ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland
Listenarchiv
Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung
Chronologisch Thread
- From: "mb" <michaela_bach AT web.de>
- To: "'Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland'" <ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung
- Date: Wed, 18 Jan 2012 12:49:19 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheit-reformer>
- List-id: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland <ag-gesundheit-reformer.lists.piratenpartei.de>
Ich glaube, zwischen Wolfgangs Vorschlag und Martins Haupt-Kritik gibt es
eigentlich keine erheblichen Unterschiede:
Die (gesetzlich vorgeschriebene) Grundversorgung muss jede Versicherung zum
gleichen Preis anbieten - hier soll es keinen Wettbewerb geben.
Der Wettbewerb soll nur bei Zusatzleistungen bestehen.
Michaela
> Kurzer Einwurf: ich tippe mal, dass du mit dem Vorschlag bei den
> Reformern nicht richtig aufgehoben bist. Eine extra Liste für
> Befürworter eines staatlichen Gesundheitssystems haben wir noch nicht.
> Müssen dann die Reformer entscheiden, ob sowas auf deren Liste soll.
>
> Birger
>
> Am 18. Januar 2012 11:37 schrieb mlepper99 <mlepper99@piratenpartei-
> nrw.de>:
> > Ahoi zusammen,
> >
> > sehe ich ein wenig anders.
> >
> > Konkurrenz braucht es bei Gesundheitsfragen nicht.
> > Wenn wir nur EINE gesetzliche Kasse hätten, die nur die gesetzlich,
> > festgeschriebenen Leistungen liefert ist das kein Problem. Dann
> > brauchen wir keine Konkurrenz. Dieser Leistungskatalog dürfte nur
> > ergänzt aber nicht verringert werden.
> > Alles Zusätzliche müsste man sich privat selbst dazuversichern. Nur
> wer möchte!
> > Die/Eine Grundversorgung ist somit erreicht.
> > Solidarität ist hier wichtig. Daher keine Risikozuschläge in der EINEN
> > gesetzlichen Kasse.
> > Privat kann gemacht werden was die Versicherung mit dem Versicherten
> > jeweils ausmacht. Das ist "wurscht".
> > Altersrückstellungen sind m.E. nicht notwendig, weil die nur EINMAL
> > reingeschoben werden müssten.
> > Wenn die "Alten" dann mehr kosten, kommen gleichzeitig aber auch
> > "Neue" Junge in die Versicherung.
> > Das wäre ein quasi rotierendes Verfahren. Daher sind die
> Rückstellungen unnötig.
> > Ansonsten müssen wir den Ärzten vertrauen, dass die ihre Patienten
> > vernünftig behandeln.
> > Da hilft aber keine Budgetierung oder Kappung o.ä. Im Gegenteil hilft
> > hier absolutes Vertrauen !!!!!
> >
> > Meinungen!
> >
> > Gruß
> > Martin Lepper (mlepper99)
> >
> >
> >
> > mb <michaela_bach AT web.de> hat am 18. Januar 2012 um 11:27 geschrieben:
> >
> >> Hallo Wolfgang,
> >>
> >> den Vorschlag finde ich gut, würde ihn jedoch gern noch ergänzen:
> >>
> >> - was unter "Beiträge nach versicherungsmathematischen Grundsätzen"
> >> verstanden wird, sollte spezifiziert werden. In der Basisversorgung
> >> erscheinen mir Riskikozuschläge wie derzeit in der PKV sehr
> >> problematisch (zuviel Bürokratie, Risiko ändert sich ohnehin im
> >> Verlauf des Lebens usw). Eine Beitragsabhängigkeit vom Alter halte
> >> ich hingegen für sinnvoll. Ich stelle mir ohnehin vor, dass die
> >> Beiträge für die Zwangs-Grundversorgung bei allen Versicherungen
> >> gleich sind (altersabhängig) und der Wettbewerb lediglich bei den
> Zusatzleistungen stattfindet.
> >>
> >> -Die Altersrückstellung müsste man im Hinblick auf die Eurokrise uä.
> >> genau diskutieren.
> >>
> >> - Die Leistungsseite müsste sehr intensiv diskutiert werden - das ist
> >> sicherlich ein sehr umfangreiches Thema. Kostenbegrenzungsmaßnahmen
> >> werden wohl leider nicht verzichtbar sein.
> >>
> >> Michaela
> >>
> >>
> >>
> >> >
> >> > Ahoi zusammen,
> >> >
> >> > hier nun das versprochene Konzept für eine piratige
> >> > Krankenversicherungsreform.
> >> >
> >> > So könnte die "Piraten-Krankenversicherung" in Zukunft aussehen:
> >> >
> >> > Die Versicherungspflicht in der Krankenversicherung wird zugunsten
> >> > einer Pflicht zur Versicherung ersetzt. Demnach muss jeder einen
> >> > gesetzlich definierten Basis- oder Grundversicherungsschutz bei
> >> > einem der Träger der Krankenversicherung abschließen. Meines
> >> > Erachtens sollten dessen Leistungen dem derzeitigen
> >> > Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung entsprechen.
