> Christian
> >>>
> >>>
> >>>
> >>>
> >>> Am 14.04.12 22:08 schrieb "Martin E. Waelsch" unter
> >>> <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>:
> >>>
> >>>> Es ist im Prinzip eine Prämie für eine Verpflichtung, keine
> >>>> Ausbildungsfinanzierung, sondern Lebensfinanzierung, was der
> >>>> Vertragspartner mit dem Geld macht, ist seine Sache, er muss nur
> nach
> >>> der
> >>>> FA-Anerkennung seinen Vertrag erfüllen und 5 Jahre als Landarzt
> >>> arbeiten.
> >>>>
> >>>> Kostenlose Bildung sollen alle, auch der Arzt erhalten. Mit der
> >>>> Prämie
> >>>> (Stipendium) kann der Arzt es leichter haben, auch Familie,
> >>>> Zusatzausbildungen usw. zu finanzieren.
> >>>>
> >>>> Dr. M. E. Waelsch
> >>>>
> >>>>
> >>>>> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> >>>>> Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de
> [mailto:ag-
> >>>>> gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
> >>> Peter
> >>>>> Kaisers
> >>>>> Gesendet: Samstag, 14. April 2012 21:59
> >>>>> An: AG Gesundheit
> >>>>> Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Landverschickung von Ärzten
> >>>>>
> >>>>> Am 14.04.2012 21:53, schrieb Martin E. Waelsch:
> >>>>>> Besser finde ich ein Stipendium für Ärzte in Weiterbildung zum
> >>>>> Allgemeinarzt mit der Verpflichtung, nach Anerkennung 5 Jahre als
> >>>>> Landarzt zu arbeiten oder zurückzahlen. Nur damit ist eine echte
> >>>>> Wertschätzung für die Aufgabe zu dokumentieren. Wir hatten mit
> >>> Erfolg
> >>>>> Gleiches in den 70-ziger Jahren praktiziert, um den Ärztemangel
> in
> >>> den
> >>>>> psychiatrischen Kliniken zu bewältigen.
> >>>>>>
> >>>>>>
> >>>>> Hört sich im Prinzip gut an. Aber irgendwo taucht heute noch mal
> >>>>> der Hinweis auf, dass die Piraten ja eigentlich eine kostenlose
> >>>>> Bildung wollen. Würden die Stipendien dem dann nicht entgegen
> stehen?
> >>>>>
> >>>>> Gruß
> >>>>> Peter
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