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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation

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Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation


Chronologisch Thread 
  • From: Stephan Schwarz <me AT schwarzpress.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung vs Fristentransformation
  • Date: Mon, 5 Jun 2017 19:05:28 +0200

Hallo Wolfgang & weitere Mitlesende,

auch wenn ich die vorangehenden Fragen beantworten könnte, so interessiert mich diese Frage doch von allen am meisten. (in Folgendem aus dem Stegreif - ohne Recherche)

Am 05-Jun-17 um 14:33 schrieb Moneymind:
Warum Banken - wenn sie doch Deines Erachtens mit selbstgeschaffenem Geld unbegrenzt viel risikofrei einkaufen können - überhaupt jemals Kostendruck spüren (wie momentan durch die niedrigen Zinssätze, worauf sie u.a. mit Rationalisierung und massivem Personalabbau reagieren), würde mich ebenfalls sehr interessieren.


1. 'Risikofrei einkaufen' geht nur dann, wenn das Ziel des Kaufs auch quasi eine durch andere Banken, Versicherungen oder auch die ZB liquidisierbare (durch-vollstreckbare) Wertanlage darstellt (wie Betriebs- und Anlagevermögen).

Da die blose Kauf- respektive definitiv die Auszahlungs-Transaktion der Bank für den Erwerb etwa der Firmen-Garage keinerlei Kosten verursacht, die Garage aber gleichzeitig einen vom Gläubiger hinein-vollstreckbaren Wert (Anlagevermögen) im Eigentum der Bank darstellt, ist der Kauf in diesem Falle auf alle Fälle ein bilanzieller Gewinn für die Bank (Bilanzverlängerung:  Anlagevermögen an Verbindlichkeiten ggü. Verkäufer; durch Transaktionen dieser Art gewinnen ALLE, es gelangen mehr Geld / Zahlungsmittel in den Umlauf)

2. Kostendruck entsteht gerade in der Baisse / Deflation / Niedrigzinsphase durchaus für Kreditinstitute / Banken oder Sparkassen. Diese müssen nun darauf bedacht sein, ihr Geschäftsmodell der Anlage- & Investitionsstrategie der Marktteilnehmer anzupassen.

In einer deflationären Spirale kommt die Bank auch stärker in Konkurrenz mit anderen Banken etc. Das bringt sie - stärker als üblich - in Kosten- /Leistungsdruck. Daher hilft es nichts, einfach ihr Kollateral (Anlage- & Sachvermögen) zu erweitern, wenn das Kerngeschäft nicht so läuft, wie es soll.

Sie muss daher bei ihren Ausgabeposten - zuallererst beim Personal, laufende Betriebskosten (Fixkosten) usw. 'sparen' oder besser kürzen. Simple Bilanzverlängerung macht für viele Kreditinstitute hier wohl nur sehr bedingt Sinn, v.a. auch weil in der Deflation die Immobilien- und Sachanlagen-Preise fallen. Und nach Basel III doch ein gewisser EK-Anteil (Koeffizient von 8% - 12% demnächst glaube ich) an Mindestkapitalanforderungen / hartem Kernkapital auch entsprechend der Gesamt-Bilanzsumme vorgehalten werden muss (laufende Kapitalkosten).

Korrekt?


besten Gruß

StephanO

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Stephan Schwarz, Ochsenfurt
Tel: 09331/3690 | skype: mainfranke




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