> >> > Alternativ besteht die Möglichkeit, Tarife zu wählen, die
> >> > zusätzliche, höhere oder umfangreichere Leistungen,
> >> > Beitragsrückerstattungen oder auch gar keine, geringere oder
> andersartige Selbstbeteiligungen/Zuzahlungen vorsehen.
> >> >
> >> > Der Basisversicherungsschutz bzw. -tarif steht jedem offen. Bei den
> >> > anderen Tarifen kann eine Risikoprüfung vorgesehen werden, die zu
> >> > einer Annahme, einer Annahme mit einem Risikozuschlag oder einem
> >> > Leistungsausschluss und auch zu einer Ablehnung des Antrags führen
> kann.
> >> >
> >> > Träger der Krankenversicherung sind in meinem Modell die bisherigen
> >> > Krankenkassen nicht mehr als Körperschaften des öffentlichen
> >> > Rechts, sondern als Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit und
> >> > die bisherigen privaten Krankenversicherer entweder als
> >> > Aktiengesellschaften oder ebenfalls als Versicherungsvereine auf
> >> > Gegenseitigkeit. Für alle Träger gelten die gleichen
> >> > Rechtsvorschriften und Rahmenbedingungen z. B. im Steuerrecht.
> >> >
> >> > Die Beiträge sowohl des Basistarifs als auch aller anderen Tarife
> >> > werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen kalkuliert. Sie
> >> > sehen die Bildung von Alterungsrückstellungen vor, die dazu dienen,
> >> > die mit zunehmendem Alter steigenden Krankheitskosten
> auszugleichen.
> >> > Beitragserhöhungen oder -senkungen müssen - allerdings höchstens
> >> > einmal pro Jahr - vorgenommen werden, wenn die kalkulierten von den
> >> > tatsächlichen Versicherungsleistungen abweichen.
> >> >
> >> > Über Transferleistungen (z. B. dem bedingungslosen Grundeinkommen)
> >> > wird sichergestellt, dass sich jeder mindestens den Basistarif
> leisten kann.
> >> > Damit hat jeder Anspruch auf alle medizinisch notwendigen
> >> > Untersuchungen und Behandlungen.
> >> >
> >> > Auf der Leistungsseite gibt es Gebührenordnungen, die primär ein
> >> > Ergebnis von Verhandlungen zwischen den Verbänden der jeweiligen
> >> > Erbringer medizinischer Leistungen und der Träger der
> >> > Krankenversicherung bzw. der Versicherten/Patienten sein sollten,
> >> > mit Öffnungsklauseln, die Vereinbarungen zwischen einem, mehreren
> >> > oder auch allen Trägern der Krankenversicherung und Erbringern
> >> > medizinischer Leistungen zugunsten ihrer Kunden/Versicherten
> vorsehen.
> >> >
> >> > Die Aufsicht über die Träger der Krankenversicherung, ihre Tarife,
> >> > die notwendige Anpassung von Beiträgen an sich verändernde
> >> > Versicherungsleistungen und ihren Geschäftsbetrieb soll aufgrund
> >> > der existentiellen Bedeutung der Krankenversicherung (wieder) bei
> >> > einer staatlichen Aufsichtsbehörde im Zuständigkeitsbereich des
> >> > Bundesministers für Gesundheit (statt des Bundesministeriums der
> >> > Finanzen) liegen und nicht nur bei "unabhängigen Treuhändern".
> >> > Diese Behörde soll auch das Thema medizinische Notwendigkeit im
> >> > Blick haben, um einem Wettbewerb zu Lasten der medizinischen
> Qualität vorzubeugen.
> >> >
> >> > Kurzbegründung:
> >> >
> >> > Für die Piraten ist der Sozialstaat ein Staat, der nicht selbst für
> >> > die soziale Sicherheit seiner Bürger sorgt, sondern sicherstellen
> >> > muss, dass jeder für seine soziale Sicherheit vorsorgen kann.
> >> >
> >> > Ziel der piratigen Krankenversicherungsreform ist es, das
> >> > Krankenversicherungssystem endlich an die demographische
> >> > Entwicklung unserer Gesellschaft anzupassen und für die Zukunft
> >> > nachhaltig und damit generationengerecht finanzierbar zu machen
> >> > (Kapitaldeckungs- statt
> >> > Umlageverfahren) und gleichzeitig die ebenfalls nicht mehr
> >> > zeitgemäße Trennung von gesetzlicher und privater
> >> > Krankenversicherung und von Pflicht- und freiwilligen Versicherten
> >> > aufgrund von Einkommensunterschieden aufzuheben.
