Re: [AG-Gesundheit] Piratische Gesundheitspolitik

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Am 11.01.2011 13:42:44 schrieb mb (evtl. zitierend!):


> Qualität
> Wie soll denn bitteschön die Qualität einer Behandlung gemessen werden? Das 
> ist doch absolut subjektiv. Soll der Patient ohne medizinische Kenntnis das 
> beurteilen? Oder gilt ein Arzt, der viele Patienten "heilt" als kompetent, 
> unabhängig von Nebenerkrankungen oder Mitwirkung des Patienten usw.? Der 
> Vorschlag schafft nur neue Bürokratie, und davon haben wir schon jetzt mehr 
> als genug.

Die Praxen und KH sind schon jetzt zum QM verpflichtet. Ergebnisqualität
ist im Einzelfall in der Medizin nicht messbar - aber zumindest die
qualitätsgerechte Ausführung.

> Das derzeitige Honorarsystem der niedergelassenen Ärzte unterstützt derzeit 
> mal wieder die 3-Minutenmedizin. Das ist natürlich wirklich Quatsch. 
> Ansonsten: wie will man denn Qualität honorieren. Wir haben bereits 
> zahlreiche qualitätssichernde Programme mit umfangreicher 
> Dokumentationspflicht, teils mit Honorierung, teils nicht. Außer Bürokratie 
> bringt das überhaupt nichts.
> 
> Barrierefreiheit
> Rechtliche Bestimmungen gibt’s hier bereits zahlreiche (werden vielleicht 
> nicht immer umgesetzt). Oder kennt jemand ein Krankenhaus oder MVZ, das 
> nicht barrierefrei erreichbar ist? Ziel kann ja sicherlich nicht sein, jede 
> alte Hausarztpraxis zu einem barrierefreien Zugang zu zwingen - d.h. zu 
> zerstören. Würden nur barrierefreie Praxen zugelassen, würde dies MVZs 
> massiv begünstigen. Ist das wirklich wünschenswert?
> 
> Patientenrechte
> Ein Einsichtsrecht des Patienten in ärztliche Unterlagen gibt es doch 
> bereits seit Jahren. 
> 
> Bürgerversicherung
> Abschaffen der privaten Krankenversicherung ist aus 
> verfassungsschutzrechtlichen Gründen nicht möglich. Diesen Vorschlag haben 
> schon andere Parteien wegen fehlender Realisierbarkeit aufgegeben.   
> Eine Gesundheitssteuer von 10% finde ich gut, derzeit zahlt ein 
> Kassenpatient 15,5% + Pflegeverischerung- wie soll das eigentlich 
> finanziert werden, so viele "Reiche" gibt’s doch gar nicht?

Steuern sind nicht zweckgebunden, sondern fließen in den Haushalt - d.h.
bei einem steuerfinanzierten Gesundheitssystem haben wir eine staatliche
Gesundheitsversorgung.


> Ich bin der Auffassung, dass, bevor ein umfangreiches Programm der Piraten 
> entwickelt wird, alle Einzelpunkte eingehend und einzeln diskutiert werden 
> müssen. Bei allen Themen gibt es diverse Gesichtspunkte oder Erfahrungen 
> der einzelnen Betroffenen, die berücksichtigt  werden sollten. 

Ich auch .. .

Gruß

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