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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie alleine ist nicht die Zukunft

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie alleine ist nicht die Zukunft


Chronologisch Thread 
  • From: Julitschka <julia AT lobstick.org>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie alleine ist nicht die Zukunft
  • Date: Mon, 02 Apr 2012 23:50:12 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Thorsten,

Am 02.04.2012 17:00, schrieb Thorsten Wagner:
> Hallo Birger, hallo Klaus,
>
>> Übrigens ein großes +1 für die Diskussion, das ist so doch schon viel
>> angenehmer. Der Thorsten bringt das auch immer sehr gut auf den Punkt.
> Danke :-)
>>
>> Es lässt sich aber noch die Kernfrage ableiten: was wollen wir an der
>> Stelle nun machen? Da stehen wir uns ja nachwievor gegenüber. Ich
>> finde die
>> Argumente von Klaus gut nachvollziehbar, innerlich sträubt sich bei mir
>> aber alles, wenn man der Homöopathie damit Vorschub leistet. Das Problem
>> der Adelung sehe ich nämlich auch, wobei mich schon interessieren würde,
>> wie groß der Anteil an Selektivverträgen am Kuchen ist. Von leider
>> leichtgläubigen Menschen, die ihr Geld zu den Heilpraktikern tragen
>> ganz zu
>> schweigen, aber da hilft wohl nur langfristig Bildung, Bildung, Bildung.
> Naja, vielleicht kann man noch kein klare Position formulieren, aber
> doch immerhin einen gemeinsamen Nenner hier herausarbeiten:
>
> 1. Homöopathie wirkt pharmakologisch nicht. Das Wirkprinzip ist
> Hanebüchen.
> 2. Eine Placebo-Therapie ist unter Umständen sinnvoll.
> 3. Dabei darf das Placebo manchmal nicht beliebig gewählt werden, da
> viele Menschen aus "nicht rationalen" Gründen bestimmte Placebos (z.B.
> Homöopathie) bevorzugen.
>
> Könnte man sich auf diese drei Punkte einigen? Wenn ja, könnte man
> zentrale Fragen daraus ableiten, die wir dann einzeln diskutieren
> sollten. Dann aber mit dem obigen Punkten als Diskussionprämisse,
> sonst drehen wir uns schnell wieder im Kreis.
>
> Eine Frage lässt sich direkt daraus ableiten:
> - Wie kann man eine Placebo-Therapie unter Berücksichtigung von Punkt
> 3 ausgestalten ?
>
> Gruß
> Thorsten
Ich finde die ersten beiden Punkte sehr gut, bei dem dritten habe ich so
meine Bauchschmerzen, wobei ich den Hintergrund kenne, der hier Vater
des Gedanken war. Vielleicht kann man auch einfach eine sanfte
Aufklärungskampanie anstoßen anstatt die Homöopathie weiter als
Alternative stehen zu lassen. Die Tatsache dass manche Menschen
anfänglich resistent gegen neue Erkenntnisse sind, ("Das haben wir schon
immer so gemacht") sollte uns nicht abschrecken neue Wege zu gehen.

Das zweite Problem sehe ich in der Tatsache dass der Großteil der
Patienten sich seine Medikamente ohne die Konsultierung eines Arztes
besorgt und da finde ich die Idee per Gesetz auf die Verpackung von
Homöopathiepräperaten diesen Warnhinweis zu schreiben gar nicht so
abwegig. Aber man müsste dann auch entscheiden bei welchen Medikamenten
man dieses Label für angebracht hält und bei welchen nicht. Wie trifft
man diese Entscheidung? Wenn man sich am Begriff orientiert könnten die
Hersteller ihre Produkte umbenennen und dann rennt man ewig hinter ihnen
her.

Mir fällt dazu noch etwas anderes ein. Wie wäre es denn, wenn man,
anstatt Placebos, direkt versucht an die Selbstheilungskräfte der
Patienten zu "appellieren" (mir fällt gerade kein passenderes Wort ein,
war ein langer Tag) und sie ermutigt mehr ihren eigenem Körper zu
vertrauen. Viele Menschen stehen ihrem eigenen Körper eher kritisch
gegenüber und haben eben daher das Bedürfnis an ihm "herum zudoktorn".

Zum Beispiel: Jeder kennt die Situation: Kratzen im Hals, oje, nächste
Woche ist aber ein sehr wichtiger Termin auf den ich mich vorbereiten
muss, ergo, ich darf auf keinen Fall krank werden, bin mir aber meiner
Schwächung bewusst und wirke aktiv dagegen, ohne in die typische
"ach-du-scheiße-jetzt-werde-ich-mit-Sicherheit-krank-Falle" zu tappen.
Ich ziehe mich wärmer an, ein Halstuch vielleicht und besonders viel
trinken und viel Schlaf und Voilà, ich werde nicht krank. Ich weiß, dass
ist ein bisschen überspitzt, aber so in etwa funktioniert das ja
psychisch. Ich bin kein Psychologe, der dass jetzt in treffendere Worte
packen kann, aber ich glaube ihr wisst, wo ich hin will, oder?





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