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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Die "Duale Vergütung" im Gesundheitswesen

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Die "Duale Vergütung" im Gesundheitswesen


Chronologisch Thread 
  • From: syna <syna AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Die "Duale Vergütung" im Gesundheitswesen
  • Date: Wed, 25 Jan 2012 21:38:43 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


mb schrieb:
Hallo Syna,

... Was machen alle falsch????

Michaela

Nichts!

mb schrieb:
Hallo Syna,

ich möchte auch gern ganz viel Geld verdienen und eine Mittelmeerreise machen. Kannst Du mir verraten, wie eine Arztpraxis an viele Privatpatienten kommt? Meine Kollegen würde das auch interessieren, leider müssen sie sich bisher die 10% Privatpatienten noch teilen, da bleibt für den einzelnen nicht viel.

Ich kenne auch viele Krankenhäuser, die gern mehr Privatpatienten aufnehmen würden. Die wären auch für einen Tipp von Dir dankbar. Trotz aller Mühen (Marketing usw) liegt selbst bei vielen Privatkliniken der Privatpatientenanteil nur im niedrigen zweistelligen Bereich. Es soll sogar Privatpatienten geben, die sich durch das nächste Kreiskrankenhaus oder die staatliche Unikinik gut behandelt fühlen.

Hallo Michaela!

Ja, ich fühle mich von Dir mißverstanden - meine Formulierungsfähigkeiten
sind wohl nicht so gut ... mmh.

Natürlich - Michaela - ich finde jeder sollte gerne viel Geld verdienen
wollen. Und ja: Jeder soll sich auf seine Mittelmeerreise freuen - ganz klar.
Auch und erst recht Ärztinnen, Ärzte und Gesundheitsdienstleister!

Es geht mir hier um die Kritik einer *"Struktur"*.

Es gibt da nämlich eine *"Struktur"*, die dazu führt, dass Menschen,
die voller Impetus und Idealismus - voller Tatendrang und mit ethisch tollen
Zielen - als Arzt oder Ärztin in das Berufsleben starten. Und die dann nach
kurzer Zeit feststellen müssen, dass ja alles anders ist, als sie es sich einst
- vor ihrem Studium - vorgestellt hatten.

Dass sie nämlich von der *"Struktur"* gezwungen werden - ob sie
wollen oder nicht - sich den ökonomischen Zwängen geschlagen zu geben
- und nach Privatpatienten (meistens) Ausschau halten müssen. Dass sie
sich innerlich einem Kampf ausgesetzt sehen zwischen "humanistisch
ethischer Einstellung" und "ökonomischen Erfordernissen".

Ich will *nicht* dem einzelnen Arzt, Dir oder mir oder sonstjemandem
den Schwarzen Peter zuschieben. Im Gegenteil: Ich möchte gerne den
Zwang, den diese *Struktur* - nämlich die Duale Vergütungsstruktur -
erzeugt, diesen Zwang möchte ich anschaulich erkennbar machen.

Es ist ja gerade die "Duale Vergütungsstruktur" unseres
Gesundheitssystems, die tendenziell die ethische Erdung des einzelnen
bedrängt und beschädigt. Das finde ich fatal und tragisch: Die duale
Vergütungsstruktur drängt Ärzte dazu, Menschen nach ihrer
Krankenversicherung zu differenzieren. Nicht Ärzte und Krankenhäuser sind
daran schuld, sondern das duale Vergütungssystem.

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*Umgekehrt betrachtet:* Wie wäre es denn, wenn die Ärztin (der
Arzt) ihre (seine) Arbeit ohne ständigen Blick auf die Vergütung, auf die
ökonomischen Bedingungen, tun könnte? Wenn er also Patienten behandeln
kann, ohne zu berücksichtigen zu müssen, wo sie wie versichert sind?
Wenn er gut verdient - ohne immer zu rechnen, wie wohl dieses Quartal
finanziell gelaufen sein wird?

Beste Grüsse, Syna.




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