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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] "Kreditvergabe der Banken durch Geldschöpfung oder Kundeneinlagen?"

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] "Kreditvergabe der Banken durch Geldschöpfung oder Kundeneinlagen?"


Chronologisch Thread 
  • From: Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>
  • To: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
  • Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik@lists piratenpartei. de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>, Hajo Köhn Neue Geldordnung <hajo.koehn AT neuegeldordnung.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] "Kreditvergabe der Banken durch Geldschöpfung oder Kundeneinlagen?"
  • Date: Tue, 17 May 2016 01:59:02 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Arne,

danke für die Anerkennung meiner Arbeit. Weitere Anmerkungen unten im Text.

Am 16.05.2016 um 15:38 schrieb Arne Pfeilsticker:

Am 16.05.2016 um 12:36 schrieb Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>:

Die Ausführungen von Arne sind sämtlich nachvollziehbar und mE zutreffend, auch wenn die Bedeutung der Buchungssätze für Laien nicht so einfach zu erfassen ist. Genau die angesprochenen Überweisungen, einmal mit und einmal ohne Zentralbank sind auf der Seite
http://www.um-bruch.net/uwiki/index.php?title=Das_Geldr%C3%A4tsel:_Bilanzen_der_Gesch%C3%A4ftspartner dargestellt, als Vorgänge in Bilanzen. Es würde mich interessieren, ob diese Darstellungsweise leichter zugänglich ist, ohne unzulässig zu vereinfachen.

Hallo Rudolf,
Respekt, mit deinem Wiki Um-Bruch hast du beachtliches geleistet. 

Was ich immer wieder betonen möchte ist die Unterscheidung zwischen schuldrechtlichen Beziehungen, die buchhaltungsübergreifend sein können und den Beziehungen, die durch Buchungssätze hergestellt werden und nur innerhalb einer Buchhaltung durchgeführt werden können.
Das Ergebnis der schuldrechtlichen Beziehungen ist mE klar aus den Bilanzpositionen "Verbindlichkeiten" und "Forderungen" ersichtlich.

Meine Anregung ist daher, dass du z.B. bei deiner Darstellung „Überweisung mit Zentralbank“ nicht nur das Endergebnis zeigst, sondern die einzelnen Buchungssätze. D.h.:
Die Buchungssätze habe ich jetzt in der Fußnote aufgeführt. Wichtig erschien mir die vereinfachte Gegenüberstellung der Überweisung "ohne" und "mit" Zentralbank.
  1. Kreditbank nimmt bei der Zentralbank einen Kredit auf (Dieser Schritt ist nur notwendig, wenn die Kreditbank kein ausreichendes Guthaben bei der ZB hat.):
An dieser Stelle ein Einwand zu dem in Klammern stehenden Satz.
"An Egge auf der Attac-Liste hatte ich dazu geschrieben:
Du kennst vielleicht die Vorgehensweise bei technischen Experimenten im Labor. Um die Wirkung einer Ursache zu untersuchen dürfen nur zwei Parameter eine Änderung erfahren. Sämtliche anderen Parameter müssen konstant gehalten werden. Die Wirkung einer Einflussgröße auf die zu untersuchende Ausgangsgröße ist Gegenstand der Untersuchung. Eine Vorgehensweise, welche auch unter der Bezeichnung "ceteris paribus" bekannt ist. Somit muss ich bei einem Experiment alle anderen Parameter gleich halten. Erfahren auch andere Parameter trotzdem eine Änderung, so müssen doch diese Änderungen mit berücksichtigt werden. Meine Idee ist es nun, die erfolgten Änderungen zu kompensieren und die zur Kompensation erforderlichen Aktivitäten der ursprünglichen Einflussgröße anzulasten. Im Klartext: Durch die Kreditschöpfung wird die Liquiditätslage der Bank verschlechtert. Die erforderlichen Aktivitäten zur Herstellung der ursprünglichen Liquiditätslage ist der Änderung der Einflussgröße, der Kreditgewährung zuzurechnen. Über welche Werkzeuge dies geschieht ist mE zweitrangig."
Im vorliegenden Fall würde dies bedeuten, dass das Guthaben der Kreditbank bei der Zentralbank vor und nach der Überweisung den gleichen Stand ausweisen müsste. Die Annahme, dass die Kreditbank überflüssiges Zentralbank-Buchgeld besitzt, verfälscht den Vorgang in unzulässiger Weise.
(Auch war bis 2008 die Überschussreserve, aus welchen solche Überweisungen getätigt werden konnten, bei den Geschäftsbanken nahezu = 0, da eine Überschussreserve damals nur Kosten verursachte und keine Zinsen einbrachte. Die Entwicklung seit 2008 folgt jetzt ganz anderen Ursachen und Auswirkungen.)

Danke für Deine Anregungen, Arne, die ich auch bereits entsprechend eingearbeitet habe.:-)

Beste Grüße
Rudi Müller

                    2. Buchungssatz bei der Kreditbank: Barreserve an Verbindlichkeiten ggü. ZB
                    3. Buchungssatz bei der Zentralbank: Forderungen an Kreditbank an Girokonto Kreditbank (dieses Konto steht bei der Kreditbank in der Bilanzposition Barreserve.)
2. Überweisungsauftrag der Kreditbank an Zentralbank:
  1. Buchungssatz Zentralbank: Girokonto Kreditbank an Girokonto Handelsbank (Passivtausch)
  2. Buchungssatz Kreditbank: KKK Anton an Barreserve (Bilanzverkürzung, Geldvernichtung)
  3. Buchungssatz Handelsbank: Barreserve an KKK Benno (Bilanzverlängerung, Geldschöpfung)

Durch die verkürzte Darstellung wird m.E. nicht hinreichend deutlich, dass Auslöser des Ganzen der Überweisungsauftrag 2. mit dem Buchungssatz 2.1 ist. Danach erhalten die Kreditbank und die Handelsbank Kontoauszüge von ihren Girokonten bei der Zentralbank, die dann entsprechend gebucht werden: Buchungen 2.2. und 2.3.

Viele Grüße
Arne

Beste Grüße
Rudi Müller





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