> >> >
> >> > Der Solidarausgleich findet - wie es sich für eine
> >> > Krankenversicherung gehört - zwischen Gesunden und Kranken statt.
> >> > Der Ausgleich zwischen arm und reich muss über das Steuersystem und
> >> > mögliche Transferleistungen (negative Einkommensteuer, Bürgergeld,
> >> > bedingungsloses Grundeinkommen oder ...) sichergestellt werden. Das
> >> > ist auch gerechter, weil es tatsächlich alle Bürger (und
> >> > Unternehmen) erfasst und die Last so auf wesentlich mehr und
> >> > belastbarere Schultern verteilt werden kann.
> >> >
> >> > Der Vorteil gegenüber der heutigen Finanzierung liegt darin, dass
> >> > man einerseits von der Bevölkerungsentwicklung deutlich
> >> > unabhängiger wird und jede Generation selbst für sich vorsorgt und
> >> > nicht zu Lasten ihrer Kinder und Enkel lebt und andererseits über
> >> > das Steuersystem trotzdem das soziale Element der Umlage auf die
> >> > gesamte Gemeinschaft erhalten bleibt, ohne in Zukunft
> überstrapaziert zu werden.
> >> >
> >> > Die Gemeinschaft der Bürger, der Staat, würde also dafür sorgen,
> >> > dass sich jeder gegen das finanzielle Risiko, krank zu werden,
> >> > versichern kann und auch tatsächlich versichert; er würde jedoch
> >> > niemanden bevormunden und einen bestimmten, häufig sogar bei
> >> > geringeren Leistungen teureren Versicherungsschutz aufzwingen.
> >> >
> >> > Gleiche Rahmenbedingungen für die Träger der Krankenversicherung
> >> > (Krankenversicherer) sorgen für einen Leistungswettbewerb, der sich
> >> > positiv auf den Service, die Kundenorientierung, die
> >> > beitragsrelevanten Verwaltungskosten und die alternativen Tarife
> >> > (Leistungen und Beiträge) auswirken wird.
> >> >
> >> > Ebenso sorgen der Wettbewerb unter den Krankenversicherern zum
> >> > einen und unter den Erbringern medizinischer Leistungen um Kunden
> >> > bzw. Patienten zum anderen in Verbindung mit der Möglichkeit, z. B.
> >> > Preise auszuhandeln, für marktgerechte Honorare und Gebühren. Die
> >> > zuständige Aufsichtsbehörde achtet in Zusammenarbeit mit den
> >> > jeweiligen Verbänden auf das Einhalten von Mindeststandards, damit
> >> > dieser Wettbewerb zugunsten der Kunden als Beitragszahler nicht zu
> >> > ihren Lasten als Patienten geht.
> >> >
> >> > Hintergrund bzw. umfangreiche Begründung
> >> >
> >> > Bitte vergleicht meine E-Mail unter dem gleichen Betreff vom 16.
> >> > Januar
> >> > 2012 (9:10 Uhr).
> >> >
> >> > Piratig-liberale Grüße
> >> > Wolfgang
> >> >
> >> > --
> >> > Ag-gesundheit-reformer mailing list
> >> > Ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de
> >> > https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheit-reformer
> >>
> >> --
> >> Ag-gesundheit-reformer mailing list
> >> Ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de
> >> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheit-reformer
> > --
> > Ag-gesundheit-reformer mailing list
> > Ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de
> > https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheit-reformer
> --
> Ag-gesundheit-reformer mailing list
> Ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheit-reformer
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesensbzw. der Krankenversicherung, (fortgesetzt)
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesensbzw. der Krankenversicherung, mb, 16.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung desGesundheitswesensbzw. der Krankenversicherung, Guido Heymann, 16.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung desGesundheitswesensbzw. der Krankenversicherung, mb, 16.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung desGesundheitswesensbzw. der Krankenversicherung, aloa5, 16.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung desGesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, Guido Heymann, 16.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung desGesundheitswesensbzw. der Krankenversicherung, mb, 16.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesensbzw. der Krankenversicherung, mlepper99, 16.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, Wolfgang Gerstenhöfer, 17.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, mb, 18.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, mlepper99, 18.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, haarbrandt, 18.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, mb, 18.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, Wolfgang Gerstenhöfer, 19.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, mlepper99, 20.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, mb, 20.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, Wolfgang Gerstenhöfer, 22.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, K K, 23.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, Rick, 23.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, K K, 23.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, Rick, 23.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, Wolfgang Gerstenhöfer, 23.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, Wolfgang Gerstenhöfer, 17.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung desGesundheitswesensbzw. der Krankenversicherung, Guido Heymann, 16.01.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesensbzw. der Krankenversicherung, mb, 16.01.2012
- Nachricht nicht verfügbar
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, K K, 23.01.2012
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.